In Unterroth ist der Wald noch in Ordnung
Natur Förster Bernd Karrer informiert die Gemeinderäte über seine Arbeit. Orkan „Sabine“und der Borkenkäfer haben ihre Spuren hinterlassen
Unterroth Noch ist der Wald in Unterroth in Ordnung, antwortete Bernd Karrer auf die Frage von Gemeinderat Werner Dopfer. Der mit der Pflege des Gemeindewaldes in Unterroth beauftragte Förster hat in der Sitzung die alljährliche Bilanz über das Waldjahr vorgetragen und dem Forst einen recht guten Zustand bescheinigt. Für den Holzeinschlag und die Nachpflanzungen veranschlagte er Kosten von 14.880 Euro, an Einnahmen sind heuer 17.600 Euro kalkuliert. Das Gremium stimmte den Ausführungen zum Jahresbetriebsplan 2020 und den Maßnahmen für 2021 einhellig zu.
Die Schäden des Orkans „Sabine“nannte Karrer vergleichsweise „mittelmäßig“und bezifferte den durch Windwurf und Käferholz vergangenen Sommer nötig gewordenen Einschlag auf 365 Fest- oder Kubikmeter. Das seien Risikofaktoren, mit denen immer wieder gerechnet werden müsse, so Karrer. Die entstandenen Lücken habe er zügig mit Nachpflanzungen schließen können. Wobei allein schon das Aufzählen der einzelnen Baumarten viel Kleinarbeit verrät, wofür er sich aber wegen der Kontaktbeschränkungen durch den Lockdown zwei Monate lang einer einzigen Baumschule mit stets gleichem Personal bediente.
So wurden auf dem Eichberg verteilt 875 Rotbuchen, 100 Vogelkirschen, je sieben Winterlinden und Hainbuchen sowie 25 Esskastanien gepflanzt. Letztere befinden sich am Waldrand und sollen Kinder zum Sammeln einladen. 700 größere Douglasien ließ er verteilt auf den gesamten Gemeindewald setzen. Insgesamt wurden 1714 Kulturen gepflanzt, wobei es eine Förderung von 3215 Euro gab. Auf Nachfrage informierte er, dass die Gelder nur für Laubbäume bereitstünden.
Anstelle von Plastikstützen verwendete er einen Sprossenschutz aus Eschenholz, der zudem den Vorteil habe, nach und nach zu verrotten. Karrer weiß: „Die Privatwaldbesitzer orientieren sich sehr wohl an der Bewirtschaftung des Gemeindewalds, sodass wir unserer Vorbildfunktion gerecht werden wollen.“Das Plastik müsste auch wieder eingesammelt werden, es liegen zu lassen, ginge erst recht nicht.
Fürs begonnene Jahr 2021 kalkuliert Karrer an Einschlag Hiebreste von 100 sowie zufällig anfallendes Holz von 150 Festmeter ein. Dazu rechnet er mit 125 Kubikmeter Holz bei der geplanten Durchforstung von 5,5 Hektar, sodass er von einem Gesamteinschlag von 375 Festmetern ausgeht. Das passe auch ins Konzept, indem der Holzpreis angezogen habe und er mit 75 bis 80 Euro pro Festmeter rechne.
„Im Vorjahr war wegen des angefallenen Käferholzes der Preis so schlecht, dass fast kein Gewinn möglich gewesen sei, informierte der Förster. Eine Durchpflanzung von 300 Weißtannen sei danach vorgesehen. Karrer erklärte, dass sich der Einschlag auch an der bestehenden Naturverjüngung orientiere, damit diese gut vorankomme. Auf den Klimawandel angesprochen, sagte der Förster: „Da unsere Umgebung wegen der Nähe zu den Alpen doch etwas mehr Regen abbekommt, ist der Wald noch grün – im Gegensatz zur trockenen Frankenregion.“