Die Regio S Bahn hat jetzt ein „geheimes“Logo
Verkehr Die Taktung der Züge von Ulm aus verbessert sich ab Dezember deutlich. Die Region muss dafür mit zahlen
Stuttgart/Landkreis Es sind gute Nachrichten für das Ulmer Umland: Nach und nach wird die Taktung der Züge von und nach Ulm auf der baden-württembergischen Seite ausgebaut. An einem ersten Vorschlag aus dem Stuttgarter Verkehrsministerium hatte es noch scharfe Kritik aus der Region gegeben. Jetzt sind die Wogen geglättet, das viele Millionen Euro teure Verkehrsprojekt Regio-S-Bahn DonauIller ist einen Schritt weitergekommen. Ein Versprechen bleibt aber zumindest vorerst unerfüllt.
Am Montag kündigte BadenWürttembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), von manchen zuvor als Bremser beim
Verkehrsprojekt kritisiert, an: Ab Dezember 2021 fahren morgens sowie spätnachmittags und abends zu den Stoßzeiten Verstärkerzüge auf der Bahnstrecke Ulm–Laupheim, die dann unter dem Namen RS21 verkehrt. RS steht für RegioS-Bahn. Ab Dezember 2022 kommt ein Halbstundentakt für die Strecke Ulm–Blaubeuren, die dann RS3 heißt. Auf der Brenzbahn Richtung Aalen, die auch in Elchingen hält, soll es darüber hinaus ein nächtliches Zusatzangebot geben. „Damit man auch um elf oder halb zwölf noch nach Hause kommt“, so Hermann. Und wenn Stuttgart 21 im Jahr 2025 in Betrieb geht, soll es die Linie RS2 Ulm–Aulendorf geben.
Gratis gibt es diese Verbesserungen für die Region nicht, weil sie den Standard des Landes BadenWürttemberg überschreiten. Bei den Infrastruktur-Kosten übernehmen Bund und Land mehr als 90 Prozent, die Betriebskosten sind noch zu regeln. Hermann stellte eine hälftige Finanzierung von Land und Region in den Raum. Das lasse sich stemmen, meinte er.
Am Montag unterzeichneten Hermann und Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch (CDU) als Vorsitzender des S-Bahn-Vereins eine gemeinsame Absichtserklärung, die den Charakter eines Vorvertrags hat. Um die Inhalte war lange gerungen worden. Nun betonten alle Beteiligten, sie seien äußerst zufrieden. Die letzte kritische Formulierung habe sich eine halbe Stunde vor der Unterzeichnung in
Wohlgefallen aufgelöst, berichtete Czisch. „Uns war es wichtig, dass das Land voll hinter dem Projekt steht“, sagte er. Zweifel habe er nicht gehabt, nun aber sei dies schriftlich festgehalten. Gerade für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit sei das wichtig.
Ein Versprechen zog Winfried Hermann am Montag aber wieder zurück: Eigentlich hätte das neue Logo der Regio-S-Bahn Donau-Iller vorgestellt werden sollen. Beim Start der ersten Linien auf dem Abschnitt Ulm–Memmingen der Illertalbahn und auf dem Abstecher nach Weißenhorn war es noch nicht fertig gewesen. Der Freistaat Bayern habe darum gebeten, einen gemeinsamen Termin für die Präsentation auszuwählen. Schließlich handle es sich um ein Gemeinschaftsprojekt, sagte der baden-württembergische Verkehrsminister.
Das Logo soll zu den Markenauftritten „Bahnland Bayern“(in Blau) und „bwegt“(in Schwarz und Gelb) passen, was die Ausarbeitung nicht ganz einfach machte. Und es soll nicht nur in der Region Donau-Iller zum Einsatz kommen. Auch bei möglichen zukünftigen Netzen wie einer Breisgau-S-Bahn und einer Regio-S-Bahn rund um Regensburg soll dieses Logo genutzt werden. Schließlich seien auch die S-Bahnen in Stuttgart, Mannheim oder Berlin mit dem gleichen Zeichen unterwegs, begründete Hermann. Die Regio-S-Bahn Donau-Iller soll also zum Vorbild für andere, ähnliche Projekte werden.