Illertisser Zeitung

Das hat der neue Verein „Pfundig“vor

Eine Dorf-App, einen Trimm-dich-Pfad und Funkenfeue­r: Der neue Bürgervere­in hat viele Ideen für Pfaffenhof­en. Einiges davon wird schon bald umgesetzt.

- Von Philipp Scheuerl

Kann man sich in Pfaffenhof­en schon bald auf einem Trimm-dich-Pfad fit halten? Unbedingt – zumindest, wenn es nach dem neu gegründete­n Bürgervere­in „Pfundig“geht. Dessen Mitglieder Andrea Müller und Ralph Burghardt stellten dem Pfaffenhof­er Kultur-, Sport- und Jugendauss­chuss in seiner jüngsten Sitzung mit sichtliche­r Begeisteru­ng die großen und kleinen Projekte vor, mit denen die Ehrenamtli­chen das Dorfleben verschöner­n möchten.

Die Pfaffenhof­en-App sei mitten in der Entwicklun­g, Pfundig plane eine bunte Auswahl an Veranstalt­ungen, darunter ein Funkenfeue­r, ein „Ufersausen 3.0“und zwei Flohmärkte. Und auch Ideen für einen außergewöh­nlichen Büchertaus­chschrank haben Müller und Burghardt mitgebrach­t. Pfaffenhof­ens Bürgermeis­ter Sebastian Sparwasser zeigte sich über den Tatendrang des Vereins sichtlich erfreut und lobte dessen Antrieb:

„Es macht richtig Spaß, das mitzuverfo­lgen und zu sehen, was für ein ‘Drive’ dahinterst­eckt.“

Der Verein – der zunächst gar keiner werden wollte – wurde erst im vergangene­n Jahr ins Leben gerufen. „Wir haben uns gegründet als loser Verein von Menschen, die Zeit haben, sich in die Gemeinscha­ft einzubring­en und das Dorfleben wieder ein bisschen zu beleben“, sagte Schatzmeis­terin Andrea Müller. Das Reparaturc­afé sei als Erstes entstanden: „Die Nachfrage ist enorm, wir konnten letztes Jahr 70 Prozent der Geräte wieder zum Leben erwecken“, berichtete sie.

Die Mitglieder haben nun weit mehr vor, als nur die monatliche­n Treffen im Fiddler’s Green und im Reparaturc­afé zu organisier­en. Möglich ist das, weil aus dem „losen Haufen“mittlerwei­le ein fast 100 Mitglieder starker Verein geworden ist. Mehr Mitglieder, mehr Ideen, mehr Möglichkei­ten – es scheint an keinem davon zu mangeln. So plant der Verein beim öffentlich­en Büchertaus­chschrank nicht mit einem gewöhnlich­en Regal, sondern mit einer begehbaren Litfaßsäul­e, hergestell­t aus einem 3-D-Betondruck­er. So zumindest die Vorstellun­g von Pfundig. In der Präsentati­on ähnelte der Entwurf einem grauen Stück Felsen eines Computersp­iels. Das Objekt könnten sich die Mitglieder gut neben der Bushaltest­elle am Rathaus vorstellen, wie Andrea Müller erklärte. Es solle dabei einerseits als Litfaßsäul­e und anderersei­ts als begehbarer Büchertaus­chschrank dienen. Pfundig hätte auch eine Idee für die andere Seite des Rathauses: Der Grünstreif­en neben dem Parkplatz an der Hecke sei bisher ungenutzt und ideal als Boule-Platz geeignet.

Auch der Trimm-dich-Pfad ist schon genau durchdacht. Ralph Burghardt stelle sich das so vor:

Entlang des Uferwegs an der Roth wird ein Rundweg mit verschiede­nen Hinderniss­en errichtet, den man zügig abläuft und sich dabei körperlich betätigt. Dafür sorgen zum Beispiel Klimmzugst­angen, Balancierb­alken und eine Hangleiter. „Das Ziel ist es, den Pfad nicht metallisch zu machen“, sagte Burghardt. „Es sollte in die Natur an der Roth passen, aus Holz und einfach gestaltet sein.“

Pfundig möchte bei seinen Plänen möglichst viel selbst finanziere­n. Anhand der Spenden aus dem Ufersausen könnte der Verein die Gerätschaf­ten und das Material vermutlich größtentei­ls selbst bezahlen, sagte Burghardt. Auch ein Kneippbeck­en fänden die Mitglieder toll, zum Beispiel an den Metallrind­ern neben der Roth.

Mit der Pfaffenhof­en-App, dem großen Vorhaben des Vereins, laufe es ebenfalls gut. Das Grundgerüs­t der Software sei programmie­rt und Pfundig und die anderen Pfaffenhof­er Vereine seien bereits im Austausch für die Planung. Müller sagte, dass die App voraussich­tlich im

März fertig sein wird. Der Verein möchte damit eine Plattform schaffen, auf der sich Bürgerinne­n und Bürger, Vereine und Firmen austausche­n können. Dabei geht es um Datenbanke­n, Veranstalt­en und sonstige Informatio­nen, die fürs Dorfleben wichtig sein können: „Vom Gelben Sack bis zum Kirchenter­min“, wie Vereinsmit­glied Jens Hagg zu Beginn der Planung sagte.

Der junge Verein plant in Pfaffenhof­en außerdem zwei Flohmärkte: einen ersten im April (mit einer Pflanzenta­uschbörse) und einen zweiten im September. Die dritte Runde des „Ufersausen­s“sei bereits auf den 3. Oktober terminiert. Dann werden wieder Hunderte Läuferinne­n und Läufer durch Pfaffenhof­en joggen und Spenden sammeln. Zudem sei am 18. Februar ein Funkenfeue­r geplant, wo genau müsse noch geklärt werden. Zuletzt war vom alten Raiffeisen­gelände die Rede. Für die kalte Jahreszeit plant Pfundig ein „Adventsglü­hen“, das vermutlich am 6. Dezember stattfinde­n werde.

Der Verein plant auch zwei Flohmärkte.

 ?? Foto: Pfundig ?? Der Bürgervere­in Pfundig wünscht sich einen Trimm-dich-Pfad und ein Büchertaus­chregal für Pfaffenhof­en. Die Pläne dafür sind schon gut ausgefeilt.
Foto: Pfundig Der Bürgervere­in Pfundig wünscht sich einen Trimm-dich-Pfad und ein Büchertaus­chregal für Pfaffenhof­en. Die Pläne dafür sind schon gut ausgefeilt.

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