Frühling im Gemüse-Regal
Es ist so schön! Nein, nicht, dass Mutti Merkel die Corona-Notbremse gezogen hat. Das muss halt sein, sonst kommen wir so bald nicht wieder auf den grünen oder weißen Zweig. Schön ist, dass der Frühling ausgebrochen ist, auch wenn die Temperaturen in diesen Tagen etwas anderes sagen.
Zu sehen ist es aber im eigenen Garten, in dem langsam alles zur prächtigen Blüte kommt. Aber auch auf dem Markt, in Lebensmittelgeschäften und Supermärkten. Da gibt es Osterglocken und Tulpen, vor allem aber die recht dicken, langen, weißen oder etwas dünneren grünen Dinger, die einem spitzbübisch zuzuzwinkern scheinen.
Klar, der Spargel ist da! Wenn er angeboten wird, ist sicher: Das Frühjahr hat begonnen. Das löst in einem mächtig Freude aus – und natürlich der Verzehr der Spargelstangen. Dieses Gemüse wäre für die Fastenzeit wohl ideal gewesen. Die ist aber glücklicherweise längst vorbei und Brummi entsagt ihr aus guten Gründen sowieso. Brummi fastet dann, wenn er es will. Jetzt wäre eine gute Zeit dafür: mit Spargel. Wobei Brummi den weißen bevorzugt, auch wenn er anders als der grüne noch gut geschält werden muss. Aber geschmacklich kommt er seinen Wünschen eben näher.
Der Genuss des Spargels ist himmlisch und Brummi fragt sich immer wieder, warum viele Zeitgenossen den außerordentlichen Geschmack der Stangen beispielsweise mit fetten Soßen oder in trüben Suppen halbwegs zunichtemachen. Etwas – möglichst leicht angebräunte – Butter und ein Hauch von drüber gestreutem Salz, und die Dinger schmecken ohne Ende. Wenn Brummi so ein Spargelstück in seinen Gaumen schiebt, vergisst er aber nicht die, die die Stangen mühsam aus der Erde stechen. Schon beim Gedanken daran tut ihm der Rücken weh. So ist auch der meist höhere Preis als der von anderen Gemüsesorten absolut okay.
Man muss ja auch nicht jeden Tag den Spargel essen. Schließlich soll er seine feine Besonderheit behalten.