Wechsel in der Babenhauser Bücherei
Personalie Die bisherige Leiterin der Babenhauser Bücherei, Christl Möst, zieht sich nach rund 25-jährigem Engagement zurück. Was ihre Nachfolgerinnen Ulrike Möst und Heidi Mayr erwartet – und was sie planen
Babenhausen Seit mehr als 25 Jahren engagiert sich Christl Möst in der Babenhauser Gemeindebücherei. Deren Leitung übernahm sie am 1. April 2001. Nun – genau 20 Jahre später – gibt sie dieses Amt ab: Tochter Ulrike Möst übernimmt zusammen mit Heidi Mayr die Führungsposition, wobei beide schon seit Jahrzehnten als ehrenamtliche Helferinnen in der Bücherei mitarbeiten. Was sie nun vorhaben.
Als 2001 der Führungsposten der Babenhauser Bücherei verwaist war, machte der damalige Bürgermeister Theo Lehner deutlich, dass die Einrichtung ohne Leitung geschlossen werden müsse. Da sah sich Christl Möst an ihrer Ehre gepackt und übernahm diese Aufgabe – unter der Voraussetzung, dass Tochter Ulrike sie unterstützt. Das sollte 20 Jahre lang bestens funktionieren.
Für viele Babenhauser ist die Bücherei daher aufs Engste mit dem Namen Möst verknüpft. Ob Bücherbeschaffung, Katalogisierung neuer Exemplare, das Einordnen in die Regale oder die oftmals lästigen Statistiken: Christl Möst war sich für keine Arbeit zu schade. Dabei hatte sie immer neue Ideen: eine Familien-, Jugend- und Seniorenbibliothek zum Beispiel. Zwischenzeitlich gab es auch eine „Asylothek“mit entsprechendem Büchermaterial. Rund 550 Stunden im Jahr hat die Gemeindebücherei geöffnet. Christl Möst war so gut wie immer anwesend und stemmte die Arbeit mit ihrem 18-köpfigen Team.
So wuchs über die Jahre der Medienbestand auf rund 13.000 Exemplare an, von Bilderbüchern über Romane und Fachbücher bis hin zu Zeitschriften, Tonträgern, Spielen und Videos. Stolz ist Möst darauf, dass unter den knapp 500 registrierten Büchereinutzern rund 150 unter zwölf Jahre alt sind – die „Stammkunden der Zukunft“. Zudem sei es für sie eine Ehre, so Möst, die Leiterin in einem Büchereigebäude zu sein, das als Schmuckstück in Schwaben gilt. In den Räumen fanden auch in regelmäßigen Abständen von ihr organisierte Autorenlesungen statt. Zudem gelang des Christl Möst durch die Beteiligung an den früheren Cityfesten und mit der Organisation von Bücherflohmärkten immer wieder, auf „ihre“Bücherei in der Öffentlichkeit aufmerksam zu machen. Kein Wunder also, dass sie mit der Bürgermedaille der Marktgemeinde ausgezeichnet wurde. Bürgermeister Otto Göppel bezeichnete sie als eine Institution im Büchereiwesen, die diese Ehrung mehr als verdient habe.
Nach auf den Tag genau 20 Jahren gibt sie die Büchereileitung nun ab. Besonders freut sie sich darüber, dass ihre Tochter Ulrike zusammen mit Heidi Mayr in ihre Fußstapfen tritt. Beide kennen die Bücherei bestens. Die 48-jährige Ulrike Möst engagiert sich seit ihrem 15. Geburtstag in der Einrichtung. Sie war neben ihrer Mutter die treibende Kraft bei der Digitalisierung und gab den Medienbestand damals noch per Hand in den Computer ein. Und auch die 53-jährige Heidi Mayr ist kein Neuling, feiert sie doch heuer ihr 20. „Dienstjubiläum“in der Bücherei.
Das Aufgabengebiet der beiden neuen Führungskräfte erweitert sich. Nicht nur gilt es, die Ausgabe zu organisieren, sondern auch hinter den Kulissen zu wirken: Sie werden Bücher einbinden, Statistiken führen und neue Medien bestellen. Dabei sind beide froh, dass sich Christl Möst noch weiter engagieren wird. Auf diese Weise könne man, so Mayr, noch manchen Kniff erlernen – etwa bei der Reparatur lädierter Bücher.
Ulrike Möst ist froh darüber, dass der Stamm von 18 Helferinnen erhalten bleibt und eventuell noch neue Kräfte hinzukommen. Vor allem in der Nach-Corona-Zeit sei man darauf angewiesen, um beispielsweise für die jüngsten Mitglieder die beliebten Vorlesestunden wieder aufzunehmen oder im Rahmen der Aktion „Ich bin ein Büchereifuchs“vor allem junge Leseratten dazuzugewinnen. Möst und Mayr stimmen darin überein, dass die Vorbildfunktion der Eltern unerlässlich sei. Allerdings wollen die Frauen das Rad nicht neu erfinden, sondern auf Bewährtes setzen und Sinnvolles ergänzen.
Dazu gehört die Erstellung eines Onlinekatalogs, wobei sich die Nutzer via Accounts über das Angebot der Babenhauser Einrichtung informieren können. Zudem erhoffen sie sich weiterhin finanzielle Unterstützung durch die Markt- und Pfarrgemeinde. Das Geld sei in den „Bildungsauftrag“bestens investiert.
Öffnungszeiten: Die Bücherei ist ge öffnet am Mittwoch von 9 bis 10.30
Uhr, am Donnerstag von 16 bis 19 Uhr, am Freitag von 14 bis 17 Uhr und am Sonntag von 9.30 bis 11.30 Uhr.