Diese nachhaltigen Produkte haben Schüler entwickelt
Projekt Oberstufenschüler des Nikolaus-Kopernikus-Gymnasiums in Weißenhorn stellen umweltbewusst Gegenstände aus Naturmaterialien und Abfallprodukten her
Weißenhorn Aus leeren Tetrapaks entstehen Stifthalter, alte Konservendosen werden mit Bambusröhrchen gefüllt und zu Bienenhotels umgebaut. In einer Online-Videokonferenz stellen Schüler der 11. Klasse des Nikolaus-KopernikusGymnasiums ihre nachhaltigen Produkte vor.
Diese haben sie selbst entwickelt im Rahmen des sogenannten P-Seminars „organizing an ecology day“, auf Deutsch bedeutet das in etwa das Organisieren eines ökologischen Tages. Das Seminar ist für die Schüler eine willkommene Abwechslung, besonders in Pandemie-Zeiten: „Ich bin einfach froh, wenn ich mal nicht den ganzen Tag vor dem Laptop sitze, sondern ein Vogelhaus bauen kann“, sagt Elftklässler Nick.
So unterschiedlich die Projekte der Schüler sind, gemein ist ihnen, dass alte Gegenstände vor dem
Wegwerfen bewahrt werden und Neues entstehen soll, das sogenannte Upcycling. „Vom Renovieren hatten wir Sperrholz übrig, das habe ich dann zu einem Vogelhaus zusammengebaut“, sagt Schüler Tobias. Aus diesem Geist heraus entstehen beispielsweise auch Kissenbezüge aus alter Kleidung. Aus alten Stoff- und Wachsresten macht David Bienenwachstücher, mit denen sich Klarsicht- und Aluminiumfolie zum Verpacken von Lebensmitteln ersetzen lässt.
Der Herstellung der Produkte ist eine inhaltliche Recherche im Seminar vorausgegangen. Dabei haben die Schüler ein weiteres Problem herausgestellt: Mikroplastik, also kleine Kunststoffteilchen, die in zahlreichen Kosmetik- und Pflegeprodukten stecken.
Mit selbst hergestellter Seife, Badekugeln und Zitronenpeeling möchten die Schüler verhindern, dass Mikroplastik im Wasser landet.
Maximilian hat Badekugeln hergestellt und ist kreativ geworden, um einen blauen Farbton zu erzeugen. Er hat herausgefunden, dass Natron gemischt mit Rote-BeeteSaft eine blaue Farbe ergibt – und das ganz ohne künstliche Zusatzstoffe. „Wenn man das selber macht, weiß man einfach, was drin ist“, sagt er.
Doch Mikroplastik gelangt nicht nur ins Wasser, sondern auch in die Erde, wenn man beispielsweise beim Anpflanzen von Gemüse kleine Plastikstäbchen in die Erde setzt. Um das zu vermeiden, hat Finn Steine mit den entsprechenden Gemüsesorten bemalt, sodass die Plastikstäbchen überflüssig werden.
Doch es geht nicht nur darum, umweltschädliche Stoffe zu ersetzen, die Schüler versuchen auch, möglichst viel aus dem lokalen Umfeld zu gewinnen. So wird aus Bienenwachs vom örtlichen Imker Lippenbalsam.
Mit ihren Prototypen gehen die Schüler nun in die „Massenproduktion“, denn sie wollen ihre Produkte auf dem Samstagsmarkt in Weißenhorn verkaufen. Ein genaues Datum steht bislang noch nicht fest. Aus dem Erlös möchten die Elftklässler neue nachhaltige Projekte finanzieren. Bislang planen sie ein Hochbeet.