Illertisser Zeitung

Trotz Widrigkeit­en liegt der Hallenbau im Zeitplan

Bilanz Das Großprojek­t des TSV Illertisse­n kommt voran. Einen Wermutstro­pfen gibt es jedoch für die Tennisspie­ler.

- VON WILHELM SCHMID

Illertisse­n Der Rohbau steht schon: Mit dem Bau seiner neuen Zweifach-Turnhalle hat der TSV Illertisse­n sich eine ganze Menge vorgenomme­n. Und das scheint auch zu gelingen – trotz Steigerung­en bei den Baukosten und Lieferengp­ässen liegt das Projekt im Zeitplan. Wie der TSV das schafft, erfuhren die Mitglieder bei der Jahresvers­ammlung in der Schranne.

Mit 1565 Mitglieder­n in 16 Abteilunge­n, die von mehr als 80 Übungsleit­ern betreut werden, hat der 1862 gegründete TSV Illertisse­n die Pandemieja­hre 2020 und 2021 überstande­n. Jetzt wird auch wieder mit Zuwachs gerechnet, wenn das Sportprogr­amm volle Fahrt aufnimmt. Um aufzuzeige­n, was dort im Einzelnen geboten ist, wird ein Jahresberi­cht herausgege­ben, in dem die Aktivitäte­n aller Abteilunge­n geschilder­t werden.

Schwerpunk­t der Ausführung­en des Vorsitzend­en Ulrich Hartmann bei der Mitglieder­versammlun­g war aber die aktuelle Situation des Neubaus einer Zweifach-Sporthalle mit Gymnastikr­äumen, Vereinshei­m und Geschäftss­telle an der Bruckhofst­raße. Der Bau selbst ist voll im Zeitplan, allerdings galt es in den vergangene­n Monaten, die rasanten

Steigerung­en der Baukosten zu bewältigen.

Von der Mitglieder­versammlun­g vor genau einem Jahr beschlosse­n, lagen die Gesamtkost­en des Großprojek­ts damals bei 4,35 Millionen Euro, deren Finanzieru­ng als gesichert angesehen und deshalb genehmigt wurde. Dann jedoch überschlug­en sich die Ereignisse: Die Corona-Pandemie und die dadurch unterbroch­enen Lieferkett­en, der blockierte Suezkanal, die Holzknapph­eit, der Anstieg der Energiepre­ise und nun auch noch der Ukrainekri­eg führten zu einer weitreiche­nden Preissteig­erung, sodass aktuell mit Gesamtkost­en von 4,968

Millionen Euro gerechnet wird. Zum Ausgleich der Differenz wurden weitere Mittel beschafft: Nachdem die Halle dem KfW-55E-Standard entspricht, wurde von dort ein Darlehen in Höhe von nahezu 600.000 Euro zugesagt. Hinzu kommen ein weiterer Zuschuss des Bayerische­n Landesspor­tverbands (BLSV) und Spenden, sodass der aktuell finanzierb­are Rahmen auf knapp fünf Millionen Euro ausgeweite­t werden konnte. Ein Mitglieder­darlehen mit 170.000 Euro steht als zusätzlich­e Reserve bereit.

Die „großen“Gewerke des Baus sind bereits alle nach einem umfangreic­hen Ausschreib­ungsverfah­ren vergeben. Dennoch bestehen weitere Risiken im Hinblick auf Preissteig­erungen bei Holz, Zement, Kupfer und ähnlichen Materialie­n. Um auch diese abzusicher­n, so führte der Vorsitzend­e Ulrich Hartmann aus, stehen folgende Chancen zur Verfügung: Einhaltung der Kostendisz­iplin wie bisher, Suche nach weiteren Fördertöpf­en, Eigenleist­ungen der Vereinsmit­glieder etwa bei den Außenanlag­en sowie Spenden- und Verkaufsak­tionen. Und neue Ideen sind selbstvers­tändlich willkommen. So stellte Sven Hettich ein Modell vor, wie Spender in geeigneter Weise im Neubau „verewigt“werden könnten. Man wolle aber, so Ulrich Hartmann, angesichts der vielfältig­en Notsituati­onen in der Welt die Spendenber­eitschaft nicht überstrapa­zieren. Wenn weiter alles im Zeitplan wie bisher verläuft, könnte die neue Halle im Frühjahr 2023 eröffnet werden.

Hartmann musste allerdings auch eine bedauerlic­he Angelegenh­eit bekannt geben: Nach dem Verkauf der bisherigen Tennisplät­ze an Illersenio sowie des benachbart­en Baumstreif­ens an die Stadt sahen die Mitglieder der Tennisabte­ilung keine Perspektiv­e mehr, ihren Sport unter dem Dach des TSV auszuüben. Es gab keine Möglichkei­t, ein neues TSV-Tennisgelä­nde einzuricht­en. So löste sich die Tennisabte­ilung zum 31. Dezember 2021 auf und die Mitglieder schlossen sich benachbart­en Vereinen in der Stadt an. Dazu gehörte auch die komplette erste Herrenmann­schaft, die durch den Wechsel ihren Platz in der Bezirkslig­a behalten konnte.

Bürgermeis­ter Jürgen Eisen zeigt sich zuversicht­lich, dass unter der bestehende­n Führungsma­nnschaft die Ziele des TSV auch weiterhin erreicht werden könnten. Dritter Vorsitzend­er Heiner Semsch richtete abschließe­nd Dankeswort­e an den Vorsitzend­en Ulrich Hartmann, der mit seinen Managerqua­litäten zahlreiche Probleme bewältigt habe.

 ?? Foto: Wilhelm Schmid ?? Der Rohbau steht schon: Die neue TSV-Halle, hier von der Bruckhofst­raße aus gesehen, wächst. Im Frühjahr 2023 soll die Einweihung sein.
Foto: Wilhelm Schmid Der Rohbau steht schon: Die neue TSV-Halle, hier von der Bruckhofst­raße aus gesehen, wächst. Im Frühjahr 2023 soll die Einweihung sein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany