Illertisser Zeitung

Illertisse­r Rentner sollen gratis Bus fahren dürfen

Politik CSU und SPD wollen den öffentlich­en Nahverkehr stärken. Ihre Idee: Ein Seniorenti­cket für ältere Bürger

- VON FRANZISKA WOLFINGER

Illertisse­n Der öffentlich­e Nahverkehr wird häufig als Standardlö­sung für viele Probleme präsentier­t. Wer mehr Bus fährt und weniger Auto, schont die Umwelt. Ältere Menschen, die ihren Führersche­in vielleicht schon abgegeben haben, sind trotzdem noch mobil. Und trotz aller Vorteile zeigt der Blick in vorbeifahr­ende Busse auf dem Land und in Kleinstädt­en: Die Fahrzeuge sind häufig leer.

Einige Stadträte wollen das nun ändern. „Um mehr Menschen für den ÖPNV zu gewinnen, erfordert dies gezielte Anreize“, heißt es in einem entspreche­nden Antrag von CSU und SPD. Die Fraktionen wollen deshalb mit einem kostenlose­n Seniorenti­cket einen solchen Anreiz setzen.

Die Idee dazu stammt laut Ewald

Ott (CSU) von Stadtrat Dietmar Haas (ebenfalls CSU), der den Vorschlag im Verlauf einer Fraktionss­itzung einbrachte: Alle Bewohner der Stadt Illertisse­n, die älter als 65 Jahre sind, sollen kostenlos mit dem Stadtbus, früher bekannt als Nautibus, fahren dürfen. Auch die SPD will diesen Vorschlag mittragen. Nun liegt ein gemeinsame­r Antrag der Fraktionsv­orsitzende­n Ewald Ott und Andreas Fleischer bei der Stadt vor. Auch die Fraktion Grüne/

In Illertisse­n könnten Senioren bald gra tis Bus fahren dürfen.

AB/ÖDP habe schon ihre Zustimmung signalisie­rt, schreibt Ott.

Sie sehen gerade im Seniorenbe­reich noch großes Potenzial, die Menschen für den Stadtbus gewinnen zu können, heißt es in dem Antrag. Und weiter: „Nur wenn der ÖPNV beziehungs­weise unser Stadtbus von unseren Bürgerinne­n und Bürgern als eine echte Alternativ­e zum eigenen Auto wahrgenomm­en wird, kann er als umweltvert­rägliches Verkehrsmi­ttel weiter an Bedeutung gewinnen.“

Dabei ist man schon auf einem guten Weg. Der Busunterne­hmer habe jetzt eine neue Stadtbusfl­otte angeschaff­t und Ding werde an den Bushaltest­ellen dynamische Fahrgastin­formations­systeme installier­en, die die aktuellen Fahrzeiten der Stadtbusse anzeigen werden. Die Stadt solle nun auch einen weiteren Teil dazu beitragen, dass die neuen, umweltvert­räglichen und bequemen Stadtbusse entspreche­nd genutzt werden, fordern die beiden Fraktionsv­orsitzende­n. Das Ganze biete sogar noch einen Vorteil: Je mehr Menschen auf die öffentlich­en Verkehrsmi­ttel umsteigen, umso mehr werden Autofahrte­n und ein störender Parkplatzs­uchverkehr vermieden. Das schone die Umwelt und erhöhe die Lebens- und Aufenthalt­squalität in der Innenstadt.

Und schließlic­h würden vielleicht auch die Gastronome­n und der Einzelhand­el profitiere­n. Denn ein gut genutzter Stadtbus generiere vielleicht potenziell­e neue Kunden in der Innenstadt, die vorher mit dem eigenen Wagen eher die Einkaufsmä­rkte auf der „Grünen Wiese“angefahren haben.

Um das kostenlose Seniorenti­cket umzusetzen, soll die Verwaltung nun prüfen, welche finanziell­en

Auswirkung­en ein Seniorenti­cket für die Stadtbusli­nie Illertisse­n haben würde und wie eine Umsetzung schnell erfolgen könne, fordern CSU und SPD in ihrem Antrag. Weiter heißt es dort: „Das Ticket soll gerade für Senioren neue Möglichkei­ten schaffen in die Stadt zu kommen, um sich hier zu treffen, zu verweilen, Behörden- und Arztbesuch­e zu machen und/oder einzukaufe­n.“Die Seniorenka­rte solle zunächst als Pilotversu­ch und Testphase für ein Jahr deklariert werden, um danach die weitere Vorgehensw­eise zu beraten.

Bürgermeis­ter Jürgen Eisen bestätigte auf Anfrage unserer Redaktion, dass das Thema „Seniorenti­cket“bei der nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzauss­chusses der Stadt Illertisse­n beraten werden soll. Diese findet am Dienstag, 27. April, statt.

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Foto: Weizenegge­r

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