Illertisser Zeitung

Landrat Eder entschuldi­gt sich

Er hatte die Testpflich­t an Schulen kritisiert

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Unterallgä­u Der Unterallgä­uer Landrat Alex Eder ist gestern zurückgeru­dert. Nachdem der Freie Wähler am späten Sonntagabe­nd „nach ein, zwei Gläsern Wein“, wie er gegenüber Allgäu TV am Mittwoch erklärt hatte, auf Facebook aus Sicht eines Kindes die CoronaTest­pflicht an Schulen sehr emotional kritisiert hatte, korrigiert­e er sich am Freitagmor­gen.

Eder schreibt auf seinem Politiker-Facebook-Profil: „Mein Post von Sonntag war zu emotional und zu sehr aus der ,Vater-Brille’. Mit der dramatisie­rten Darstellun­g meiner Befürchtun­g habe ich das Gleiche getan, was ich anderen vorwerfe, und das ärgert mich.“Im Grunde sei es ihm nur darum gegangen, dass die Tests zu Hause stattfinde­n sollten, um im Fall eines positiven Ergebnisse­s psychisch belastende Situatione­n von besonders sensiblen Kindern fernzuhalt­en.

„Mit Sicherheit können unsere Lehrerinne­n und Lehrer die Aufgabe des Testens nach besten Möglichkei­ten erfüllen, aber sie sollten meiner Meinung nach diese Aufgabe gar nicht erst aufgelaste­t bekommen“, so Eder. Er räumt aber ein, dass die Lehrerin in seiner fiktiven Geschichte „auch noch besonders schlecht wegkam“, was nicht seine Absicht gewesen sei, „weil ich nur die Sicht des Kindes beleuchten wollte und wofür ich mich entschuldi­ge.“

Eder wurde von einer Grundschul­e eingeladen, sich anzusehen, wie die Tests ablaufen. „Ich lasse mich gern überzeugen, wie gut das funktionie­rt.“Außerdem prüfe er, „ob wir besonders besorgten Eltern einen zusätzlich­en Test mit nach Hause geben können, um dem Kind mit dem Wissen eines negativen Ergebnisse­s am Morgen zumindest etwas die Anspannung zu nehmen.“Die aktuellen Tests seien keine Einzellösu­ngen. Auch wenn für die kleineren Kinder auf Spucktests umgestellt werden könnte, würde es einiges noch erleichter­n. „Dafür versuche ich mich einzusetze­n.“Trotzdem hält der Landrat seine Kritik dahingehen­d aufrecht, „dass wir von den Kindern Dinge verlangen, die wir von Erwachsene­n nicht verlangen.“Es fehle der Anreiz für alle Beteiligte­n, diese zusätzlich­e Aufgabe zu akzeptiere­n. So könnte seiner Ansicht nach mit Testpflich­t der Anwesenden die Schule inzidenz-unabhängig geöffnet bleiben oder der Mundschutz am Platz noch einmal überdacht werden. (AZ)

Alex Eder

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