Eltern kämpfen für Erhalt von Grundschule
Oberfahlheimer sammeln mehr als 550 Unterschriften
Oberfahlheim Am Dienstagabend trifft sich der Nersinger Gemeinderat in der Gemeindehalle, um über die konzeptionelle Ausrichtung der Schulen zu entscheiden. Dann geht es auch um die Zukunft der Grundschule Oberfahlheim. Auch wenn die Gemeinde noch vor einigen Jahren fast 70.000 Euro für die Sanierung der dortigen Fenster und der Heizungsanlage investierte, soll der weitere Betrieb an der Kirchstraße auf den Prüfstand gestellt werden, denn weitere Renovierungskosten und geringe Schülerzahlen machen den Fortbestand der Schule fragwürdig.
Was nüchtern als „Beschlussfassung über die konzeptionelle Ausrichtung der Schulen in Nersingen und Entscheidung über den Verbleib des Schulstandortes Fahlheim“auf der Tagesordnung der Sitzung zu lesen ist, bedeutet nichts anderes, als dass die Räte über die Schließung oder den weiteren Betrieb der Schule entscheiden sollen. Im Vorfeld haben sich Eltern mit einem Brief an den Nersinger Bürgermeister Erich Winkler gerichtet: „Die Oberfahlheimer Schule ist ein idyllischer und notwendiger Ort für unsere Kinder, der unbedingt erhalten bleiben muss“, lautet der Appell, den die Familien Sauter und Olszynski an die Verantwortlichen richten. Eine breite Unterstützung erhalten die Initiatoren des Aufrufs derweil von mehr als 550 Bürgern aus Oberfahlheim, die sich mit ihrer Unterschrift für den Bestand der Schule in ihrem Ortsteil bekennen.
Selbst Michael Olszynski war vom Rückhalt aus der Bevölkerung überrascht, wie er sagt: „Beim Start der Petition konnten wir noch nicht annähernd die Bestürzung und Empörung der Bevölkerung abschätzen.“Kritik äußerten die Initiatoren an der Gemeindeverwaltung, die erst vor einigen Tagen im Nersinger Boten über die Pläne informiert habe.
„Eltern und Elternbeirat wurden übergangen“, beklagt Olszynski. Umso größer ist seiner Einschätzung nach nun die Unterstützung für den Erhalt der Schule. Nur in einem einzigen Haushalt der angetroffenen Bürger sei keine Unterschrift geleistet worden, sagt Olszynski und erklärt weiter: „Ein Platz, wo Kindergarten und Grundschule in laufbarer Nähe sind, ist für viele Familien ein triftiger Entscheidungsgrund für unseren Ort.“Die immer länger werdende Warteliste des Kindergartens in Oberfahlheim spreche dafür, dass in Zukunft auch die Schule wieder ausgelastet sein werde.
Neben den Schülerzahlen beschreiben die Verfasser des Briefes auch die emotionale Bedeutung der Schule: „Kindergarten-Freundschaften bleiben bestehen und Selbstsicherheit sowie die Dorfgemeinschaft werden gestärkt.“Statt einer Schließung schlagen die Verfasser der Petition vor, dass im Rahmen einer Modernisierung der Räumlichkeiten für die Mittagsbetreuung auch die Sanitäreinrichtungen saniert und der Brandschutz vorgenommen werden könnten.