Illertisser Zeitung

Die Wunder Formel der Natur

Ach so! Im Frühling zeigen sich immer mehr Pflanzen in sattem Grün. Das liegt daran, dass sie Energie brauchen. Mit dem grünen Farbstoff und der Sonne erzeugen sie Nahrung

- VON PHILIPP BRANDSTÄDT­ER

Viele Leute freuen sich auf den Frühling. Dann scheint die Sonne wieder länger und es wird wärmer. Außerdem kann man überall beobachten, wie den Bäumen neue grüne Blätter wachsen. Auch andere Pflanzen werden grüner. Das geschieht, weil die Pflanzen wieder verstärkt Fotosynthe­se betreiben. So wird ein wichtiger biochemisc­her Vorgang genannt. Es ist wahrschein­lich der wichtigste überhaupt.

Den „Abfall“brauchen wir Menschen zum Leben

Das Wort Fotosynthe­se leitet sich aus drei griechisch­en Worten ab. Phos heißt Licht. Syn heißt zusammen. Thesis heißt setzen. Die Pflanzen setzen also etwas aus Licht zusammen: und zwar energierei­chen Zucker. Wie das genau funktionie­rt, erklärt die Botanikeri­n Gesche Hohlstein. „Pflanzen saugen mit ihren Wurzeln Wasser und Mineralien aus dem Boden.“Mineralien sind chemische Bausteine, die die Pflanzen brauchen. „Die leiten sie durch ihre Zweige und Triebe bis in ihre Blätter hinein.“

Durch winzige Öffnungen in den Blättern gelangt außerdem das Gas Kohlendiox­id aus der Luft in die Pflanze. Wir kennen das Gas auch unter der Bezeichnun­g CO . Und nun kommt die grüne Farbe ins Spiel. „Das Blattgrün ist ein echter Superstoff namens Chlorophyl­l“, erklärt die Fachfrau. Der steckt in den kleinsten Bausteinen der Pflanzen drin, den Zellen. „Das Chlorophyl­l kann Sonnenlich­t aufnehmen. Durch die Energie des Lichts bauen die Pflanzen das CO und das Wasser in Traubenzuc­ker um.“Den nennt man auch Glucose. Den Zucker nutzen die Pflanzen als Nahrung.

„Das ist das Grandiose an Pflanzen: Sie basteln sich ihre eigene Nahrung“, sagt Gesche Hohlstein und ergänzt im Scherz: „Ich muss dazu Geld verdienen und Essen im Supermarkt kaufen oder Gemüse im Garten anbauen. Aber selbst herstellen kann ich meine Nahrung nicht.“

Der durch die Fotosynthe­se hergestell­te Zucker wird von den Blättern in alle Teile der Pflanze befördert. So kann die Pflanze leben und wachsen. Doch das ist noch nicht alles. Die Fotosynthe­se macht die Beziehung zwischen Pflanzen und den Tieren und Menschen aus. Der Grund: Während die Pflanzen ihren Zucker herstellen, geben sie Sauerstoff an die Umwelt ab. Den brauchen wir Menschen und die Tiere zum Atmen. Außerdem hätten wir ohne Pflanzen nichts zu essen.

Ohne diese Abläufe würde es auf der Erde anders aussehen

Wenn es dunkel ist, können Pflanzen keine Fotosynthe­se betreiben. Auch im Winter ist es schwierige­r, wenn das Wasser gefroren ist und die Sonne nur noch wenig scheint. Dann zehren die Pflanzen von ihren Zucker-Reserven und brauchen selbst Sauerstoff. Doch da auf der Erde immer irgendwo die Sonne scheint, stellen auch immer irgendwo Pflanzen frischen Sauerstoff her. Deshalb ist es wichtig, dass wir unsere Pflanzenwe­lt überall auf der Erde schützen. „Fotosynthe­se ist die Formel hinter dem Wunder des Lebens“, sagt Gesche Hohlstein. „Ohne sie würde es das Leben nicht in der Form geben, wie wir es kennen.“(dpa)

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