Illertisser Zeitung

Verhaltene­r Applaus

Die Ulmer ersparen sich beim Saisonauft­akt gegen Bayern München eine Klatsche, eine richtige Siegchance haben sie aber auch nicht. Das sollte sich am Mittwoch ändern.

- Von Pit Meier

München Die befürchtet­e Klatsche ersparten sie sich, eine wirkliche Siegchance hatten die Spieler von Ratiopharm Ulm aber auch nicht. Bayern München gewann zum Saisonauft­akt in der Basketball-Bundesliga trotz einer sehr überschaub­aren Leistung relativ knapp, aber dennoch sicher mit 87:80. Das Spiel war ebenso wie das Ergebnis recht unspektaku­lär, für wirkliche Erkenntnis­se taugt es auch wegen der zahlreiche­n Ausfälle auf beiden Seiten kaum.

Bei Ulm fehlten, wie befürchtet, wegen ihrer Verletzung­en mit Sagaba Konate und Nico Bretzel zwei große Spieler, die Bayern mussten aus gesundheit­lichen Gründen ohne Elias Harris und Isaac Bonga antreten, zudem verzichtet­en sie auf den serbischen EM-Teilnehmer Vladimir Lucic. Trotzdem arbeitete sich der Bundesliga-Krösus in Halbzeit eins einen zweistelli­gen

Vorsprung heraus, den die Ulmer mit einem 12:0-Lauf wieder egalisiert­en. In die große Pause ging es mit einem 39:39-Gleichstan­d, im dritten Viertel machten die Roten dann im Prinzip schon den Deckel drauf auf dieses Spiel. Der fünffache Meister startete mit einem 23:7-Lauf in diesen Abschnitt und obwohl Anton Gavel bei seinem Trainerdeb­üt in der Bundesliga zwei schnelle Auszeiten nahm, fiel den Ulmern in dieser Phase der Partie kein Gegenmitte­l ein. Angesichts der 67:54-Führung der Bayern

vor dem letzten Viertel war absehbar, dass sich der hohe Favorit das nicht mehr würde nehmen lassen. Auf fünf Punkte (78:73) kamen Gavels Schützling­e zwar kurz vor dem Ende noch einmal heran, aber der an diesem Abend überragend­e Bayern-Debütant Cassius Winston antwortete sofort mit einem Dreier und sorgte damit endgültig für klare Verhältnis­se.

Und wie waren die Ulmer so? Sportdirek­tor Thorsten Leibenath zeigte sich schon im Halbzeit-Interview angetan von der Spielfreud­e

der Mannschaft, die da eben erst einen zweistelli­gen Rückstand aufgeholt hatte. Aus den Einzelstat­istiken sticht natürlich das DoubleDoub­le von Joshua Hawley (13 Punkte/11 Rebounds) heraus – auch wenn der Ausfall von zwei großen Spielern den Ulmern insgesamt schon zu schaffen machte. Yago Santos fehlte nach nur einer Woche Training mit seiner neuen Mannschaft nachvollzi­ehbar ein bisschen die Bindung, beeindruck­ender war im Audi-Dome die Vorstellun­g von Juan Nunez auf der Königsposi­tion des Spielmache­rs. Der erst 18-jährige Spanier ging erstaunlic­h abgebrüht und ohne jeden Respekt zu Werke, seine 14 Punkte, vier Rebounds und drei Korbvorlag­en bilden ein solides statistisc­hes Grundgerüs­t.

Insgesamt war es eine schwer zu deutende Ulmer Vorstellun­g, die aber immerhin Spaß gemacht hat. Im Heimspiel am Mittwoch (19 Uhr) sollte zum Spaß noch ein Sieg kommen.

 ?? Foto: dpa/Eibner/Marcel Engelbrech­t ?? Juan Nunez applaudier­t hier den nach München mitgereist­en Ulmer Fans – aber auch die Vorstellun­g des erst 18 Jahre alten Spaniers im Auftaktspi­el gegen Bayern München verdient Anerkennun­g.
Foto: dpa/Eibner/Marcel Engelbrech­t Juan Nunez applaudier­t hier den nach München mitgereist­en Ulmer Fans – aber auch die Vorstellun­g des erst 18 Jahre alten Spaniers im Auftaktspi­el gegen Bayern München verdient Anerkennun­g.

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