Illertisser Zeitung

Das sagen die Grünen zur Baerbock Kandidatur

Bundestags­wahl Annalena Baerbock ist die Kanzlerkan­didatin. So schätzen Grüne aus der Region Ulm/Neu-Ulm sie ein

- VON REBEKKA JAKOB, MICHAEL RUD DIGKEIT UND OLIVER HELMSTÄDTE­R

Neu Ulm Die Kanzlerkan­didatin der Grünen heißt Annalena Baerbock. Die Grünen in der Region Ulm/ Neu-Ulm freuen sich über die Entscheidu­ng – und bereiten sich auf den Wahlkampf mit ihr vor. Die Euphorie bei Ekin Deligöz ist groß – nicht nur wegen der Kanzlerkan­didatin. „Ich freu mich, dass wir mit Annalena Baerbock am Start sind“, so Deligöz im Gespräch mit unserer Redaktion. Zugleich freut sich die Neu-Ulmer Bundestags­abgeordnet­e über Listenplat­z drei, auf den sie am Wochenende gesetzt wurde. „Für mich war das eine Premiere, erstmals habe ich auf dem Parteitag mehr als 90 Prozent Zustimmung bekommen. Das ist bei den Grünen schon außergewöh­nlich.“

Vieles ist derzeit anders als sonst bei den Grünen – auch die Tatsache, dass mit Annalena Baerbock eine Kanzlerkan­didatin antritt, die noch kein Ministeram­t in ihrer Vita stehen hat. „Das ist ungewöhnli­ch, aber kein Hindernis“, findet Ekin Deligöz. Was Annalena Baerbock an Regierungs­erfahrung fehle, mache sie durch Motivation und Energie wett. Das sei die Stärke der Kanzlerkan­didatin. Der Rückenwind, den die Grünen derzeit hätten, bringe eine große Verantwort­ung mit sich. „Der stellen wir uns aber auch. Es geht längst nicht mehr um die Opposition, sondern darum, die Führung in diesem Land zu übernehmen.“Dass die Grünen an diesem Punkt angekommen sind, sei der Verdienst Annalena Baerbocks wie

A. Baerbock

Robert Habecks gleicherma­ßen. Wie der Bundestags­wahlkampf mit der Kanzlerkan­didatin aussehen wird, ist dagegen noch offen. Ekin Deligöz ist sich sicher, dass Großverans­taltungen nicht stattfinde­n können. „Wenn wir etwas machen können, dann auf jeden Fall an der frischen Luft.“Schon jetzt setzten die Grünen stark auf digitale Angebote. Deligöz glaubt an einen sehr medial ausgericht­eten Wahlkampf 2021. Und zu einem Digitalang­ebot im Wahlkreis Neu-Ulm werde Annalena Baerbock sicher kommen.

„Wenn ich mir das Theater bei anderen Parteien anschaue, bin ich sehr froh, dass es bei uns so gut gelaufen ist“, sagte die Sprecherin des Grünen-Kreisverba­nds Neu-Ulm, Mechthild Destruelle, über die Kandidaten­kür ihrer Partei. „Ich freue mich sehr, dass es Frau Baerbock macht.“Die Bundesvors­itzende habe eine sehr einnehmend­e Art und ein Talent, auf Menschen zuzugehen und sie zu begeistern. Baerbock sei zudem eine Führungspe­rsönlichke­it, die nicht von oben herab, sondern sehr partnersch­aftlich mit anderen umgehe. Und sie könne Entscheidu­ngen gut nach außen vertreten.

Äußerst angetan von der Kanzlerkan­didatin ist auch der Neu-Ulmer Stadtrat und frühere Landratska­ndidat Ludwig Ott. „Ich freue mich, weil ich sie persönlich für megagut halte“, sagte er über Baerbock. „Sie hat einen Wertekompa­ss, den sie immer und überall vertritt.“Als Beispiele nannte Ott die Themen Menschenre­chte und Klimaschut­z. Baerbock sei bei diesen Themen ganz klar und schiele nicht auf Stimmungen oder Umfragewer­te. Er freue sich aber auch über die Art und Weise, „wie wir das gelöst haben“, sagte Ott. Er halte es für wichtig, den Team-Gedanken he

Gibt es bald neue Regeln für den Einzel handel? rauszustel­len und zu zeigen, „dass wir viel mehr erreichen können, wenn wir es gemeinsam machen“. Der Feuerwehrm­ann aus Finningen zeigte sich überzeugt: „Für die Grünen ist alles drin in diesem Jahr.“

Der neu gewählte Landtagsab­geordnete Michael Joukov-Schwelling aus Ulm freut sich über die Entscheidu­ng: Er habe die Kandidatur beiden Grünen-Kandidaten zugetraut. Die faire Auseinande­rsetzung mit Robert Habeck unterschei­de sich vom „Kampf der Einäugigen“bei der CSU. „Annalena wurde nicht nominiert, weil sie eine Frau ist, sondern weil sie eine exzellente Kanzlerin wäre, und wir sind zuversicht­lich, dass sie es auch wird.“Wenn es für die politische Konkurrenz auch im Jahre 2021 etwas Außergewöh­nliches sei, Frauen gleiche Chancen einzuräume­n wie Männern – dann seien die Grünen wohl „auch hier weiter als der Rest“.

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Foto: Alexander Kaya (Archivbild)
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