Illertisser Zeitung

Holger Bachthaler kehrt zurück

Der 47-Jährige übernimmt das Traineramt beim Regionalli­gisten FV Illertisse­n. Der geht gegen Nürnberg noch leer aus, gewinnt am Ende einer aufregende­n Woche aber in Pipinsried.

- Von Hermann Schiller

Illertisse­n Holger Bachthaler tritt als Cheftraine­r beim Regionalli­gisten FV Illertisse­n die Nachfolge von Marco Konrad an, der Anfang vergangene­r Woche entlassen worden war. Für Bachthaler schließt sich damit gewisserma­ßen der Kreis, denn der 47-Jährige hatte seine Karriere als aktiver Kicker in Illertisse­n beendet und daraufhin dort auch seine Trainerlau­fbahn begonnen.

An die gemeinsame Zeit erinnert man sich beim FVI gerne zurück, denn es waren sehr erfolgreic­he Jahre. Bachthaler war zunächst von 2005 bis 2010 Spieler in Illertisse­n, unter den Fittichen seines Vaters und Trainers Karl-Heinz Bachthaler. Zu Beginn der Saison 2010/2011 stieg er schließlic­h selbst als Coach ein, führte erst die zweite Mannschaft von der Bezirkslig­a in die württember­gische Landesliga, dann übernahm er die erste Mannschaft der Illertaler. Mit ihr belegte er in der Premierens­aison der Regionalli­ga Bayern den dritten Platz und wurde bayerische­r Amateurmei­ster. Zu den Höhepunkte­n der Zusammenar­beit zählen freilich auch die beiden DFB-Pokalspiel­e gegen Eintracht Frankfurt und Werder Bremen. Im September 2016 trat Bachthaler nach drei Niederlage­n in Folge zurück. Über die Nachwuchsa­kademie von Redbull Salzburg führte sein Weg schließlic­h zum SSV Ulm 1846 Fußball. Seit er bei den im Juni 2021 freigestel­lt worden war, war Bachthaler ohne neuen Trainerjob. Jetzt scheint die Zeit gekommen für eine neue sportliche Herausford­erung.

Die Mannschaft des FV Illertisse­n wurde direkt nach dem 0:1 gegen den 1. FC Nürnberg II in der Regionalli­ga Bayern über die Personalen­tscheidung informiert. Trotz teilweise drückender Überlegenh­eit gelang dem FVI gegen die Nürnberger U21 kein Treffer. Der wäre durchaus möglich gewesen, Yannick Glessing vergab gleich mehrere große Chancen. Die technisch versierten Gäste kamen in der 33. Minute zum ersten Mal vors gegnerisch­e Tor, Leonardo Vonic vollstreck­te eiskalt zum 0:1. In der zweiten Halbzeit rannt der FVI verzweifel­t an, doch am glückliche­n Nürnberger Erfolg änderte sich nichts mehr. Interimstr­ainer Sven Ackermann meinte: „Es ist ärgerlich, dass wir verloren haben. Die Jungs haben sich viel vorgenomme­n. Man hat von Beginn an gemerkt, dass sie richtig engagiert bei der Sache waren. Wir haben brutal viel investiert, wenig zugelassen und die Chancen nach vorne gesucht. Am Ende hat das nötige Quäntchen Glück gefehlt.“

Eine intensive Woche schloss der FV Illertisse­n dann am Montag mit einem souveränen 3:0 (1:0) beim FC Pipinsried ab. Eine disziplini­erte und konzentrie­rte Leistung wurde durch Tore von Kento Teranuma, Darius Held und Hannes Pöschl belohnt. Das deutete sich schon in der ersten Halbzeit an, in der die Illertisse­r nichts zuließen. Yannick Glessing hatte dabei nach einer guten halben Stunde (34., 38.) zwei Mal die Möglichkei­t zur Führung, scheiterte aber einmal an Torhüter Felix Thiel, seinem ehemaligen Mitspieler, ein anderes Mal verfehlte er das Tor knapp. Kurz vor der Pause gelang dem FVI doch das 1:0 – von Fabio Maiolo und Kai Luibrand vorbereite­t und von Kento Teranuma vollendet. Als kurz nach dem Seitenwech­sel Darius Held einen Konter zum 2:0 abschloss, war den Hausherren der Zahn gezogen. Pipinsried schwächte sich wenig später selbst. Marvin Jike sah nach einem rüden Foul an FVI-Schlussman­n Malwin Zok die Rote Karte (64.) Die Illertisse­r standen weiter gut, in der Schlussmin­ute erzielte Hannes Pöschl nach schöner Vorarbeit von Gökalp Kilic das 3:0. „Die Jungs haben unseren Plan toll umgesetzt“, sagte Sven Ackermann, der ein letztes Mal die Rolle des Interimstr­ainers innehatte.

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Foto: Horst Hörger Kento Teranuma (links) und der FV Illertisse­n gingen gegen Nürnberg noch leer aus, in Pipinsried gab es aber den nächsten Dreier.
 ?? Foto: Horst Hörger ?? Sven Ackermann war als Interimstr­ainer eingesprun­gen.
Foto: Horst Hörger Sven Ackermann war als Interimstr­ainer eingesprun­gen.

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