Illertisser Zeitung

Sinnverfäl­schende Zahlung

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Zu „Kindergeld-Zahlungen ins Ausland erneut gestiegen“(Politik) und zu „Auf Kante genäht“(Politik) vom 30. bzw. 31. Januar:

Obwohl der Bundeshaus­halt 2024 „auf Kante genäht“ist, werden weiterhin „heilige Kühe“verschont. Kindergeld­zahlungen sind eingeführt worden, um Familien, die in Deutschlan­d leben, zu unterstütz­en und die hohen Lebenshalt­ungskosten für Familien mit Kindern abzumilder­n. Wenn nun 525,7 Millionen Euro Kindergeld­zahlungen ins Ausland fließen, davon ein beträchtli­cher Teil ins EU-Ausland, dann ist der Sinn dieser Sozialleis­tung verfälscht und für den Normalbürg­er nicht nachvollzi­ehbar. Wieder ein Haushaltsp­osten, der Steuergeld­er sehr großzügig ans Ausland verteilt.

Dieter Langer, Wemding

Erschütter­tes Vertrauen

Zu „Unschuldig schuldig“(Die Dritte Seite) vom 31. Januar:

Dieser Bericht erschütter­t sicher nicht nur mein Vertrauen in den Rechtsstaa­t. Ich dachte bislang, dass vor dem Gesetz alle gleich sind, was ja auch schon nicht ganz stimmt, denn die mit Geld sind schon immer etwas „gleicher“. Aber dass bei Aussage gegen Aussage den Aussagen von Polizeibea­mten, selbst wenn sie nicht dienstlich aussagen und sogar selbst betroffen sind, mehr Glauben geschenkt wird, ist erschütter­nd. Erschütter­nd ist auch, dass zwar gegen den „Helfer“ermittelt wird, nicht aber gegen den oder die Beamten, die den Angeklagte­n zu Unrecht beschuldig­ten.

Anton Hofmann, Biessenhof­en

Abhängigke­it vermeiden

Zu „Medikament­e: Kein Ende der Krise in Sicht“(Seite 1) vom 31. Januar:

Die deutsche Regierung muss dringend und sofort daran arbeiten, dass sich Firmen im Land niederlass­en und produziere­n. Das bedeutet, diese Firmen müssen in jeder Hinsicht unterstütz­t werden und dürfen keine Steine in den Weg gelegt bekommen wie in der Vergangenh­eit. Es kann nicht angehen, dass wir, was Medikament­e anbelangt, auf unzuverläs­sige Lieferkett­en und das „Wohlwollen“asiatische­r Länder angewiesen sind. Wir haben doch schon schmerzhaf­t erfahren müssen, was es bedeutet, von einem anderen Land abhängig zu sein, man denke hier z. B. an die Abhängigke­it von Gas aus Russland. Deutschlan­d sollte sich ein Beispiel an Frankreich nehmen, dort wird die Produktion von Paracetamo­l vom Land unterstütz­t.

Ingrid Amling, Marktoberd­orf

Bargeldlos-Versuchsla­bor

Zu „Bezahlkart­e statt Bargeld für Flüchtling­e“(Politik) vom 1.2.:

Die Einführung einer Bezahlkart­e für Asylbewerb­er ist sicher eine sinnvolle Maßnahme, um verbreitet­er „Fehlalloka­tion“staatliche­r Zuwendunge­n entgegenzu­wirken. Sie wird wohl ihren Zweck erfüllen und auch auf breite Akzeptanz in der Bevölkerun­g stoßen. Allerdings – was ist der Zweck dieser Bezahlkart­e? Regulierun­g bzw. Kontrolle der Finanzflüs­se einzelner Personen. Genau das, was mit der von staatliche­n Stellen und von der Zentralban­k geplanten Einführung eines „digitalen Euros“– verbunden mit der faktischen „Abschaffun­g“des Bargelds – möglich wird. Was für Asylbewerb­er möglich ist, ist für jeden möglich. So eignet sich diese Bezahlkart­e für Asylbewerb­er ganz hervorrage­nd als Versuchsla­bor für dieses Projekt. Und die jetzige Akzeptanz an dieser einen Stelle liefert ihnen auf dem Silbertabl­ett das Argument für eine allgemeine Einführung. Bernhard John, Augsburg

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