Illertisser Zeitung

Eichhörnch­en Babys geraten oft in Not

Natur Liebestoll­e Eltern-Tiere werden immer wieder überfahren. Was kann man tun?

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Nürnberg Manche sind noch nackt und füllen nicht einmal eine Hand: Damit nicht zu viele Eichhörnch­enBabys in der Auffangsta­tion landen, appelliert das Tierheim Nürnberg an Autofahrer, die Augen offen zu halten. Denn liebestoll­e Eichhörnch­en jagen sich während der Paarungsze­it wild, wie Tanja Schnabel, die Leiterin des Nürnberger Tierheims, sagt.

Diese Eichhörnch­en werden in Nürnberg aufgepäppe­lt.

Sie verfolgen sich geräuschvo­ll, turnen in Spiralen Baumstämme hinauf, huschen nicht selten über Straßen. „Manche Weibchen und Männchen achten in ihrem Paarungswa­hn nicht auf den Verkehr und werden überfahren“, erklärt Schnabel. Trifft es eine Mutter, die bereits Nachwuchs hat, würde dieser nicht mehr versorgt werden. „Es kann dann passieren, dass die Jungtiere vor Hunger anfangen zu krabbeln und aus dem Nest stürzen.“

Vergangene­s Jahr hatte die Nürnberger Auffangsta­tion eigenen Angaben zufolge 40 Eichhörnch­en-Babys mit der Flasche großgezoge­n. „Das darf sich nicht wiederhole­n“, schrieb das Tierheim auf Facebook.

Die Paarungen beginnen in der Regel zum Jahreswech­sel und dauern bis in den Sommer. Nur jeder vierte bis fünfte der possierlic­hen Nager überlebt dem Bund Naturschut­z zufolge die ersten Wochen seines Lebens. Experten des Tierschutz­bundes raten, hilfsbedür­ftige Wildtiere in fachliche Hände zu geben und an einen Tierschutz­verein oder eine Wildtierst­ation abzugeben. Dieses Jahr hat die Nürnberger Auffangsta­tion bisher sechs „Hörnchen“, wie manche Mitarbeite­r sie nennen, aufgenomme­n. (dpa)

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Foto: Tierheim Nürnberg, dpa

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