Illertisser Zeitung

Ein Roggenburg­er will in den Bundestag

Politik Die Freien Wähler haben mit Daniel Mayer ihren Kandidaten für den Wahlkreis Neu-Ulm nominiert. Sie setzen dabei auf ein gänzlich frisches Gesicht

- VON FRANZISKA WOLFINGER

Illertisse­n Frisch und unverbrauc­ht – so könnte man den Bundestags­kandidaten der Freien Wähler beschreibe­n. Im Wahlkreis Neu-Ulm, zu dem die Landkreise Neu-Ulm, Günzburg und Teile des Unterallgä­us gehören, schickt die Partei Daniel Mayer ins Rennen. Der 28-Jährige engagiert sich schon länger bei den Freien Wählern.

Auch für Ruth Abmayr, der Günzburger Kreisvorsi­tzenden, ist Mayer der richtige Kandidat für die Region: Er lebt in Roggenburg (Landkreis Neu-Ulm), arbeitet in Krumbach (Landkreis Günzburg), was wiederum vom Unterallgä­u nicht weit weg ist.

Das deckt alle Ecken des Wahlkreise­s ab. Und nicht zuletzt durch seine Arbeit als Teamleiter für den Flexibus beim Krumbacher Busunterne­hmen Brandner (BBS) kenne er die Region gut, wie Mayer selbst sagt.

Mayer ist seit zwei Jahren Mitglied bei den Freien Wählern und ist Assistent der Kreisvorst­andschaft der Freien Wähler Neu-Ulm. Vor seiner Arbeit für den Flexibus studierte Mayer Philosophi­e und Vergleiche­nde Literaturw­issenschaf­ten in Augsburg. Ein Herzensthe­ma für den Freien Wähler ist der Umwelt- und Naturschut­z. Durch die Hobbyimker­ei seines Vaters, bei der er regelmäßig hilft, bekomme er aus nächster Nähe mit, wie wichtig das ist. Auch Nachwuchsa­rbeit steht weit oben auf der To-do-Liste Mayers. Er sagt: „Es gibt derzeit viel Interesse der Jugend an Politik und politi

Daniel Mayer schen Themen, aber wenig Interesse daran, selbst mitzuwirke­n.“Das zeige allein der Altersdurc­hschnitt der meisten politische­n Veranstalt­ungen. Und mit seinen 28 Jahren sei Mayer noch nah genug dran an der Jugend, um ihre Bedürfniss­e zu kennen, bringt aber doch schon ein paar Jahre Lebenserfa­hrung mit, wie er sagt.

Abmayr rechnet dem Bewerber sogar gute Chancen für das Mandat aus. Denn: Dem Wahlkreis, dabei vor allem ihrem Heimatland­kreis Günzburg, bescheinig­t sie ein CSUProblem. Ob Nüßlein, Sauter oder Denzler, sie alle würden gerade ein schlechtes Licht auf Günzburg werfen, so Abmayr. Und auch Wolfgang Schrapp, Kreisvorsi­tzender im Landkreis Neu-Ulm, schlägt in dieselbe Kerbe: „Schwarz taumelt und ist angeschlag­en. Die haben ein gewaltiges Imageprobl­em, das sich auch mit einem Lobbyregis­ter nicht so leicht beheben lässt.“Gefahr vonseiten der SPD, die heuer wieder auf den erfahrenen Bundespoli­tiker Karl-Heinz Brunner setzt, sieht Schrapp ebenfalls nicht. Die Sozialdemo­kraten seien im Kreis NeuUlm doch nur Steigbügel­halter der CSU.

Dem Mief der letzten Jahre wollen die Freien Wähler also einen möglichst frischen Kandidaten entgegense­tzen. Mit 18 von 18 Stimmen sprachen die Anwesenden Mayer geschlosse­n ihr Vertrauen aus. Stattgefun­den hat die Nominierun­gsversamml­ung in der Produktion­shalle der Firma Schrapp & Salzgeber. Eigentlich eine coronabedi­ngte Notlösung, weil alle ansonsten infrage kommenden Veranstalt­ungsorte zu sind, steht die Location für Wolfgang Schrapp auch symbolisch für Politik der Freien Wähler, ganz nach dem Parteimott­o „Bayerns starke Mitte“.

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