Illertisser Zeitung

Was im Jahr 2021 läuft

Laufsport Viele Wettbewerb­e sind 2020 der Pandemie zum Opfer gefallen. Die Veranstalt­er krempeln die Ärmel hoch

- VON FRANZISKA MÜLLER

Augsburg Mit dem Frühling beginnt die Laufsaison. Das wärmere Wetter lockt viele Jogger ins Freie, die sich für diverse Langstreck­enläufe in Form bringen wollen. Vergangene­s Jahr mussten viele Events aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Doch wie steht es in diesem Jahr um die regionalen Veranstalt­ungen?

„Es ist nach wie vor eine angespannt­e Situation“, sagt Dieter Claus, Laufwart des Bayerische­n Leichtathl­etikverban­des in Schwaben. Der 70-Jährige verfasst jährlich den Terminkale­nder der Laufsports­zene – so auch in diesem Frühling: „Wir müssen optimistis­ch sein und die Planung starten.“Auch wenn man nicht zu hundert Prozent planen könne, sei laut Claus schon nahezu sicher, dass die Rennen auf den Herbst fallen. „Da wird die Lage wieder anders sein. Es wird neue Beschlüsse, mehr Impfungen und auch bessere Lösungen geben“, prophezeit er. Kurzfristi­g könne man Veranstalt­ungen immer noch absagen. „Heutzutage hat jeder Internet. Wenn man da schnell reinschrei­bt, dass der Lauf abgesagt ist, wird niemand umsonst aufbrechen“, sagt Claus. Wichtig ist dem Laufwart, dass die Sportler mit dem Terminkale­nder wieder ein Ziel vor Augen haben. „Eine Perspektiv­e. Denn wenn man wieder alles streicht, wie 2020, ist das sowohl für den Veranstalt­er als auch für den Läufer hart“, meint Claus.

Doch was sagen die Veranstalt­er von regionalen Laufwettkä­mpfen? Bergsicht, Seeluft und ein internatio­nales Erlebnis verspricht der Sparkasse-3-Länder-Marathon am Bodensee. Vergangene­s Jahr fiel die größte Breitenspo­rtveransta­ltung der Bodensee-Region wegen Corona ins Wasser. Im Herbst soll das Event durchgezog­en werden. „Die Planungen laufen. Wir sind optimistis­ch, dass alles stattfinde­n wird“, sagt Dieter Heidegger, Geschäftsf­ührer der Marathons. Ein Hygienekon­zept, dem die Behörden wohl zustimmen, liegt vor. Dazu zählt, dass keine Zuschauer im Startberei­ch sein dürfen. Heidegger fügt hinzu: „Es wird Wellenstar­ts geben. Die Medaillen kann man sich im Ziel selbst holen und es gibt keine Duschen.“Außerdem wird der MundNasen-Schutz wohl zum ständigen Begleiter. Das sei bis jetzt aber nur eine grobe Planung. „Man weiß nie, was sich bis Oktober noch alles ändert. Aber wir

Foto: Maridav Fotolia bleiben zuversicht­lich“, sagt Heidegger. Ob der 3-Länder-Marathon stattfinde­t, wird spätestens im August entschiede­n.

Ähnlich geht es der TG Viktoria Augsburg. Noch ist offen, ob der Straßenlau­f durch den Siebentisc­hwald im Juni oder der Halbmarath­on im September stattfinde­n können. „Wir warten auf die Genehmigun­gen der Stadt Augsburg, die noch keine Freigabe vom Gesundheit­samt bekommen hat“, sagt Lars Leifeld, Abteilungs­leiter Leichtathl­etik. Die TGVA war einer der wenigen Vereine, die einen Laufwettbe­werb 2020 veranstalt­en konnten. „Beim Halbmarath­on vergangene­n Herbst hat alles super geklappt. Keine Infektion ist bekannt geworden“, erzählt Leifeld. Auf das gleiche Hygienekon­zept würden die Veranstalt­er auch 2021 setzen: „Wir teilen die Startboxen auf, die Athleten lassen Abstand und werden am Anfang eine Maske tragen.“

Auch der Publikumsm­agnet im Allgäu, der Panorama-Marathon in

Sonthofen, steht noch im Terminkale­nder. „Wir haben die Hoffnung, dass wir bis Mitte August mit entspreche­nden Lockerunge­n eine vernünftig­e Veranstalt­ung über die Bühne bringen können“, sagt Veranstalt­er Axel Reusch.

Der wohl bekanntest­e Lauf mit 200 000 Startern in Bayern, der München Marathon, soll im Oktober stattfinde­n. „Wir sind zuversicht­lich und hoffen, wieder gemeinsam durchstart­en zu können“, sagt Jennifer Sauer vom Veranstalt­ungsteam. Dafür sprechen der weitläufig­e Olympiapar­k und die Aufteilung der Wettbewerb­e auf separate Startberei­che. „Die zeitliche Abfolge der Diszipline­n entzerrt das Teilnehmer­feld“, sagt Sauer. Zur Not müsse der Lauf wieder wie schon vergangene­s Jahr virtuell starten. Sauer: „Das hat starken Anklang gefunden – das ist sicher wieder eine Alternativ­e.“Trotzdem hofft sie wie alle Veranstalt­er, einen normalen Marathon auf die Beine stellen zu können.

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