Illertisser Zeitung

Pschierer sollte kein Öl ins Feuer gießen

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Stadträte sehen Geld als gut angelegt

stalt für Wiederaufb­au (KfW) ein Darlehen mit einem Tilgungszu­schuss von rund 51.000 Euro geben. Damit verbleiben der Stadt am Ende Restkosten von 700.000 Euro.

Geld, das die Stadträte als gut angelegt sehen: Ansgar Bauer (Freie Wähler) vergab „101 von 100 Punkten“an die Planer des Krumbacher Büros Jakob und an Meinolf Hasse aus Wiedergelt­ingen, der sich der Außenanlag­en angenommen hat. Augenfälli­gste Änderung in seinem Plan: Das Haus, um das man bislang herumlaufe­n muss, um zum Eingang zu gelangen, wird sich mit einer Rampe entlang der Giebelseit­e und vor allem einer Treppenanl­age zur Graf-Kirchberg-Straße hin öffnen. Über die Stufen gelangt man dann direkt auf den Vorplatz der früheren Schule.

„Das wird vor allem schön für viele Feiern, wenn Corona vorbei ist“, freut sich Leopold im Gespräch mit unserer Redaktion. Dass der Hof zum Feiern ausgelegt ist, hatte auch die Planung von Meinolf Hasse gezeigt: Eine kleine Bühne entsteht an der Ecke zum Nachbargru­ndstück, bis zu 15 Musiker fänden darauf Platz. Unter den beiden Bäumen sei Platz für etwa 15 Biertischg­arnituren. Und Sitzgelege­nheiten gibt es auch auf den Felsenstei­nen, welche die geschwunge­nen Blumenbeet­e abschließe­n, sowie auf den Sitzinseln, die um die beiden großen Bäume angebracht werden.

Die beiden alten Linden selbst hatten dem Planer und auch den Ratsmitgli­edern ziemliches Kopfzerbre­chen bereitet. Denn die alten

Bäume sind groß und beschatten besonders im Sommer den Hof komplett – auch die Solaranlag­e auf dem Dach, welche die Vereine vor einigen Jahren angeschaff­t hatten, bekommt von ihnen ordentlich viel Schatten ab. Der Vorschlag des Pla

Rüdiger Stahl warnt vor einer „Causa Bellenberg“

ners: Den näher zur Straße liegenden Baum fällen und durch ein jüngeres, kleineres Exemplar ersetzen. Wenn dieser dann in geraumer Zeit gewachsen sei, könne mit der anderen Linde ebenso verfahren werden.

Ein Verfahren, das nicht alle gut fanden. Helga Sonntag (ÖDP/AB/ Grüne) fand den Gesamtentw­urf zwar wunderbar, lehnte die Fällung jedoch kategorisc­h ab. Und ihr Fraktionsk­ollege Rüdiger Stahl warnte mit Blick auf die Nachbargem­einde, in der es noch immer Wirbel um Baumfällun­gen gibt: „Wir wollen doch keine Causa Bellenberg schaffen.“Fachmann Meinolf Hasse hatte die Idee des Bauhofs, die Linden als Kopfbäume zuzuschnei­den, als nicht geeignet erklärt. Den Vorschlag von Rüdiger Stahl, den beiden Linden einen kräftigen, sachkundig­en Rückschnit­t zu verpassen, damit wieder mehr Licht in den Hof und auf die Solaranlag­e kommt, fanden die Stadtratsm­itglieder jedoch gut. Einhellig stimmte das Gremium für den Entwurf von Innen- und Außenanlag­en.

Vorsitzend­er Gerhard Leopold hofft nun, dass es so schnell wie möglich losgeht mit den Arbeiten an dem Haus, das er als „Herzstück von Tiefenbach“bezeichnet. Die Vereine würden sich dort sicherlich wohlfühlen, schließlic­h seien sie von Anfang an in die Planungen einbezogen worden. „Ich hätte nie gedacht, dass es dafür die Mittel geben würde“, so der langjährig­e Stadtrat. Durch die Corona-Pandemie sei das Vereinsleb­en im Ort massiv eingeschrä­nkt worden – nun freue er sich darauf, wenn in dem dann umgebauten Haus wieder Leben einziehe.

Zum Bericht „Pschierer nennt Wahl ,vertane Chance’“vom 3. Mai:

Noch besser konnte Thorsten Freudenber­ger den Auswahlpro­zess zur Nominierun­g des CSUKandida­ten in einer demokratis­chen Partei nicht organisier­en und orchestrie­ren. Es ist eine hohe Kunst, aus eigenen Fehlern zu lernen. Hätten wir ihn damals nicht aus einem Illerberge­r Hinterzimm­er ins Rennen geschickt, säße er vermutlich anstelle von Georg Nüßlein im Bundestag. Kam doch damals die eine Stimme Mehrheit für Nüßlein aus dem Kreise frustriert­er Neu-Ulmer Bewerber, die um ihre demokratis­che Chance gebracht wurden.

Konsternie­rt lese ich als einfaches Parteimitg­lied, wie Herr Pschierer den Neuanfang offenbar damit begonnen hätte, seine Wunschpers­önlichkeit im Hinterzimm­er des Neu-Ulmer Landrats durchzudrü­cken. Oder warum hat er seine Kandidatin nicht ins demokratis­che Rennen geschickt? Bei jedem Verständni­s für potenziell­e Denkzettel­wähler: Wer Alexander Engelhard kennt, der weiß, dass er das nicht verdient hätte. Authentisc­h und ohne den typischen „Politiker-Sprech“eines Herrn Pschierer ist er genau die richtige Antwort auf den moralische­n Tiefpunkt im Wahlkreis. Viel schwerer wiegt die rot-rot-grüne Option im Herbst mit einer Systemände­rung, die auch kein Denkzettel­wähler wirklich will. Das sollte auch Herr Pschierer wissen und kein Öl ins Feuer gießen. Wenn er ein Zeichen setzen will, dann kann er ja mit seinen Ämtern Platz für den Nachwuchs machen. Wolfgang Harmuth, Senden

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Foto: Rebekka Jakob Das Bürgermeis­ter Erwin Bürzle Haus in Tiefenbach bekommt eine Kompletter­neuerung. Knapp 1,8 Millionen Euro wird der Umbau kosten.

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