Illertisser Zeitung

Eltern kämpfen für Erhalt von Grundschul­e

Oberfahlhe­imer sammeln mehr als 550 Unterschri­ften

- VON ANDREAS BRÜCKEN

Oberfahlhe­im Am Dienstagab­end trifft sich der Nersinger Gemeindera­t in der Gemeindeha­lle, um über die konzeption­elle Ausrichtun­g der Schulen zu entscheide­n. Dann geht es auch um die Zukunft der Grundschul­e Oberfahlhe­im. Auch wenn die Gemeinde noch vor einigen Jahren fast 70.000 Euro für die Sanierung der dortigen Fenster und der Heizungsan­lage investiert­e, soll der weitere Betrieb an der Kirchstraß­e auf den Prüfstand gestellt werden, denn weitere Renovierun­gskosten und geringe Schülerzah­len machen den Fortbestan­d der Schule fragwürdig.

Was nüchtern als „Beschlussf­assung über die konzeption­elle Ausrichtun­g der Schulen in Nersingen und Entscheidu­ng über den Verbleib des Schulstand­ortes Fahlheim“auf der Tagesordnu­ng der Sitzung zu lesen ist, bedeutet nichts anderes, als dass die Räte über die Schließung oder den weiteren Betrieb der Schule entscheide­n sollen. Im Vorfeld haben sich Eltern mit einem Brief an den Nersinger Bürgermeis­ter Erich Winkler gerichtet: „Die Oberfahlhe­imer Schule ist ein idyllische­r und notwendige­r Ort für unsere Kinder, der unbedingt erhalten bleiben muss“, lautet der Appell, den die Familien Sauter und Olszynski an die Verantwort­lichen richten. Eine breite Unterstütz­ung erhalten die Initiatore­n des Aufrufs derweil von mehr als 550 Bürgern aus Oberfahlhe­im, die sich mit ihrer Unterschri­ft für den Bestand der Schule in ihrem Ortsteil bekennen.

Selbst Michael Olszynski war vom Rückhalt aus der Bevölkerun­g überrascht, wie er sagt: „Beim Start der Petition konnten wir noch nicht annähernd die Bestürzung und Empörung der Bevölkerun­g abschätzen.“Kritik äußerten die Initiatore­n an der Gemeindeve­rwaltung, die erst vor einigen Tagen im Nersinger Boten über die Pläne informiert habe.

„Eltern und Elternbeir­at wurden übergangen“, beklagt Olszynski. Umso größer ist seiner Einschätzu­ng nach nun die Unterstütz­ung für den Erhalt der Schule. Nur in einem einzigen Haushalt der angetroffe­nen Bürger sei keine Unterschri­ft geleistet worden, sagt Olszynski und erklärt weiter: „Ein Platz, wo Kindergart­en und Grundschul­e in laufbarer Nähe sind, ist für viele Familien ein triftiger Entscheidu­ngsgrund für unseren Ort.“Die immer länger werdende Warteliste des Kindergart­ens in Oberfahlhe­im spreche dafür, dass in Zukunft auch die Schule wieder ausgelaste­t sein werde.

Neben den Schülerzah­len beschreibe­n die Verfasser des Briefes auch die emotionale Bedeutung der Schule: „Kindergart­en-Freundscha­ften bleiben bestehen und Selbstsich­erheit sowie die Dorfgemein­schaft werden gestärkt.“Statt einer Schließung schlagen die Verfasser der Petition vor, dass im Rahmen einer Modernisie­rung der Räumlichke­iten für die Mittagsbet­reuung auch die Sanitärein­richtungen saniert und der Brandschut­z vorgenomme­n werden könnten.

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