Dümmler oder Engelhard: Wer geht für CSU ins Rennen?
Bundestagswahl Die 44 Jahre alte Anwältin oder der Müller und Wirtschaftsingenieur sollen auf Georg Nüßlein folgen
Neu Ulm/Günzburg Nicht nur in Düsseldorf, München und Berlin geht es in der Union um die K-Frage. In der CSU steht in den Landkreisen Günzburg, Neu-Ulm und Unterallgäu ebenso eine Personalentscheidung an. Dort ist es die D-Frage, die demnächst beantwortet wird. Der Buchstabe „D“steht dabei für Direktkandidat. Die Kontrahenten in der Region heißen nicht Laschet und Söder, sondern Dümmler und Engelhard.
Der parteiinterne „Wahlkampf“um die Nachfolge von Georg Nüßlein (Münsterhausen), der wegen der Maskenaffäre im Herbst nicht mehr für die CSU und einen Sitz im Bundestag antritt, wird im Gegensatz zum Duell der beiden Parteivorsitzenden nicht mit harten Bandagen geführt.
Rund zwei Stunden hat die (Online-)Vorstellung von Julia Dümmler (Krumbach) und Alexander Engelhard (Weißenhorn) gedauert, bei der sich am Samstag die Delegierten, die Ende April über die Bundestagskandidatur entscheiden, ein Bild von der Bewerberin und dem Bewerber für das Direktmandat im Bundeswahlkreis Neu-Ulm machen konnten. Nach einer je zehnminütigen persönlichen Vorstellung konnten im Rahmen der Videokonferenz Fragen gestellt werden. Dabei zeigte sich ein breites thematisches
Julia Dümmler
A. Engelhard
Spektrum, das von Fragen des Umwelt- und Klimaschutzes über die Landwirtschaft und die Digitalisierung bis zu Corona-Fragen, Europa und der aktuellen Lage der CSU reichte. Dass es dabei für die CSU im Wahlkreis in der momentan schwierigen Lage vor allem darum gehen muss, neues Vertrauen zu gewinnen und einen Neuanfang zu gestalten – darin waren sich Dümmler und Engelhard einig. „Unterschiedlich sind sicherlich die Profile von Julia Dümmler und Alexander Engelhard – beide waren aber authentisch und engagiert. Wir haben gute Vorstellungen erlebt“, äußerten sich die Vorsitzenden der beteiligten Kreisverbände Thorsten Freudenberger (Neu-Ulm), Georg Schwarz (Günzburg, kommissarisch) und Franz Josef Pschierer (Unterallgäu) unisono in einer Pressemitteilung.
Die CSU wird gezwungenermaßen im Wahlkampf verstärkt auf digitale Formate setzen und gleichzeitig – sofern die Corona-Lage dies ermöglicht – vor Ort eine hohe Präsenz zeigen. „Wir müssen noch aktiver als bislang rausgehen und die
Menschen einbinden. Nur so lässt sich erneuertes Vertrauen in eine neue Mannschaft aufbauen. Bei der Erarbeitung unseres Zukunftsprogramms für den gesamten Bundeswahlkreis werden wir die Parteimitglieder sowie die Bevölkerung aktiv beteiligen und eng einbinden“, kündigten die Kreisvorsitzenden schriftlich an.
Wer im Bundestagswahlkampf an der Spitze der CSU steht, das entscheiden die 160 Delegierten am Freitag, 30. April, im Eissportstadion in Neu-Ulm.
Bis dahin werden sich Julia Dümmler und Alexander Engelhard noch mehrmals parteiintern vorstellen – nächste Woche beispielsweise im Unterallgäu.