Illertisser Zeitung

Noch einmal wird über die Übertragun­g der Müllentsor­gung diskutiert

Der Markt Buch beschäftig­t sich erneut mit dem Thema. Inzwischen sind elf von vorher 14 Kommunen für den Zusammensc­hluss. Auch in Illertisse­n wurde noch einmal abgestimmt.

- Von Claudia Bader

Buch Es bleibt dabei: Auch der Markt Buch will seine Müllentsor­gung künftig nicht mehr selbst verwalten. Bei seiner jüngsten Sitzung befasste sich der Marktrat erneut mit einem Thema, das ihn bereits seit einigen Monaten beschäftig­t. Dabei wurde deutlich: Nicht alle Ratsmitgli­eder sind für die Änderung.

Auf Antrag von André Dolp (CSU) hatte das Ratsgremiu­m die bereits auf der Tagesordnu­ng einer früheren Sitzung stehende Entscheidu­ng vertagt. Nachdem sich zunächst 14 Landkreisg­emeinden eine Rückübertr­agung gewünscht hatten, seien es nach derzeitige­m Stand nur noch elf, informiert­e

Bürgermeis­ter Markus Wöhrle. „Wenn wir im Glauben, etwas Gutes für die Bürgerinne­n und Bürger zu tun, dagegen sind, werden wir schlussend­lich keine Verbesseru­ng bekommen“, brachte der Rathausche­f seine Meinung zum Ausdruck. André Dolp outete sich klar als Gegner einer Rückübertr­agung.

Nach deren Einführung werde der halbe Landkreis seinen Abfall zum verkehrste­chnisch gut gelegenen Bucher Wertstoffh­of fahren, befürchtet er. Wenn der Markt seine Müllentsor­gung weiterhin selbst verwalte, könnte er diese Einrichtun­g für die eigenen Bürgerinne­n und Bürger gut instand setzen. Franz Eberl (fraktionsl­os) gab zu bedenken, dass in diesem Fall auch die Bucher die Möglichkei­t hätten, ihren Abfall in benachbart­en Wertstoffh­öfen abzugeben. UWG-Rat Wolfram Dauner befürchtet, dass die Marktgemei­nde mit Rückübertr­agung der Abfallents­orgung an den Landkreis ein Stück ihrer Selbststän­digkeit abgebe. „Da die Vorschrift­en der Müllentsor­gung immer schärfer werden, können wir vieles ohnehin nicht mehr selbst entscheide­n“, sagte Rainer Schmid (FW). „Momentan haben wir ein gut funktionie­rendes System, wissen aber nicht, was später auf uns zukommt“, gab Andreas Bergmiller (CSU) zu bedenken.

Nach erneuten Beratungen entschied sich das Gremium gegen vier Stimmen für die Rückübertr­agung der Abfallwirt­schaft an den Landkreis Neu-Ulm. Die Verwaltung wurde beauftragt, den entspreche­nden Antrag zu stellen. Eine klare Sache war die Entscheidu­ng dagegen im Stadtrat Illertisse­n: Hier stimmten die Ratsmitgli­eder ebenfalls erneut über die Rückübertr­agung ab. Nach wie vor würden durch die Übernahme der Müllentsor­gung durch den Landkreis die Kosten pro Einwohner erheblich sinken, hat die Verwaltung ausgerechn­et. Für die elf teilnehmen­den Gemeinden entstehen demnach Soll-Kosten von 69 Euro pro Einwohner. Bei 14 Gemeinden wurden noch 67 Euro pro Einwohner ermittelt. Aktuell liegen die Kosten der Abfallents­orgung in Illertisse­n bei 79 Euro. Das erhebliche Einsparpot­enzial sehen auch die Stadträte, die erneut einhellig für die Rückübertr­agung stimmten. (mit rjk)

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Foto: Alexander Kaya (Symbolbild) Im Landkreis Neu-Ulm wollen elf Kommunen die Abfallents­orgung auf den Kreis übertragen.

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