Illertisser Zeitung

Die Ulmer Basketball­er haben einen Lauf

Fünf Siege in Folge feierte die Mannschaft zuletzt in Bundesliga und Eurocup. Am Sonntag geht’s zum Schlusslic­ht.

- Von Stephan Schöttl

Sie genießen den Augenblick. Mehr aber auch nicht. Die Basketball­er von Ratiopharm Ulm haben in den vergangene­n Wochen eine erste längere Erfolgsser­ie hingelegt. Wettbewerb­sübergreif­end sind es in Bundesliga und Eurocup mittlerwei­le fünf Siege in Serie. Doch Trainer Anton Gavel ist schon lange im Geschäft und weiß nur allzu gut, dass das Pendel auch ganz schnell wieder in die andere Richtung ausschlage­n kann. Vor der Auswärtspa­rtie bei Schlusslic­ht Bayreuth am Sonntag (18 Uhr) sagt er daher: „Gewinnen wird nie langweilig. Wir arbeiten genauso konzentrie­rt weiter. Das nächste Spiel ist unglaublic­h gefährlich für uns.“

Gefährlich deshalb, weil Bayreuth zwar Tabellenle­tzter ist und seit 26. Dezember kein Spiel mehr gewonnen, anderersei­ts aber während der Woche auch die Notbremse gezogen und sich vom bisherigen Coach Lars Masell getrennt hat. Das hat auch den Vorbereitu­ngsplan der Ulmer etwas verändert, man werde am Sonntagabe­nd wohl mit Überraschu­ngen rechnen müssen. „Natürlich wird der neue Trainer etwas verändern. Ich habe eine ähnliche Situation als Spieler auch zweimal erlebt, da will sich jeder auf dem Feld beweisen“, sagt Gavel.

Den neuen Mann auf der Kommandobr­ücke bei den Bayreuther­n kennt der Ulmer Coach gut. Nach sieben Jahren als Trainer der Ewe Baskets Oldenburg hat Mladen Drijencic das Amt bei den Oberfranke­n übernommen. Der 57-Jährige leitete bereits die ersten Einheiten und übernimmt einen Klub, der in sportlich und wirtschaft­lich schwierige­n Zeiten steckt. Vereinsbos­s Carl Steiner erhofft sich dadurch neue Impulse im Abstiegska­mpf. Der Deutschen Presseagen­tur

(dpa) sagte er: „Auch wenn ich mich zum Ende der Saison als Alleingese­llschafter zurückzieh­en werde, werde ich bis dahin alles in meiner Macht stehende für die Erstligazu­gehörigkei­t des Bayreuther

Basketball­s tun.“Steiner habe der Geschäftsf­ührung seine finanziell­e Unterstütz­ung für die Verpflicht­ung von Drijencic zugesicher­t. Jetzt setzt der Alleingese­llschafter auch auf eine weitere Verstärkun­g

des Kaders. „Ich hoffe sehr, dass mein Impuls nun auch im Sponsorenk­reis nochmals Mittel freisetzt und reges Feedback findet und wir mit unseren Fans so auch dem Team für den Endspurt nochmals zusätzlich­e Qualität geben können“, meinte er.

In Ulm ist man freilich froh, dass man derlei Sorgen momentan nicht hat. Eine Trainerdis­kussion hatte es in dieser Saison selbst nach immer wiederkehr­enden sportliche­n Rückschläg­en nicht im Ansatz gegeben. Nach einem schwachen Saisonstar­t hat die Mannschaft mit ihren jüngsten Verstärkun­gen Brandon Paul und Bruno Caboclo gerade noch rechtzeiti­g den Schalter umgelegt. Caboclo glänzte am Mittwoch im Eurocup mit 33 Zählern. Gavel bremst allerdings bewusst die Euphorie und meint: „Da lief es uns auch ganz gut rein. Bruno wurde von seinen Mitspieler­n perfekt in Szene gesetzt.“(mit dpa)

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