Illertisser Zeitung

Leben mit 26 000 Pinguinen

Rekord Warum sich ein Ehepaar aus Cuxhaven erst mal sammeln muss

- VON ANDREAS FREI

Nur mal angenommen, eine Frau besäße 26 000 Paar Schuhe. Oder in ihrer Mengeneinh­eit ausgedrück­t: ein Paar mehr als mindestens notwendig. Eine – zugegeben – konservati­ve Sicht auf die Weltlage, aber es ist ja nur eine Annahme. Die Besitzerin sähe sich jedenfalls einer logistisch­en Herausford­erung gegenüber; gesucht wären für das bescheiden­e Kollektiv 26 000 Örtchen, welche die Bezeichnun­g „würdig“verdienen, den praktische­n Zwängen des Alltags („stets griffberei­t“) entgegenko­mmen und zugleich Freiraum für Neues bieten („Ich hab nix, was passt“). Unter uns: alles eine Frage des Wollens, aber bitte.

Das Ehepaar Birgit Berends, 48, und Stefan Kirchhoff, 53, aus Cuxhaven hat den unschlagba­ren Vorteil, dass etwa 4000 seiner gut 26 000 Pinguine im eigenen Museum stehen und nur 22 000 in Keller, Garage, Schlaf-, Wohn-, Ess-, Gästezimme­r, Küche, Bad und auf Dachbo4000 Pinguine wurden in ein Museum ausquartie­rt. den, Gang, Treppe, Regal, Fensterbre­tt ... – also ganz dezent an einigen wenigen Plätzchen im Haus verteilt. Man muss dazusagen: Die Frackträge­r sind aus Plüsch, Wachs, Metall, Holz oder Porzellan, der längste misst 1,90 Meter, der kürzeste ein paar Millimeter. Zusammenge­nommen, wen wundert’s: die weltgrößte Pinguin-Sammlung. Jetzt noch ein neuer Weltrekord, der fünfte, und dann – ja dann soll Schluss sein.

„Wir sammeln nicht mehr“, sagt Birgit Berends. Die Kollektion soll „auf ein überschaub­ares Maß“reduziert werden. Dann ist ja vielleicht bald Platz für eine neue Sammlung. In Bayern, nur so als kleiner Tipp, haben die Schuhgesch­äfte wieder geöffnet.

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Foto: Sina Schuldt, dpa

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