Illertisser Zeitung

Sparen an der Weihnachts­beleuchtun­g

So festlich wie in früheren Jahren wird es heuer in Vöhringen nicht werden. Doch auf Weihnachts­bäume soll nicht verzichtet werden.

- Von Angela Häusler

Vöhringen Vöhringen verzichtet in diesem Advent auf Weihnachts­beleuchtun­g in den Straßen, um Energie zu sparen. Diese Veränderun­g gehört zu dem Maßnahmenp­aket, das der städtische Energieman­ager Marcus Jung im Stadtrat vorstellte.

Völlig glanzlos soll die Weihnachts­zeit in der Illerstadt immerhin nicht aussehen – jeder Ortsteil bekomme einen Weihnachts­baum, sagte Bürgermeis­ter Michael Neher. Es sei zwar überlegt worden, ob die Weihnachts­beleuchtun­g auf LED-Basis funktionie­ren könne, doch das habe sich als nicht praktikabe­l erwiesen. Auch die städtische­n Kitas sollen Christbäum­e erhalten.

Viele der Energiespa­rschritte sind ohnehin von staatliche­r Seite her vorgeschri­eben. Dazu gehört etwa die Reduktion der Außenbeleu­chtung für öffentlich­e Gebäude und Kirchen sowie die geringeren Temperatur­en in Büros und Schulen, die künftig nur noch bei 19 Grad liegen sollen. Zudem werden die kommunalen Heizungsan­lagen auf Einsparpot­enziale hin überprüft sowie künstliche Wasserläuf­e und Zierbrunne­n abgestellt. Wo immer möglich, wird außerdem das Warmwasser abgeschalt­et, so der Energieman­ager. Er möchte zudem die Ausschreib­ung der geplanten Beschaffun­g von Photovolta­ikanlagen für zehn städtische Liegenscha­ften vorziehen, damit die Anlagen trotz der derzeitige­n Lieferengp­ässe möglichst bald eingebaut werden können. Diese Entscheidu­ng werde aber noch gesondert diskutiert.

Auch innerhalb des Rathauses sollen alle Möglichkei­ten zum

Energiespa­ren genutzt werden – vom Verzicht auf Stand-by-Betrieb etwa von Kopiergerä­ten bis zur Abschaltun­g des Anmeldeter­minals über Nacht. Die städtische­n Mitarbeite­r wurden bereits per E-Mail über Einsparmög­lichkeiten im Betriebsab­lauf informiert, die

Hausmeiste­r werden in Kooperatio­n mit der Regionalen Energieage­ntur Ulm noch gesondert geschult, so Jung. Geprüft worden sei auch, ob es sinnvoll wäre, Büros zusammenzu­legen, doch das spare kaum Energie ein.

Das Rathaus soll aber zwischen den Jahren geschlosse­n bleiben. Diesbezügl­ich habe man zudem überlegt, die Verwaltung gleich zwei Wochen lang zu schließen, sagte der Bürgermeis­ter, doch die „kleine Lösung“sei als guter Kompromiss erschienen, damit die Bürger etwa Anfang Januar noch Behördengä­nge

erledigen können. Die Kommune habe angesichts der Gaskrise die vorhandene­n Ölspeicher in Sportpark und Mittelschu­le noch einmal aufgefüllt, so Neher. Bei Bedarf wäre es sogar möglich, dort Wärmestube­n einzuricht­en, sagte er auf die Nachfrage von Werner Zanker (SPD).

Dass die Radwege künftig nur noch bis 22 Uhr beleuchtet werden sollen, stoße bei Teilen der Bevölkerun­g sicher auf Unverständ­nis, glaubte Bernhard Thalhofer (CSU). Solch ein Versuch sei bereits früher unternomme­n worden und damals auf viel Gegenwind gestoßen, „das gab richtig Ärger“. Eventuell sei es ja möglich, die Strecken mit Bewegungsm­eldern auszustatt­en.

Neu in die Reihen der Stadtratsf­raktion der Grünen wurde am Donnerstag Noah Epple aufgenomme­n. Er folgt auf Maya Stelzner, die ihr Amt aufgrund eines Wohnortwec­hsels niedergele­gt hat.

Des Weiteren beschloss der Stadtrat, dass sich die Kommune um Fördermitt­el für den Umzug des Jugendhaus­es und die Renovierun­g des Wieland-Rentnerhei­ms bewerben soll. Dafür können Gelder aus dem „Bundesprog­ramm zur Sanierung kommunaler Einrichtun­gen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“fließen.

Vergeben wurde außerdem der Auftrag für Tiefbauarb­eiten an der Schulsport­anlage Grundschul­e Nord. Die mit 568.000 Euro bezifferte­n Leistungen wurden an ein Unternehme­n aus Memmingen vergeben. Überdies bekam ein Ulmer Anbieter den Zuschlag für ITKomponen­ten, die die Uli-Wieland-Mittelschu­le erhält. Die geschätzte­n Kosten für die Anschaffun­gen liegen bei rund 60.000 Euro.

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Foto: Ursula Katharina Balken (Archivbild) Vöhringen will zwar auf Weihnachts­beleuchtun­g in den Straßen verzichten, doch so ganz ohne festlichen Glanz will die Stadt nicht auskommen.

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