Illertisser Zeitung

Notbetrieb in Zulassungs­stelle geht weiter

In Illertisse­n werden die Öffnungsze­iten angepasst

- VON ZITA SCHMID

Altenstadt Filzingen Hunde können die besten Freunde des Menschen sein. Gerade Hundebesit­zern ist das bestens bekannt. In der Martinskir­che im Altenstadt­er Ortsteil Filzingen ist ein Vierbeiner abgebildet, der ein Muster an Treue und Anhänglich­keit gewesen sein soll. Um das Tier rankt sich eine jahrhunder­tealte Sage.

Das Gotteshaus ist mit seinen bescheiden­en Maßen eher ein Kirchlein. Doch es ist eines der ältesten im Illertal. Außerdem genießt es wegen seiner Fresken eine besondere Stellung. Wer die Kirche betritt, wird von der reichen Renaissanc­emalerei sofort in den Bann gezogen. Das eindrucksv­olle Hauptfresk­o am Chorbogen zeigt das Weltgerich­t. Abgebildet ist auch der heilige Martin, dem die Kirche geweiht wurde.

An den Rundfenste­rn an der Nordwand sind die Evangelist­en dargestell­t. Zwischen den Fenstern hat sich der einstige Kirchen- und Ortsherr Ernst von Rechberg zu Kellmünz (und Kronburg) selbst ein Denkmal gesetzt. In anmutend stolzer Haltung und edel gekleidet blickt er auf den Betrachter. Die Wandmalere­i darunter zeigt die Seitenansi­cht eines liegenden Hundes. Der weiße Vierbeiner trägt ein breites, goldverzie­rtes Halsband. Mit erhobenem Kopf schaut das Tier aufmerksam nach vorne. Tatsächlic­h hat hier an der Kirchenwan­d auch der einstige Hund des Barons ein Andenken erhalten. Denn selbst über den Tod des Ortsherrn hinaus stand der Begleiter ihm treu zur Seite.

So auf jeden Fall erzählt es die Sage aus der Heimatgesc­hichte, die wie folgt überliefer­t ist: Als Freiherr Ernst von Rechberg im Jahr 1594 starb, war der Hund nicht vom Sterbebett wegzubring­en. Nur mit Mühe konnte die Leiche aufgebahrt werden, denn der Hund beschützte den toten Herrn wie vorher den lebenden. Nur die Bedienstet­en des Herrn Baron allein durften sich dem Sarg nähern. Es kam die Stunde, da der Tote aus dem Sterbezimm­er getragen werden sollte. Aber der Hund wollte dies nicht dulden. So blieb nichts anderes übrig, als das treue Tier mit Hieben und Schlägen gewaltsam zu entfernen. Am nächsten Tag lag der Hund auf dem Grabhügel seines Herrn und hielt weiter Wache.

Zum historisch­en Hintergrun­d lässt sich Folgendes berichten: Durch die Ehe von Konrad von Rechberg mit Luitgard von Aichheim, der Erbin der Herrschaft Illereiche­n (um 1328), wurde die Herrschaft Kellmünz mit Illereiche­n gemeinsam regiert. Drei Generation­en später unter Gaudenz von Rechberg strahlte der Glanz des Rittergesc­hlechts immer stärker. Unter

Gaudenz erreichte beispielsw­eise das ehemalige Schloss in Illereiche­n vermutlich seine endgültige Größe und Gestaltung. Wohl im Jahre 1431 vereinigte Gaudenz das „kellmünzis­che Pfärrlein Filzingen“mit der Aichheimer Pfarrei. Dies führte wegen der Zehentrech­te später zu Konflikten, so um etwa 1590 zwischen dem Illereiche­r Pfarrer Veit Winkler und dem Kellmünzer Regenten Ernst von Rechberg.

Um klarzustel­len, wer Ortsherr in Filzingen ist, ließ Ernst von Rechberg das uralte, ursprüngli­ch wohl um 1200 aus Wackerstei­nen der Iller erbaute Martinskir­chlein ausbauen und die kunstvolle Freskenmal­erei anbringen. Dabei hinterließ er sich ein Denkmal und auch seines treuen Hundes wurde gedacht. Irgendwann im Laufe der Jahrhunder­te wurden die Fresken weiß übertüncht. Erst im Jahr 1906 wurden sie wiederentd­eckt. Seit der Renovierun­g der Kirche (1998 bis 2004) kann man sie in ihrer einstigen Schönheit betrachten.

Neu Ulm Nach einem bestätigte­n Corona-Fall in der Kfz-Zulassungs­stelle beim Landratsam­t in NeuUlm geht der eingeschrä­nkte Betrieb auch in der kommenden Woche weiter. Bürgerinne­n und Bürger werden laut einer Mitteilung am Freitag gebeten, nur in dringenden Fällen einen Termin zu vereinbare­n. In Illertisse­n werden dafür die Öffnungsze­iten angepasst.

Wie bereits berichtet, herrscht in der Zulassungs­stelle derzeit Notbetrieb. Hintergrun­d ist ein bestätigte­r Fall für das Coronaviru­s und die damit erforderli­chen Quarantäne­maßnahmen für die Kontaktper­sonen.

Im Moment könnten demnach nur bereits vergebene Termine abgearbeit­et werden. Anliegen von Bürgern ohne Termin können aktuell nicht bearbeitet werden, heißt es. „Wir bitten deshalb alle Bürgerinne­n und Bürger ohne Termin, die Kfz-Zulassungs­stelle in Neu-Ulm in den nächsten Tagen nicht aufzusuche­n.“Eine Terminrese­rvierung ist online über die Homepage des Landratsam­ts möglich.

Die Kfz-Zulassungs­stelle in Illertisse­n öffnet ab Montag, 19. April, eine halbe Stunde früher. Damit gelten dann bis voraussich­tlich einschließ­lich 30. April folgende Öffnungsze­iten für Illertisse­n: Montag bis Freitag, 7.30 bis 12.30 Uhr.

Aufgrund der aktuell großen Nachfrage kommt es nach Angaben des Landratsam­ts dort im Moment zu sehr langen Wartezeite­n. Auch hier daher die Bitte seitens der Behörde: Bürger sollen die Zulassungs­stelle nur in dringenden Fällen aufsuchen und ihre Besuche nach Möglichkei­t auf einen späteren Zeitpunkt verschiebe­n.

Des Weiteren werden in den Zulassungs­stellen nur noch Kurzzeitke­nnzeichen für Bürger aus dem Landkreis Neu-Ulm vergeben. Das gilt auch für Außerbetri­ebsetzunge­n von Fahrzeugen. Alle anderen Personen werden gebeten, sich in solchen Fällen an die zuständige KfzZulassu­ngsstelle in ihrem eigenen Landkreis oder ihrer kreisfreie­n Stadt zu wenden. (AZ)

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Foto: Zita Schmid Die Fresken an der Nordwand in der Filzinger Martinskir­che zeigen unter anderem Ernst von Rechberg mit seinem treuen, sagenumwob­enen Hund.
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