Strahlende Klänge beim Mariensingen in Kirchhaslach
Organisatorin Marianne Altstetter hat nach zwei Jahren Pause ein vielfältiges Programm zusammengestellt. Mit ihrem Gesang schafft sie eine berührende Stimmung.
Kirchhaslach Wenn in anderen Pfarreien am ersten Sonntag im Oktober das Erntedankfest gefeiert wird, steht in der Kirchhaslacher Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt das Rosenkranzfest an. Mit dem Mariensingen wird an diesem Tag auch eine lange Tradition gepflegt, die der verstorbene Dirigent und Organist Fritz Fahrenschon aus Babenhausen vor mehr als 40 Jahren ins Leben gerufen hat. Nach zweijähriger CoronaZwangspause füllte sich das Gotteshaus heuer wieder mit schwäbischen und bayerischen Musikanten und Sängern sowie zahlreichen Besuchern.
Organisatorin Marianne Altstetter zeigte sich erleichtert: „Wir haben es gewagt!“Trotz einiger Probleme und Unwägbarkeiten hat die Sopranistin und Gesangsdozentin aus Neuburg an der Kammel heuer dank ihrer Kontakte zu volkstümlichen Sängern und Musikanten ein Programm zusammengestellt, das mit musikalischer Vielfalt und Abwechslung beeindruckte. Es wurde von strahlenden Klängen des Turmbläser-Ensembles Altstetter eröffnet. Auch in weiteren Beiträgen vermittelte die mit Posaunen, Trompete und Flügelhorn besetzte Gruppe Glanz und Festlichkeit.
Als größte Gruppe ließ der Chor der Klosterkirche Roggenburg von der Empore traditionelle Weisen zu Ehren der Gottesmutter durch den Kirchenraum tönen. Chorleiter Pater Stefan Kling wirkte gleichzeitig als routinierter Begleiter an der Orgel.
Einfühlsam untermalte er die Vorträge seiner Sängerschar und steuerte zwischendurch auch besinnliche Melodien auf der Königin der Instrumente bei. Da die geschichtsträchtige SchwarzbauerOrgel aufgrund anstehender Renovierungsarbeiten nicht das gewohnte Klangspektrum entfalten konnte, wurden die ursprünglich geplanten Orgelkompositionen durch zartes Querflötenspiel ersetzt. Mit ihrem kraftvollen und ausdrucksstarken Sopran ließ Marianne
Altstetter von der Empore aus ein berührendes Ave Maria erklingen. Aber auch mit der Weise „Der güldene Rosenkranz“schuf sie eine berührende Stimmung. Als zarten Kontrast streute die abwechselnd auf Hackbrettern, Zither, Flöte und Gitarre musizierenden Hagenrieder Zupfnudeln immer wieder heimelige Instrumentalklänge bei.
In seinen besinnlichen Gedanken beleuchtete Frater Franziskus Schuler die vielfache Bedeutung der Gottesmutter im Christentum, vor allem als Helferin in Not, Königin des Rosenkranzes und Knotenlöserin. „Nicht nur mit Blick auf Unfrieden und Kriege auf der Welt ist unser Leben voller Knoten“, sagte er. Um Frieden zu schaffen, brauche es mehr Mut als für Kriege. „Maria ist die Königin des Friedens. Sie hat ihren Sohn zum Opfer der Versöhnung begleitet und führt uns zum Frieden“, betonte der Geistliche.
Nach rund eineinhalb Stunden der Ruhe und Besinnung bot sich den Besuchern die Gelegenheit, selbst aktiv zu werden und in die gemeinsame Weise „Maria, breite den Mantel aus“einzustimmen.