Für klimaschonendes Heizen und Kühlen
Wärmepumpen: Hocheffiziente Lösungen für das ganze Jahr
Der Klimaschutz ist eins der wichtigsten Themen der heutigen Zeit. Dabei spielen Gebäude und insbesondere Heizungen eine wichtige Rolle. Moderne Systeme sparen Energie ein und tragen so erheblich zum Klimaschutz bei.
Das Prinzip der Wärmepumpe, Wärme aus Luft, Wasser und Boden zu nutzen, anstatt fossile Brennstoffe zu verwenden, leistet einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz und bietet bei richtiger Planung und Umsetzung auch deutliche Vorteile bei Aufwand und Kosten.
Und die Wärmepumpe wird immer beliebter. „Sie eignet sich hervorragend, um erneuerbaren Strom in Gebäudewärme oder -kälte umzuwandeln, und ist sicher, leistungsfähig sowie effizient. Die Fachbetriebe des Handwerks kennen sich mit den neuesten technischen Lösungen, aber auch mit interessanten Fördermöglichkeiten aus.
„Für das Erreichen der Klimaschutzziele ist die Wärmepumpe eine Schlüsseltechnologie mit unschlagbarem Wirkungsgrad“, so Konrad Rebholz, Vizepräsident der Handwerkskammer für Schwaben (HWK) und seit Jahrzehnten beratend im Bundesverband Wärmepumpe (BWP) tätig.
Aus Umweltwärme wird Heizwärme
Das Grundprinzip der Wärmepumpe stammt bereits aus dem 19. Jahrhundert. Wärme wird der Luft, dem Grundwasser oder dem Boden entzogen, um damit das Heizungs- und Brauchwasser zu erwärmen. Erdsonden nehmen beispielsweise die Wärme aus dem Untergrund auf und leiten diese über ein Kältemittel, welches bereits bei sehr niedrigen Temperaturen verdampft, zur Pumpe weiter.
Das verdampfte Kältemittel wird nun mittels der Antriebsenergie im Kompressor stark verdichtet: Der Vorgang erinnert an die Fahrradluftpumpe: Durch den höheren Druck steigt auch die Temperatur. Anschließend wird das Kältemittel dann wieder verflüssigt, wodurch es die gespeicherte Wärme – Umweltwärme plus Antriebsenergie – an das Heizsystem abgibt. Für diese Arbeit benötigt die Wärmepumpe allerdings elektrische Energie, die im Idealfall mit einer Fotovoltaikanlage erzeugt wird.
Je geringer der Unterschied zwischen Wärmequellen- und Heizungsvorlauftemperatur, umso billiger wird das Heizen mit einer Wärmepumpe. Das liegt daran, dass die Wärmepumpe weniger arbeiten muss und entsprechend auch weniger Strom benötigt. Also ist für die Effizienz einer Wärmepumpe eine Wand-, Decken- oder Fußbodenheizung wegen der geringeren Vorlauftemperatur grundsätzlich geeigneter als Heizkörper.
Heizen und Kühlen in einem System
Die gute Nachricht: Moderne Systeme können nicht nur ganzjährig warmes Wasser und im Winter Heizenergie zur Verfügung stellen, sie können auch im heißen Sommer kühlen. Dies ist besonders einfach, wenn Häuser neu gebaut werden. Auch im Bestand kann bei einem Heizungswechsel der Einsatz einer Wärmepumpe sehr empfehlenswert sein. Entweder als Ersatz der bisherigen Heizung oder als Ergänzung zur Erwärmung des Brauchwassers.
Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Wärmepumpe mit einer Fotovoltaikanlage kombiniert wird. Anstatt Stromüberschüsse ins Netz einzuspeisen, können sie für die eigene Heizung oder die Kühlung genutzt werden. Eine entsprechende Förderung mit Zuschüssen vom Staat macht diese Kombination auch wirtschaftlich attraktiv. Nähere Infos unter www.bafa.de.
Knuth Ensenmeier ist Beauftragter für Innovation und Technologie bei der HWK Schwaben