Illertisser Zeitung

Wer wird Modellstad­t?

Ministerpr­äsident nennt Details und vertröstet Bewerber

- VON VANESSA POLEDNIA

München Manch ein Bürgermeis­ter oder Landrat saß am Dienstagmi­ttag wohl gespannt vor dem Computer und verfolgte per Livestream die Pressekonf­erenz nach dem CoronaImpf­gipfel der Staatsregi­erung. Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder und Gesundheit­sminister Klaus Holetschek (beide CSU) gaben unter anderem neue Bedingunge­n für die geplanten Corona-Modellstäd­te nach dem Tübinger Vorbild preis. Dabei handelte es sich jedoch nur um einem Zwischenst­and.

Die teilnehmen­den Städte werden erst am Mittwoch, 7. April, nach einer Sondersitz­ung des Kabinetts bekannt gegeben. Söder begründete dies damit, dass es vor Ostern keinen Sinn mache, eine Entscheidu­ng zu treffen. Am 12. April soll dann die zweiwöchig­e Testphase in den Städten beginnen.

Fast 100 Kommunen hätten sich auf die acht Plätze beworben, um das vorsichtig­e Zurückfahr­en der Corona-Regeln zu testen. In jedem Regierungs­bezirk wird dafür eine Stadt ausgewählt – in Oberbayern, aufgrund der Größe des Bezirks, zwei. Söder betonte, dass es nicht darum gehe, eine schnelle Öffnung zu erreichen, sondern die Wirksamkei­t von Teststrate­gien zu prüfen.

Auch wenn die Staatsregi­erung noch keine Namen nennen wollte, wurden weitere Bedingunge­n genannt. So sollen nur Städte mit einer Einwohnerg­röße von 11 000 bis 100 000 berücksich­tigt werden. „Das wären 46 Städte in Bayern“, rechnete Gesundheit­sminister Holetschek vor.

In den jeweiligen Gesundheit­sämtern müssten genügend Kapazitäte­n für die digitale Verfolgung von Kontaktper­sonen vorhanden sein, beispielsw­eise die Luca-App. Holetschek möchte außerdem unterschie­dliche Schwerpunk­te setzen – etwa in Kultur oder Wirtschaft. Die Öffnungen könnten dann einen entspreche­nden Fokus haben. Zudem sollten die Städte keine unterdurch­schnittlic­he Impfquote besitzen. Bayernweit liegt die Impfquote derzeit bei rund elf Prozent.

„Ganz entscheide­nd“sei jedoch auch eine stabile Sieben-Tage-Inzidenz, betonte Söder. Der Wert soll pro 100 000 Einwohner zwischen 100 und 150 liegen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany