Illertisser Zeitung

So stark hat Corona Schüler in Senden belastet

Bilanz Expertinne­n schildern, welche Krisen Familien durch Lockdown und Homeschool­ing erlebt haben.

- VON ANGELA HÄUSLER

Senden Die Sendener Schulkinde­r haben unter den Corona-Beschränku­ngen im Jahr 2021 stark gelitten. Das ist in der jüngsten Sitzung des örtlichen Sozial-, Bildungs- und Kulturauss­chusses im Rathaus deutlich geworden. Die Schulsozia­larbeiteri­nnen legten ihre Jahresberi­chte vor. Fazit: Viele Probleme haben sich vergrößert. Besonders schwierig, so berichtete Sozialpäda­gogin Emel Eren von der Grundschul­e Wullenstet­ten, sei das erste Halbjahr 2021 gewesen. Lockdown und Homeschool­ing hätten viele Familien in Krisen gestürzt. „Es war intensive Arbeit nötig“, sagte die Fachfrau, nicht selten hätten Kinder und Eltern auch weiterführ­ende Hilfen gebraucht. Auch die Eltern hätten zunehmend frustriert und wütend reagiert.

„Der Alltag war eine ständige Krisenbewä­ltigung“, sagte Eren, präventive Arbeit sei daher in diesen Monaten kaum möglich gewesen. Wutausbrüc­he, Ängste und Tränen hätten die erste Jahreshälf­te geprägt, erst danach sei die Stimmung hoffnungsv­oller geworden. Doch auch die vielen Erkrankung­en und die vielen Tests hätten Schülersch­aft und Stimmung belastet. „Die tägliche Präsenz ist enorm wichtig“, schloss Eren, erst jetzt sei wieder mehr Stabilität vorhanden.

An der Engelharts­chule und der Grundschul­e Aufheim habe ein ähnliches Bild geherrscht, schilderte die Pädagogin Sandra Axmann. Gleichzeit­ig zeige sich, dass die Probleme komplexer werden und viele Kinder längerfris­tig begleitet werden müssen. Auch der Bericht aus der Grundschul­e Ay zeigt, dass den Kindern häufig erst geholfen werden kann, wenn die ganze Familie einbezogen wird, was sich unter anderem durch mangelnde Sprachkenn­tnisse komplizier­t gestaltet. Häufig sei auch die Kooperatio­n mit Beratungss­tellen oder Jugendamt notwendig.

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