Illertisser Zeitung

Weniger Unfälle, mehr Verletzte

Die Polizei Illertisse­n zieht Bilanz für 2020

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Illertisse­n Die Corona-Pandemie mit ihren Ausgangsbe­schränkung­en hat sich auch im Straßenver­kehr in und um Illertisse­n bemerkbar gemacht. Die Zahl der Unfälle, welche die Polizeiins­pektion Illertisse­n im vergangene­n Jahr registrier­te, ging deutlich zurück. Doch in einigen Bereichen gibt es ungute Steigerung­en.

894 Unfälle verzeichne­t die Illertisse­r Verkehrsst­atistik für das Jahr 2020 – das sind 20,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Damals passierten 1129 Unfälle. Franz Mayr, der Leiter der Polizeiins­pektion Illertisse­n, sieht vor allem die zeitweise geltende nächtliche Ausgangssp­erre als Grund. „Dadurch sind auch weniger Wildunfäll­e passiert als sonst in diesem Zeitraum.“Der entstanden­e Schaden im vergangene­n Jahr ist dennoch groß: Unterm Strich kommt die Polizei auf 1,555 Millionen Euro.

Trotz des zahlenmäßi­gen Rückgangs der Unfälle sind sogar mehr Menschen bei Unfällen verletzt worden als im Jahr zuvor. Insgesamt wurden 201 Menschen bei Unfällen verletzt, im Vorjahr waren es noch 197. 30 Menschen erlitten dabei schwere Verletzung­en. Zwei Autofahrer starben auf den Straßen der Region (Vorjahr: ein Verkehrsto­ter). Im März kam ein Mann bei Jedesheim ums Leben, nach dem tödlichen Unfall ist bereits ein Gerichtsur­teil gefallen. Bei einem Überholman­över im Wald zwischen Breitentha­l und Nordholz starb ein 25-Jähriger. Hier warnt mittlerwei­le ein neu aufgestell­tes Verkehrssc­hild vor der Kuppe, die bei dem Unfall vermutlich die Sicht verdeckte und damit den Unfall auslöste.

Eine Steigerung verzeichne­t die Polizei auch bei den Fahrern, die berauscht am Steuer saßen. 75 Verkehrste­ilnehmer (Vorjahr: 65) wurden mit Alkohol am Steuer erwischt. 56 hatten Drogen konsumiert, bevor sie sich ins Auto setzten. Im Vorjahr waren es 54 Fahrer, die dabei ertappt wurden. Bei 21 Unfällen im Jahr 2020 war Alkohol im Spiel.

Deutlich weniger krachte es dagegen auf Parkplätze­n. Hier entstünden die meisten Fahrerfluc­hten, sagt Illertisse­ns Polizeiche­f Franz Mayr. „Das wird von vielen als Kavaliersd­elikt angesehen.“Wirklich schwere Unfallfluc­hten, bei denen sogar Menschen verletzt oder gar getötet würden, kämen dagegen fast nicht mehr vor. Dafür werden auch die kleineren Rempler und Kratzer meistens zuverlässi­g angezeigt – denn die Betroffene­n brauchen die Nachweise darüber für ihre Versicheru­ng, um die Schäden zu begleichen.

Nur knapp die Hälfte der Unfallfluc­hten konnte die Polizei Illertisse­n im vergangene­n Jahr aufklären – dabei liegt die Quote mit 46,7 Prozent schon deutlich über der des Vorjahrs (38 Prozent). Die Fallzahlen insgesamt sind um etwas mehr als 30 Prozent gesunken. Bei 79 von 169 registrier­ten Fällen hat die Polizei den Schuldigen gefunden. (rjk)

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