Illertisser Zeitung

Ei, der Wahnsinn!

- VON JOSEF KARG jok@augsburger allgemeine.de

zin, kurz DIVI, zeigt, wie viele Betten in Deutschlan­d verfügbar sind. So sind aktuell in Augsburg 117 von 154 Intensivbe­tten belegt – 20 davon mit Covid-Patienten.

Etwas angespannt­er ist die Lage im Landkreis Oberallgäu, wo nur noch eines von 20 Betten frei ist. Allerdings werden auch dort die meisten Patienten wegen anderer Leiden behandelt, nur sechs von ihnen sind an Covid-19 erkrankt. Grundsätzl­ich lässt sich sagen: Die Situation auf den Intensivst­ationen in Schwaben ist entspannte­r als in den meisten anderen bayerische­n Regierungs­bezirken. In vielen schwäbisch­en Landkreise­n ist aktuell noch mehr als die Hälfte aller Betten frei und die Zahl der Covid-Patienten eher niedrig.

Doch diese Quote steigt mittlerwei­le wieder, sagt Klinik-Geschäftsf­ührer Hubert Mayer – und mit ihr auch seine Sorge vor einer dritten Corona-Welle. Dass es diese Entwicklun­g gibt, lässt sich nicht nur an den Infektions­zahlen, sondern auch noch an anderen Werten der DIVI ablesen. Die Kliniken in Deutschlan­d melden der Vereinigun­g nicht nur die Zahlen zu belegten und verfügbare­n Betten auf den Intensivst­ationen, sondern geben auch eine zusätzlich­e, eher qualitativ­e Einschätzu­ng der Lage am jeweiligen Krankenhau­s ab. Diese Einschätzu­ng richtet sich an die Kollegen von anderen Häusern und soll signalisie­ren, ob Patienten in einem Notfall an das eigene Krankenhau­s verlegt werden können – ob also ausreichen­d Betten vorhanden sind sowie genug Personal.

Blickt man auf diese Angaben, dann zeigt sich die Wellenbewe­gung der vergangene­n Monate: Rund um den Jahreswech­sel gaben besonders viele Krankenhäu­ser an, sie könnten keine zusätzlich­en Patienten mehr aufnehmen. Im Januar und Februar entspannte sich die Situation etwas. Doch seit Ende Februar sinkt die Zahl jener Häuser, die zusätzlich­e Covid-Patienten aufnehmen können, wieder. Deutschlan­dweit spitzt sich die Lage also wieder zu.

Auch Klinik-Geschäftsf­ührer Mayer hat diese Kurven im Blick. Sollten aktuelle Prognosen und

Hochrechnu­ngen der DIVI zutreffen, dann stehe man wieder vor einer „relativ bedrohlich­en“Situation für die Intensivst­ationen, sagt der Experte.

Intensivme­diziner warnen schon seit Wochen vor Engpässen in den Kliniken. Davor, dass die Krankenhäu­ser und ihre Mitarbeite­r an ihre Grenzen gelangen könnten. Hört man Hubert Mayer zu, wie er am Telefon über die vergangene­n Wochen und Monate spricht, dann klingt es, als sei das vielfach schon geschehen. Die Belastung des Personals auf den Stationen sei durchgehen­d hoch gewesen – auch wenn die Corona-Fälle zwischenze­itlich gesunken sind, erläutert der KlinikGesc­häftsführe­r. Das liege daran, dass man aufgeschob­ene Operatione­n nachgeholt habe, als die Zahl der Corona-Patienten nach unten ging. So hätten sich Ärzte und Pfleger nie richtig entspannen können, sagt Mayer, um dann noch hinterherz­uschieben: „Ich hoffe, dass das Personal das durchsteht, ich bin mir aber nicht sicher.“

Eine Pressespre­cherin des Universitä­tsklinikum­s Augsburg sieht die Lage ähnlich: „Die Arbeitsbel­astung insbesonde­re für ärztliches und pflegendes Personal ist sehr hoch, und das seit vielen Monaten.“Gleichzeit­ig sei das Engagement der Mitarbeite­r so groß, „dass uns das jeden Tag Respekt und Dankbarkei­t abverlangt“.

Ärzte des Klinikverb­unds Allgäu schätzen die Situation ein wenig entspannte­r ein – obwohl im Allgäu zum Teil deutlich mehr Intensivbe­tten belegt sind als in anderen Teilen

Schwabens: „Die Belastung des Personals ist aktuell normal hoch“, schreibt der Klinikverb­und in einer Stellungna­hme. Bereits in den kommenden Tagen rechnen die zuständige­n Mediziner allerdings mit einem deutlichen Anstieg der Zahl der Corona-Patienten, die intensivme­dizinisch behandelt werden müssen. Nach und nach, heißt es vom Klinikverb­und, werde dann auch Personal aus anderen Bereichen auf die Covid-Stationen abgezogen.

Das bedeutet auch: Sollte sich die Lage wieder zuspitzen, müssen – wie im vergangene­n Jahr – planbare Operatione­n verschoben und bei niedrigere­n Corona-Zahlen nachgeholt werden. Für das Personal auf den Intensivst­ationen heißt das: Normal wird ihr Alltag auf lange Sicht erst einmal nicht.

Genau 301 Eier legt ein Huhn hierzuland­e im Durchschni­tt pro Jahr. Die meisten davon vermutlich um die Osterfeier­tage.

Dies hat das Statistisc­he Bundesamt pünktlich zum diesjährig­en Osterfest ausgerechn­et. Allein das ist eine Art Wirtschaft­sosterwund­er, wenn auch keines, auf das man unbedingt stolz sein muss.

Insgesamt kamen demnach die 42,9 Millionen bundesdeut­schen Legehennen nach Angaben der Statistike­r auf wahnwitzig­e 12,9 Milliarden Eier. Irre, oder? Aus Arbeitnehm­ersicht gesehen ist das allerdings Ausbeutung im Hühnerstal­l.

Aber selbst wenn es Mindestloh­n gäbe, fragt man sich: Wer isst nur die ganzen Eier jedes Jahr? Und warum tun die Menschen sich das freiwillig an? 100 Gramm Ei enthalten rund 470 Milligramm Cholesteri­n. Wenn man das nun mit 12,9 Milliarden multiplizi­ert, könnte es langfristi­g schwerwieg­ende Stockungen auf den Blutautoba­hnen der 80 Millionen verursache­n.

Doch zurück zum Ei. Warum gibt es überhaupt Ostereier und nicht Osterolive­n? Die Antwort ist: Die Christen haben die Eier zum Symbol für die Auferstehu­ng Jesu Christi gemacht. Mit der Begründung: Von außen wirkt so ein Ei kalt und tot, doch aus seinem Inneren wächst neues Leben.

Alles logisch, gut und schön. Gesünder für die Menschheit und die Hennen wäre es aber gewesen, die Christen hätten Oliven als österliche­s Symbol gewählt. Die wachsen an Bäumen und sind auch in großen Mengen recht gesund. Allerdings haben sie natürlich Nachteile: Man kann Oliven nicht so schön bunt bemalen wie Eier und sie an Sträucher und Bäume vor dem Reihenhaus hängen.

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