So helfen Elchingen und Ulm Rexroth aus der Krise
Finanzen Das Unternehmen trotzt den Widrigkeiten im Jahr 2020. Den beiden hiesigen Standorten kommt eine besondere Bedeutung zu
Ulm/Elchingen Insgesamt hat Bosch Rexroth im vergangenen Jahr rund 100 Millionen Euro in seine weltweit 47 Fertigungsstandorte, davon zwölf Standorte in Deutschland, investiert. Ein gutes Stück davon in Ulm.
Mit rund 45 Millionen Euro wurde die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Standorte gestärkt, beispielsweise mit dem zweiten Bauabschnitt des Kunden- und Innovationszentrums in Ulm, wo rund 250 Spezialisten bereichsübergreifend an technisch wegweisenden und nachhaltigen Lösungen arbeiten werden. Das weitere Gebäude wird eine Modellfabrik für Industrie 4.0-Lösungen beherbergen, moderne Büroräume, Labors sowie Teststände für die Elektrifizierung von mobilen Arbeitsmaschinen.
Im Oktober vergangenen Jahres war Richtfest für das 20-MillionenEuro-Gebäude, das zusammen mit dem benachbarten Rexroth-Gebäude als das bisher größte Vorhaben der Ulmer Projektentwicklungsgesellschaft (PEG) gilt.
Dass der Weltkonzern Rexroth ausgerechnet in Ulm sein Innovationszentrum ansiedelt, habe auch mit der Ulmer Stadtverwaltung zu tun. Es sei „außergewöhnlich“, sagte damals Rolf Najork, der Vorstandsvorsitzende bei Bosch Rexroth, wie Ulm sich um die Ansiedlung bemüht habe. „Ulm beweist, dass Politik und Wirtschaft zusammenkommen können.“
Als ein „starkes Standbein“werden die im Standort Elchingen konzentrierten Hydraulik-Aktivitäten bezeichnet, die einen Beitrag zur
Stabilisierung des Geschäfts vor allem seit der zweiten Jahreshälfte geleistet hätten. Das Pfund sei eine Kombination aus Kraftdichte und digitaler Vernetzbarkeit.
Insgesamt blickt Bosch Rexroth vorsichtig zuversichtlich auf das laufende Geschäftsjahr. Seit Mitte 2020 steigen die Auftragseingänge und sorgen für eine Geschäftsbelebung. Struktur- und pandemiebedingt verzeichnet Bosch Rexroth im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatzrückgang von knapp 17 Prozent gegenüber dem Rekordniveau von 2019, bleibt aber profitabel. Der Weg zurück auf Vorkrisenniveau werde länger dauern als die Krise selbst. Für 2021 seien umfangreiche Investitionen geplant.
Trotz widriger Rahmenbedingungen mit einer Kombination aus konjunkturellem Abschwung und Pandemie habe Bosch Rexroth das Geschäftsjahr 2020 erfolgreich gestaltet. Grundlage dafür waren besonders die seit mehreren Jahren bewiesene Anpassungsfähigkeit des Unternehmens sowie große Kostenflexibilität, heißt es in einer kürzlich veröffentlichten Mitteilung zur Geschäftsentwicklung. „Wir sind stolz auf unser weltweites Team. Es hat einen ganz besonderen Einsatz geleistet“, wird Rolf Najork, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH mit Verantwortung für den Bereich Industrietechnik und Vorstandsvorsitzender der Bosch Rexroth, darin zitiert.