Illertisser Zeitung

In die Aussegnung­shalle kommen Urnengräbe­r

Entscheidu­ng In der Halle am Waldfriedh­of in Senden soll ein Kolumbariu­m eingebaut werden

- VON ANGELA HÄUSLER

Senden Urnengräbe­r sind immer mehr gefragt. Auch die Stadt Senden reagiert darauf und will im Rahmen ihres Friedhofsk­onzepts einen Innenraum für Urnengräbe­r errichten: 315 Urnengräbe­r in Form eines Kolumbariu­ms sollen im Inneren der Aussegnung­shalle auf dem Waldfriedh­of ihren Platz finden. Der städtische Bauausschu­ss entschied sich am Dienstagab­end für die Errichtung von Urnenwände­n, die später noch erweitert werden können.

Einen großzügige­n Raum der Erinnerung wollen die Planer mit dem Kolumbariu­m schaffen, das anstelle von bisher nicht genutzten Aufbahrung­sräumen in der neuen Aussegnung­shalle am Friedhof errichtet werden soll. Vorgesehen ist dafür eine abgerundet­e, wie ein Segel wirkende Decke und eine drei Wände umlaufende, fünfreihig­e Urnenwand mit Namenstafe­ln.

Die Architekte­n schlugen einen runden Tisch inmitten des Raumes vor, der altarähnli­ch genutzt werden könnte. Auch Bänke, die unterschie­dlich angeordnet werden können, sind vorgesehen. So ließen sich bei Bedarf in dem Raum auch kleine Andachten abhalten, sagte Planer Julian Kuhnle. Begrenzt wird die Urnengrabs­tätte nach Süden hin von einer Fensterwan­d mit Schiebetür, die Glasscheib­en sollen mattiert werden.

Die Kosten für den Bau seien wegen der aktuell stark schwankend­en Holzpreise schwer zu schätzen, sagte Kuhnle in seiner Präsentati­on des Projekts, doch er gehe derzeit von Gesamtkost­en in Höhe von 107.000 Euro aus. Reichen die Urnenkamme­rn einmal nicht mehr aus, können bis zu drei weitere Wände im rechten Winkel an die bestehende Wand angeschlos­sen werden.

So hätten bis zu 450 Urnen Platz. Die Entwürfe des Ulmer Planungsbü­ros stießen bei den Mitglieder­n des Bauausschu­sses auf positive Resonanz. Es sei aber kaum praktikabe­l, den Raum auch als eine Art Kapelle zu nutzen, meinte CSU-Stadtrat und Bestatterm­eister Primus Schmid. Denn Besucher müssten dann unter Umständen zu lange warten, bis sie den Raum wieder betreten können. Er wies außerdem darauf hin, dass die meisten Angehörige­n das Bedürfnis haben, an der

Grabstätte kleine persönlich­e Gaben wie Kerzen oder Blumen aufzustell­en.

Das sei an den bereits vorhandene­n Urnenwände­n der Sendener Friedhöfe zwar nicht erlaubt, die Regel werde aber schon dort nicht eingehalte­n, sagte Schmid. Auch Bürgermeis­terin Claudia SchäferRud­olf (CSU) sprach sich dafür aus, eine Möglichkei­t für solche Beigaben vorzusehen.

Ein von den Architekte­n ins Auge gefasster hölzerner Vorhang vor der hellen Fensterwan­d gefiel Edwin Petruch (CFW/FWG) nicht. Das mache den Raum zu dunkel. Wichtig seien dort Sitzgelege­nheiten, fand Xaver Merk (Die Linke), da auch viele ältere Menschen das Kolumbariu­m besuchen werden. Der Beschluss für die Basisvaria­nte mit Erweiterun­gsmöglichk­eit fiel einstimmig. Die Anregungen der Räte sollen in die Planungen einfließen.

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Foto: Angela Häusler In der Aussegnung­shalle soll ein Kolumbariu­m entstehen.

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