Wer hält am Ende die Fahne für die CSU hoch?
Bundestagswahl Mit Julia Dümmler (Kreis Günzburg) und Alexander Engelhard (Kreis Neu-Ulm) gibt es zwei Bewerber um die Nachfolge von Bundestagsabgeordnetem Georg Nüßlein. Heute stellen sie sich den Delegierten des Wahlkreises vor
Günzburg/Neu Ulm Nicht nur in Düsseldorf, München und Berlin geht es in der Union um die K-Frage. In der CSU steht in den Landkreisen Günzburg, Neu-Ulm und Unterallgäu ebenso eine Personalentscheidung an. Dort ist es die D-Frage, die demnächst beantwortet wird. Der Buchstabe „D“steht dabei für Direktkandidat. Die Kontrahenten in der Region heißen nicht Laschet und Söder, sondern Dümmler und Engelhard.
Der parteiinterne „Wahlkampf“um die Nachfolge von Georg Nüßlein (Münsterhausen), der wegen der Maskenaffäre im Herbst nicht mehr für die CSU und einen Sitz im
Julia Dümmler
Bundestag antritt, wird im Gegensatz zum Duell der beiden Parteivorsitzenden nicht mit harten Bandagen geführt.
Am heutigen Samstag ab 10 Uhr haben alle Delegierten des Bundeswahlkreises Neu-Ulm erstmals die Gelegenheit, die 44 Jahre alte Rechtsanwältin Julia Dümmler aus Krumbach und den Müller und Wirtschaftsingenieur Alexander Engelhard, 48 Jahre alt, aus Weißenhorn zu
A. Engelhard
erleben.
Damit ist auch klar: Die Kandidatensuche in den Kreisverbänden Günzburg und Neu-Ulm war bis zu diesem Punkt so erfolgreich, dass es aus dem Unterallgäu keinen weiteren Vorschlag geben wird. Das bestätigte der Unterallgäuer CSU
Chef Franz Josef Pschierer unserer Redaktion.
Den beiden Bewerbern um die Direktkandidatur ist der Ort ihres Aufeinandertreffens wohlbekannt: der Konferenzraum der Günzburger Firma Kalka, die normalerweise Leistungen wie Sicherheitsdienst
Unterallgäuer sind das „Zünglein an der Waage“
und Gebäudereinigung anbietet. Dort haben sich beide entweder gegen einen (Dümmler) oder gar vier Mitbewerber (Engelhard) durchgesetzt.
Am Samstag wird noch nichts entschieden. Der Unterallgäuer Kreisverband möchte zu der Videokonferenz für alle Delegierten, dass sich die zwei Kandidaten der Nachbar-Kreisverbände den 21 Unterallgäuer Stimmberechtigten in der kommenden Woche separat vorstellen. Das wird in alphabetischer Reihenfolge geschehen. Erst präsentiert sich Dümmler und beantwortet Fragen, dann ist Engelhard an der Reihe.
„Wir werden wieder das Zünglein an der Waage spielen“, sagt der frühere bayerische Wirtschaftsminister Pschierer, der diese auch aus der Vergangenheit bekannte Position nach eigenen Worten „ein wenig bedauert. Es ist keine ganz einfache Situation, aber wir werden das hinbekommen.“
Die Entscheidung der 160 Delegierten fällt dann in knapp zwei Wochen. Am Freitag, 30. April, treffen sich die Christsozialen im Neu-Ulmer Eisstadion. Dann wird klar sein, ob sich Dümmler oder Engelhard für die CSU um die Direktkandidatur im Bundestag bewerben darf. Ohne gültigen Corona-Test, der vorgelegt werden muss, gibt es allerdings keinen Einlass für die Abstimmung.