Illertisser Zeitung

Die Probleme werden nicht weniger

Wie vor einer Woche in Aalen muss sich der SSV Ulm 1846 Fußball auch gegen Balingen mit einem Punkt zufriedeng­eben – und erneut verlassen zwei Spieler den Platz verletzt.

- Von Stephan Schöttl

Ulm „Balingen spielt halt wie Balingen spielt“, hatte Thomas Wörle vor der Regionalli­ga-Partie des SSV Ulm 1846 Fußball gegen die TSG Balingen gesagt. Das mag zunächst etwas komisch klingen. Seine Mannschaft kam im Donaustadi­on vor knapp 2200 Zuschaueri­nnen und Zuschauern nur sehr schwer mit der Spielweise der Gäste zurecht. Die hatten einen klaren Plan, verteidigt­en gut, setzten die Hausherren früh unter Druck und lauerten auf Konter. Wörle meinte nach dem 1:1-Unentschie­den: „Es lief sehr unglücklic­h für uns. Balingen hatte keine klare Chance, anderersei­ts hatten wir zwar auch nicht viele Möglichkei­ten. Aber immerhin genügend, um das Spiel auch gewinnen zu können.“So blieb den Spatzen nach dem 1:1 vor einer Woche in Aalen zum zweiten Mal in Folge nur ein Punkt. Weil aber auch die Verfolger Homburg (0:0 beim VfB Stuttgart II) und Mainz II (1:2 gegen Freiberg) patzten, bleibt Ulm Tabellenfü­hrer.

Es war schon früh zu erkennen, dass die TSG Balingen an diesem

Abend kein Offensivfe­uerwerk abbrennen würde. In Ballbesitz wurde ein, zwei Gänge zurückgesc­haltet – und verwaltet. „Insgesamt haben wir den hohen Druck nicht aufbauen können“, meinte Ulms Coach Wörle später. Das Spiel seiner Mannschaft war aber fehlerbeha­ftet, oft zu ungenau. In den ersten 20 Minuten war wenig bis gar nichts los vor den beiden Toren. Wie bei zwei Boxern, die sich im Ring tänzelnd gegenübers­tehen, ohne echte Wirkungstr­effer auszuteile­n. Die ersten großen Chance hatten die Spatzen: Ein wuchtiger

Kopfball von Moritz Hannemann ging knapp vorbei (22.), fünf Minuten später vergab Patrick Dulleck freistehen­d aus kurzer Distanz. Nach der Pause begann Ulm forscher. Dulleck brachte seine Farben in der 52. Minute in Führung. In klassische­r Mittelstür­mer-Manier nahm er den Ball an, drehte sich auf engem Raum und schlenzte die Kugel unhaltbar in den rechten Torwinkel. In der 54. Minute hätte er sogar erhöhen können, schoss aus spitzem Winkel aber drüber.

Und dann nahmen die Dinge ihren Lauf. Erst fasste Nicolas Jann an den Oberschenk­el, musste verletzt raus (63.), dann kam es noch dicker für die Spatzen. In der verflixten 81. Minute. Auch Tobias Rühle musste mit muskulären Problemen vorzeitig vom Feld. Nur Sekunden später hatten die Ulmer nach einer Ecke den Ball eigentlich schon geklärt, als Andreas Ludwig ungeschick­t dazwischen­ging – und der Schiedsric­hter auf den Elfmeterpu­nkt zeigte. Berechtigt­erweise übrigens. Balingens Jan Ferdinand ließ sich diese Chance nicht entgehen und traf eiskalt zum 1:1-Ausgleich.

Balingens Coach Martin Braun sprach von einem „leistungsg­erechten Ergebnis“, sein Gegenüber Wörle haderte mit der Gesamtsitu­ation: „Natürlich sind wir gerade auch etwas verfolgt von Problemen, mussten wieder zweimal verletzung­sbedingt wechseln, aber das soll keine Ausrede sein.“Eine Woche vor dem Top-Spiel in Homburg werden die Probleme bei den Spatzen jedenfalls nicht weniger.

 ?? Foto: Horst Hörger ?? Tobias Rühle (rechts) wurde nach 63 Minuten ein- und knapp 20 Minuten später verletzung­sbedingt schon wieder ausgewechs­elt.
Foto: Horst Hörger Tobias Rühle (rechts) wurde nach 63 Minuten ein- und knapp 20 Minuten später verletzung­sbedingt schon wieder ausgewechs­elt.

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