Gemeinderat ebnet Weg für Fotovoltaik im Taubenried
Energie Im Süden der Unterrother Gemarkung ist eine Freiflächen-Solaranlage geplant. Es gibt eine strenge Vorgabe
Unterroth Nun soll es ernst werden mit dem bereits länger angedachten Bau einer Freiflächen-Fotovoltaikanlage im Taubenried im Südwesten von Unterroth. Bei einer Gegenstimme hat der Gemeinderat die erforderliche Änderung des Flächennutzungsplans befürwortet. Gleiches gilt für die Änderung im Geltungsbereich des Bebauungsplans „Unterroth – Freiflächen-Fotovoltaikanlage Taubenried“gegenüber dem Aufstellungsbeschluss im Februar 2020. Demnächst werden die Pläne einen Monat lang öffentlich im Gemeindeamt Unterroth ausgelegt.
Wie berichtet, beabsichtigt Martin Gleich aus Babenhausen im Taubenried eine Fotovoltaikanlage zur Stromgewinnung zu errichten. Das Areal befindet sich an der südlichen Gemarkungsgrenze von Unterroth westlich der Roth direkt unter den Stromleitungen. Es umfasst inzwischen nur noch 2,8 Hektar Grund. Ein Planer des mit der Ausführung beauftragten Architekturbüros Gleich stellte im Gemeinderat das Vorhaben im Detail vor.
Das Gebiet in Form eines in die Länge gezogenen Dreiecks ist über den Bergenstetter Weg und den Taubenriedweg zu erreichen, erhält
Hier will ein Investor eine Fotovoltaikan lage bauen. direkt unterhalb der Stromleitungen eine Trafostation zum Einspeisen der Energie und soll bei einer Modulfläche von 2,3 Hektar eine Leistung von drei Megawatt erreichen. Diese lasse sich eventuell durch technische Aufrüstung auf vier Megawatt erhöhen, sagte der Planer. Die Grundstücke sind teils gekauft, teils gepachtet und eine entsprechende Ausgleichsfläche sei unweit der geplanten Anlage gefunden worden, hieß es. Wichtig sei auch, dass unter den etwa mannshohen Modulbauwerken nichts versiegelt werde.
Die Laufzeit der Anlage wird auf etwa 25 Jahre veranschlagt, für danach kann eine Rückbauverpflichtung in Anspruch genommen werden. Die Anlage wird mit einem zweieinhalb Meter hohen Zaun und einem Übersteigschutz in Form von nach innen gebogener Streben vor Vandalismus geschützt. Zum
Durchqueren bleibt für kleine Tiere eine 20 Zentimeter hohe Bodenfreiheit gewahrt. Rundum führt ein schmaler Wirtschaftsweg, der nach Fertigstellung der Anlage für die wenigen Wartungsarbeiten beansprucht werde, etwa zur Reinigung der Solarflächen „ohne den Einsatz von Chemie“, wie in der Sitzung betont wurde.
Gebaut werden muss wegen des Vogelschutzes zwischen August und Februar. Mit Einwänden wegen des Artenschutzes rechne er nicht, sagte Martin Gleich und stellte sich anschließend den Fragen der Gemeinderäte. Etwaige Straßenbeschädigungen würden repariert und die Rothbrücke dürfte den Anforderungen gewachsen sein, wenn er den Vergleich zu den schweren landwirtschaftlichen Maschinen ziehe, sagte Gleich.
Gemeinderat Helmut Walser wollte wissen, wie die Bodenpflege aussieht und ob dafür Schafe eingesetzt werden. Gleich antwortete, dies mit Schäfern bereits besprochen zu haben. Werner Dopfer erkundigte sich nach der Art und Weise bei der Straßenwiederherstellung. Darauf bot Gleich an, für die Dokumentation einen Gutachter zu beauftragen. Bevor es zur Abstimmung kam, meldete Martin Müller noch seine Bedenken zu gewissen Vertragsinhalten an. Zur Antwort bekam er, dass sich darüber gewiss reden lasse und dass daran das ganze Vorhaben nicht scheitern solle. Müller, der letztlich dagegen stimmte, monierte auch, dass die Anlage ein Stück Gemeindeweg überdecke, der aber dort tatsächlich ende und daher an der Stelle auch nicht mehr gebraucht werde. Bürgermeister Norbert Poppele signalisierte hierzu sein Einverständnis, zumal die Wegstrecke davor weiterhin benutzbar sei.