Nach McDonald’s kommen Bauzäune
Projekt Die Pläne für die Fläche des ehemaligen Fast-Food-Containers in der Ulmer Fußgängerzone sind passé, weil das Modehaus Peek & Cloppenburg wohl schon ab Ende Mai umgebaut wird. Das steht an
Ulm Der Eigentümer des Gebäudes Bahnhofstraße 8, in dem sich auch das Modehaus Peek & Cloppenburg befindet, möchte kurzfristig mit dem Umbau seines Gebäudes starten. Das teilt eine Sprecherin der Stadt Ulm mit. Voraussichtlich Ende Mai 2021 werde damit begonnen, die Baustelle für die nächsten zwei Jahre in der Fußgängerzone einzurichten.
Nach mehreren Jahren intensiver Planungsüberlegungen, in enger Abstimmung mit der Stadt, liegt der Verwaltung seit Ende 2020 hierzu ein Bauantrag vor. Auch der Antrag auf Baustelleneinrichtung wird derzeit geprüft. Das bedeutet: Der von vielen als Schandfleck bezeichnete McDonald’s-Container in der Ulmer Fußgängerzone ist weg, doch dafür kommen jetzt Bauzäune. Die Umgestaltung ist damit vorerst vom Tisch. Der Standort solle aufgewertet und das Gebäude fit für die nächsten Jahre gemacht werden, berichtet die Stadtsprecherin. Das Haus solle aufgestockt werden und künftig Raum für andere Nutzungsformen wie Dienstleistungen und Büroarbeitsplätze bieten. Das stimme mit den Zielen der Stadt überein, die Fußgängerzone mit ergänzenden Nutzungen weiter zu beleben und für die Zukunft gut aufzustellen.
Dass das Ulmer Haus von Peek & Cloppenburg umgestaltet werden soll, war bekannt. Neu ist, welchen Einfluss die Arbeiten auf die Fußgängerzone haben. Denn eigentlich war geplant, die frei gewordene Fläche des McDonald’s-Containers übergangsweise umzugestalten. Auf einem Sand- oder Kiesboden sollte eine geschwungene Sitzbank mit Holzoberfläche aufgestellt werden. Zudem waren die vom Weihnachtsmarkt bekannten Betonspatzen als Dekoration und Spielelement vorgesehen. Bäume sollten in großen Pflanzkübeln aufgestellt werden, damit sie bei der geplanten umfangreichen Umgestaltung der Fußgängerzone nicht wieder gefällt werden müssen.
Rund 90.000 Euro hätte diese Übergangslösung gekostet, vor Ostern hätte sie fertiggestellt werden sollen. Noch im Februar hatte Baubürgermeister Tim von Winning im Bauausschuss über die Details gesprochen.
Nun räumt er ein: Bei aller Freude über die Investition in den Standort Ulm und die Aufwertung der Fußgängerzone bedeute der kurzfristige Umbau eine starke Beeinträchtigung für die kommenden Jahre. „Das ist leider die Kehrseite der Medaille und bereitet gerade in der jetzigen Zeit große Sorgen“, bedauert von Winning. Er bitte Bürgerschaft und Kaufleute um Verständnis. Auch bei früheren Bauvorhaben, wie den Neubauten oder Sanierungen von Sport Sohn, Werdich und Reischmann, seien die Verbesserungen des Handelsstandortes mit zum Teil erheblichen Einschränkungen verbunden gewesen.
Die Stadt verhandelt nach eigenen Angaben derzeit intensiv mit dem Bauherrn über die Größe der benötigten Baustelleneinrichtungsfläche, um die Einschränkungen in der Fußgängerzone in den nächsten zwei Jahren so klein wie möglich halten zu können.
Die Baufirma wolle, so die Stadtsprecherin, im Bereich des ehemaligen McDonald’s-Containers eine Fläche für die Logistik einzäunen, weshalb die für das Frühjahr geplante Umgestaltung dieser Fläche erst mal zurückgestellt werde. Zusammen mit dem City Marketing und Vertretern des Einzelhandels werde nun geprüft, ob die Sitzelemente an einer anderen Stelle in der Fußgängerzone eingesetzt werden können und wie man mit zusätzlichen Maßnahmen die Aufenthaltsqualität steigern könnte. (AZ, mase)