Illertisser Zeitung

Unnötige Unruhe an Schulen

- VON SARAH RITSCHEL sari@augsburger allgemeine.de

An Ostern wollte die Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft das Abitur absagen. Jetzt fordert der Vertreter der bayerische­n Realschull­ehrer, die Osterferie­n um eine Woche zu verlängern. Der CSU-Bundestags­abgeordnet­e Stephan Pilsinger hingegen hatte kürzlich angeregt, die Ferien um eine Woche kürzer zu machen. All diese Vorschläge führen zum selben Ergebnis: Sie lösen Nervosität und Unruhe in den Schulen aus. Sie machen die Verunsiche­rung bei Schülern, Eltern und Lehrern komplett. Doch genau das darf nicht passieren, wenn der tägliche Blick auf die Inzidenzza­hlen die Nerven ohnehin schon strapazier­t.

Wer jeden Tag neue, mehr oder weniger realitätsf­remde Vorschläge in die Welt posaunt, hält die Prüflinge vom ungestörte­n Lernen ab. Kinder können die Ferien nicht mehr genießen, wo andere Meinungsfü­hrer doch gerade jetzt deren dringend notwendige Erholung anmahnen.

Politiker und Funktionär­e sollten nicht der Verlockung verfallen, öffentlich auch endlich einmal wahrgenomm­en zu werden, indem sie sich mit Forderunge­n aus heiterem Himmel in die Schul-Diskussion einmischen. Manche von ihnen handeln wirklich aus Sorge um die Kinder und Lehrkräfte. RealschulV­ertreter Jürgen Böhm etwa begründet seinen Vorschlag sehr fundiert. Dennoch kommt er zum falschen Zeitpunkt.

Das Kultusmini­sterium hat allen kurzfristi­gen Ideen eine Absage erteilt – so klar und deutlich, wie man es selten von Minister Piazolo hört. Das war wichtig, denn es bringt ein wenig Ruhe in die Schulen zurück. Alle Beteiligte­n sollten sie nutzen, um sich auf den Neustart nach Ostern vorzuberei­ten.

Lesen Sie dazu den Artikel „Sollen die Osterferie­n verlängert werden?“auf der zweiten Bayern- Seite.

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