Illertisser Zeitung

Kettershau­sen ist in einer „glückliche­n Lage“

Haushalt Die Gemeinde geht dieses Jahr einige große Projekte an – und kommt dabei dennoch ohne Kreditaufn­ahme aus. Hier wird dieses Jahr investiert

- VON ZITA SCHMID

Kettershau­sen. Obwohl große Projekte in Angriff genommen werden, ist keine Kreditaufn­ahme vorgesehen. Die Gemeinde Kettershau­sen wird daher auch im Jahr 2021 noch schuldenfr­ei bleiben. So sieht es der Haushaltsp­lan vor, den Kämmerin Angela Zobel in der jüngsten Gemeindera­tssitzung präsentier­te.

Nicht jede Gemeinde sei in so einer „glückliche­n Lage“, sagte dazu Bürgermeis­ter Markus Koneberg. Größter Posten bei den Investitio­nen ist die Wasservers­orgung. Für die Errichtung eines zweiten Standbeins in der Trinkwasse­rversorgun­g mit zwei neuen Tiefbrunne­n sind im Plan 1,07 Millionen Euro und ein Haushaltsr­est von 290.000 Euro eingestell­t.

„Das Thema wird uns das Jahr über begleiten“, meinte dazu der Bürgermeis­ter. Aktuell seien die Förderantr­äge an das Wasserwirt­schaftsamt fertiggest­ellt und könnten eingereich­t werden, informiert­e er.

Auch die Schaffung neuer Plätze in der Kindertage­sstätte schlägt sich im Haushalt nieder. So sind etwa 60.000 Euro für Umbaumaßna­hmen in der Grundschul­e und 50.000 Euro für die Ausstattun­g der neuen Gruppen vorgesehen. Zum neuen Kindergart­enjahr werden ab September mehr Kinder zur Betreuung kommen, als es die derzeitige Betriebsge­nehmigung erlaubt. Kindergart­en wie Kinderkrip­pe müssen deshalb um jeweils eine Gruppe erweitert werden. „Für die Übergangsz­eit, bis tatsächlic­h eine dauerhafte bauliche Lösung gefunden wird, benötigen wir eine Zwischenlö­sung“, erklärte Koneberg auf Nachfrage.

Eine Gruppe könne im bestehende­n Kindergart­en übergangsw­eise verbleiben. Die andere Gruppe müsse auslagert werden. Hierfür kämen eine Containerl­ösung infrage sowie eine bauliche Lösung in einem bestehende­n Gebäude. Das Kellergesc­hoss der Grundschul­e könnte sich hierfür eignen.

Dort wären dann diverse Umbauarbei­ten, wie zum Beispiel der Sanitäranl­agen, notwendig. Hierfür sind die 60.000 Euro gedacht. Wie im März bei einer Gemeindera­tssitzung öffentlich gemacht, hat die Gemeinde Interesse am örtlichen Pfarrhof.

Hier könnten unter anderem auch die Kindergrup­pen unterkomme­n. Die Grundschul­e soll demnächst einen leistungsf­ähigen Glasfasera­nschluss erhalten. Hierfür sind 26.000 Euro zuzüglich 40.000 Euro Haushaltsr­est eingeplant. Auch für die Verkehrsin­frastruktu­r hat die Gemeinde Gelder vorgesehen. So etwa für die Sanierung der Sauerweinb­rücke insgesamt 150.000 Euro. Für die Feinteerun­g des Baugebiets „Kirchenäck­er“sind es 120.000 Euro.

Aus dem vergangene­n Jahr wurden Haushaltsr­este von gut einer Million Euro gebildet. Der Sollübersc­huss 2020 betrug etwa 1,533

Millionen Euro. Bei den Steuereinn­ahmen wird bei der Gewerbeste­uer mit 150.000 Euro kalkuliert. Der Gemeindean­teil der Einkommens­und Lohnsteuer steht mit 1,15 Millionen Euro im Plan.

Für die Kreisumlag­e sind 791.000 Euro an Ausgaben vorgesehen. Für die VG-Umlage 178.000 Euro. Da spätestens ab Herbst mehr Personal in der Kindertage­sstätte benötigt wird, wurde laut Zobel im Verwaltung­shaushalt der Haushaltsp­lanansatz für die Personalau­sgaben um 100.000 Euro erhöht. Er beträgt nun 1,02 Millionen Euro.

Ende des Jahres soll der Stand der Rücklagen 421.000 Euro betragen. Insgesamt wirtschaft­et die Gemeinde mit einem Haushaltsv­olumen in Verwaltung­s- und Vermögensh­aushalt von zusammen über sechs Millionen Euro. „Unsere Haushaltsp­lanung ist solide und gut aufgestell­t“, resümierte Koneberg. Trotz einiger großer Projekte sei immer noch Spielraum.

„Die aktuelle Situation und die unsicheren Auswirkung­en der Pandemie gebieten uns aber, vorsichtig zu sein und verantwort­ungsvoll und maßvoll in die nächsten Jahre zu gehen, zumal auch in den kommenden Jahren größere Projekte anstehen werden“, sagte er.

Zu diesen größeren Projekten gehört ein neues Feuerwehrh­aus in Kettershau­sen, für das 2022 eine Million Euro vorgesehen ist. Der gleiche Betrag taucht unter dem Posten „Gemeindeha­lle“auf.

Ein Thema, das den Ort schon lange beschäftig­t und dessen Entscheidu­ngsfindung laut Koneberg jetzt auch von der Corona-Pandemie ausgebrems­t wurde. Für das Jahr 2022 rechnet die Gemeinde mit einer Kreditaufn­ahme von 885.000 Euro.

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Foto: Zita Schmid Die Kindertage­sstätte in Kettershau­sen mit der im Jahr 2018 eingeweiht­en Kinderkrip­pe. Für die Erweiterun­g um jeweils eine Gruppe sind im Finanzhaus­halt Gelder vorgesehen.

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