Illertisser Zeitung

Gefreut haben sich immer die anderen

Basketball Pokal Viermal war Ulm in den vergangene­n Jahren bei Finalturni­eren dabei. Ein Rückblick vor dem fünften Anlauf

- VON PIT MEIER

Ulm Den einzigen Titel der Geschichte für eine Basketball­mannschaft aus Ulm gab es 1996 im Pokal. Seitdem haben immer andere gefeiert, obwohl die Ulmer in der Neuzeit noch viermal bei Finalturni­eren dabei waren, zweimal in eigener Halle. Wir blicken vor dem TopFour an diesem Wochenende im Münchener Audi-Dome zurück.

● Top Four 2012: Es gibt Menschen, für die ist das Halbfinale in der Bonner Hardtbergh­alle zwischen Ulm und Bamberg eines der besten Spiele, die jemals im deutschen Basketball stattgefun­den haben. Dieses Spiel, in dem die Ulmer einen 15-Punkte-Rückstand (4:19) schon im ersten Viertel aufholten, in dem sie ihrerseits später mit acht Zählern in Front lagen, ein paar Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit einen Dreier des Bamberger Kapitäns Casey Jacobsen kassierten, sich dank eines Treffers von Isaiah Swann mit der Sirene in die Verlängeru­ng retteten und schließlic­h doch mit 93:96 ausschiede­n – gegen die Mannschaft, die sich letztlich den Pott holte und in einer Finalserie ebenfalls gegen Ulm später auch deutscher Meister wurde. Das wenig bedeutende Spiel um Platz drei gewann Ulm am Hardtberg mit 85:68 gegen Braunschwe­ig.

● Top Four 2013: Diesmal fand das Turnier in Berlin statt und diesmal kam Ulm durch einen 86:77-Sieg ins Finale. Im Endspiel wartete allerdings der Ausrichter und gegen den ging den Ulmern im letzten Spielabsch­nitt die Luft aus. Es war ein Viertel, in dem die Ulmer in den ersten sechs Minuten nur zu zwei Pünktchen durch Steve Esterkamp kamen. Ein Viertel, in dem Esterkamp von der Freiwurfli­nie, Per Günther und John Bryant anschließe­nd lediglich sechs weitere Zähler verbuchten. Ein Viertel, das Alba Berlin insgesamt mit 23:8 gewann und in dem das Personal des neuen Pokalsiege­rs schon Sekunden vor dem Ende die Gratulatio­nen der Ulmer Gegenspiel­er entgegenna­hm. Die Gier nach einem Titel blieb ungestillt, nach der 67:85-Niederlage seiner Mannschaft sagte der Ulmer Trainer Thorsten Leibenath: „Wir hätten nichts dagegen, wenn wir den in eigener Halle gewinnen.“

● Top Four 2014: Diesmal waren die Ulmer nämlich Ausrichter und nach den Plätzen zwei und drei in den Vorjahren hätten sie zumindest nach dem Gesetz der Serie gewinnen müssen. Nachdem die Mannschaft um Will Clyburn und Daniel Theis im Halbfinale die Bayern mit 90:72 filetiert hatte, waren die Erwartunge­n noch weiter gestiegen. Aber im Endspiel wartete wieder Alba Berlin und hinterher waren die Ulmer wieder Zeugen dieses Brimborium­s, das nur den Siegern Spaß macht: Dieses unvermeidl­iche „We are the Champions“, dieser Konfettire­gen und auf dem Podest steht eine andere Mannschaft. Es waren erneut die Berliner, die in der Neuauflage des Vorjahres-Endspiels mit 86:80 gewannen. „Wir haben es nicht geschafft, die Lasten auf alle Schultern zu verteilen“, analysiert­e der Ulmer Kapitän Per Günther, der selbst den Großteil der Arbeit hatte übernehmen müssen.

● Top Four 2018: Schauplatz war wieder die Ratiopharm-Arena und trotzdem hatte niemand etwas erwartet von den Ulmern, die die schwächste Saison seit Jahren spielten und am Ende sogar die Play-offs verpassten. Eine einigermaß­en ordentlich­e Leistung bei der 73:84-Niederlage im Halbfinale gegen die Bayern und ein 81:79-Erfolg im unwichtige­n Spiel um Platz drei gegen Bayreuth waren die Ausbeute in diesem unspektaku­lären Turnier.

● Top Four 2021: Wird an diesem Wochenende im Münchener AudiDome ausgetrage­n.

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Foto: Alexander Kaya (Archivbild) Das enttäuscht­e Gesicht von Per Günther sagt alles: Beim Turnier 2014 in der Ratiopharm Arena erlebten die Ulmer die Sieger ehrung als Verlierer des Endspiels gegen Alba Berlin.

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