Das sagen die Grünen zur Baerbock Kandidatur
Bundestagswahl Annalena Baerbock ist die Kanzlerkandidatin. So schätzen Grüne aus der Region Ulm/Neu-Ulm sie ein
Neu Ulm Die Kanzlerkandidatin der Grünen heißt Annalena Baerbock. Die Grünen in der Region Ulm/ Neu-Ulm freuen sich über die Entscheidung – und bereiten sich auf den Wahlkampf mit ihr vor. Die Euphorie bei Ekin Deligöz ist groß – nicht nur wegen der Kanzlerkandidatin. „Ich freu mich, dass wir mit Annalena Baerbock am Start sind“, so Deligöz im Gespräch mit unserer Redaktion. Zugleich freut sich die Neu-Ulmer Bundestagsabgeordnete über Listenplatz drei, auf den sie am Wochenende gesetzt wurde. „Für mich war das eine Premiere, erstmals habe ich auf dem Parteitag mehr als 90 Prozent Zustimmung bekommen. Das ist bei den Grünen schon außergewöhnlich.“
Vieles ist derzeit anders als sonst bei den Grünen – auch die Tatsache, dass mit Annalena Baerbock eine Kanzlerkandidatin antritt, die noch kein Ministeramt in ihrer Vita stehen hat. „Das ist ungewöhnlich, aber kein Hindernis“, findet Ekin Deligöz. Was Annalena Baerbock an Regierungserfahrung fehle, mache sie durch Motivation und Energie wett. Das sei die Stärke der Kanzlerkandidatin. Der Rückenwind, den die Grünen derzeit hätten, bringe eine große Verantwortung mit sich. „Der stellen wir uns aber auch. Es geht längst nicht mehr um die Opposition, sondern darum, die Führung in diesem Land zu übernehmen.“Dass die Grünen an diesem Punkt angekommen sind, sei der Verdienst Annalena Baerbocks wie
A. Baerbock
Robert Habecks gleichermaßen. Wie der Bundestagswahlkampf mit der Kanzlerkandidatin aussehen wird, ist dagegen noch offen. Ekin Deligöz ist sich sicher, dass Großveranstaltungen nicht stattfinden können. „Wenn wir etwas machen können, dann auf jeden Fall an der frischen Luft.“Schon jetzt setzten die Grünen stark auf digitale Angebote. Deligöz glaubt an einen sehr medial ausgerichteten Wahlkampf 2021. Und zu einem Digitalangebot im Wahlkreis Neu-Ulm werde Annalena Baerbock sicher kommen.
„Wenn ich mir das Theater bei anderen Parteien anschaue, bin ich sehr froh, dass es bei uns so gut gelaufen ist“, sagte die Sprecherin des Grünen-Kreisverbands Neu-Ulm, Mechthild Destruelle, über die Kandidatenkür ihrer Partei. „Ich freue mich sehr, dass es Frau Baerbock macht.“Die Bundesvorsitzende habe eine sehr einnehmende Art und ein Talent, auf Menschen zuzugehen und sie zu begeistern. Baerbock sei zudem eine Führungspersönlichkeit, die nicht von oben herab, sondern sehr partnerschaftlich mit anderen umgehe. Und sie könne Entscheidungen gut nach außen vertreten.
Äußerst angetan von der Kanzlerkandidatin ist auch der Neu-Ulmer Stadtrat und frühere Landratskandidat Ludwig Ott. „Ich freue mich, weil ich sie persönlich für megagut halte“, sagte er über Baerbock. „Sie hat einen Wertekompass, den sie immer und überall vertritt.“Als Beispiele nannte Ott die Themen Menschenrechte und Klimaschutz. Baerbock sei bei diesen Themen ganz klar und schiele nicht auf Stimmungen oder Umfragewerte. Er freue sich aber auch über die Art und Weise, „wie wir das gelöst haben“, sagte Ott. Er halte es für wichtig, den Team-Gedanken he
Gibt es bald neue Regeln für den Einzel handel? rauszustellen und zu zeigen, „dass wir viel mehr erreichen können, wenn wir es gemeinsam machen“. Der Feuerwehrmann aus Finningen zeigte sich überzeugt: „Für die Grünen ist alles drin in diesem Jahr.“
Der neu gewählte Landtagsabgeordnete Michael Joukov-Schwelling aus Ulm freut sich über die Entscheidung: Er habe die Kandidatur beiden Grünen-Kandidaten zugetraut. Die faire Auseinandersetzung mit Robert Habeck unterscheide sich vom „Kampf der Einäugigen“bei der CSU. „Annalena wurde nicht nominiert, weil sie eine Frau ist, sondern weil sie eine exzellente Kanzlerin wäre, und wir sind zuversichtlich, dass sie es auch wird.“Wenn es für die politische Konkurrenz auch im Jahre 2021 etwas Außergewöhnliches sei, Frauen gleiche Chancen einzuräumen wie Männern – dann seien die Grünen wohl „auch hier weiter als der Rest“.