Das hat der neue Verein „Pfundig“vor
Eine Dorf-App, einen Trimm-dich-Pfad und Funkenfeuer: Der neue Bürgerverein hat viele Ideen für Pfaffenhofen. Einiges davon wird schon bald umgesetzt.
Kann man sich in Pfaffenhofen schon bald auf einem Trimm-dich-Pfad fit halten? Unbedingt – zumindest, wenn es nach dem neu gegründeten Bürgerverein „Pfundig“geht. Dessen Mitglieder Andrea Müller und Ralph Burghardt stellten dem Pfaffenhofer Kultur-, Sport- und Jugendausschuss in seiner jüngsten Sitzung mit sichtlicher Begeisterung die großen und kleinen Projekte vor, mit denen die Ehrenamtlichen das Dorfleben verschönern möchten.
Die Pfaffenhofen-App sei mitten in der Entwicklung, Pfundig plane eine bunte Auswahl an Veranstaltungen, darunter ein Funkenfeuer, ein „Ufersausen 3.0“und zwei Flohmärkte. Und auch Ideen für einen außergewöhnlichen Büchertauschschrank haben Müller und Burghardt mitgebracht. Pfaffenhofens Bürgermeister Sebastian Sparwasser zeigte sich über den Tatendrang des Vereins sichtlich erfreut und lobte dessen Antrieb:
„Es macht richtig Spaß, das mitzuverfolgen und zu sehen, was für ein ‘Drive’ dahintersteckt.“
Der Verein – der zunächst gar keiner werden wollte – wurde erst im vergangenen Jahr ins Leben gerufen. „Wir haben uns gegründet als loser Verein von Menschen, die Zeit haben, sich in die Gemeinschaft einzubringen und das Dorfleben wieder ein bisschen zu beleben“, sagte Schatzmeisterin Andrea Müller. Das Reparaturcafé sei als Erstes entstanden: „Die Nachfrage ist enorm, wir konnten letztes Jahr 70 Prozent der Geräte wieder zum Leben erwecken“, berichtete sie.
Die Mitglieder haben nun weit mehr vor, als nur die monatlichen Treffen im Fiddler’s Green und im Reparaturcafé zu organisieren. Möglich ist das, weil aus dem „losen Haufen“mittlerweile ein fast 100 Mitglieder starker Verein geworden ist. Mehr Mitglieder, mehr Ideen, mehr Möglichkeiten – es scheint an keinem davon zu mangeln. So plant der Verein beim öffentlichen Büchertauschschrank nicht mit einem gewöhnlichen Regal, sondern mit einer begehbaren Litfaßsäule, hergestellt aus einem 3-D-Betondrucker. So zumindest die Vorstellung von Pfundig. In der Präsentation ähnelte der Entwurf einem grauen Stück Felsen eines Computerspiels. Das Objekt könnten sich die Mitglieder gut neben der Bushaltestelle am Rathaus vorstellen, wie Andrea Müller erklärte. Es solle dabei einerseits als Litfaßsäule und andererseits als begehbarer Büchertauschschrank dienen. Pfundig hätte auch eine Idee für die andere Seite des Rathauses: Der Grünstreifen neben dem Parkplatz an der Hecke sei bisher ungenutzt und ideal als Boule-Platz geeignet.
Auch der Trimm-dich-Pfad ist schon genau durchdacht. Ralph Burghardt stelle sich das so vor:
Entlang des Uferwegs an der Roth wird ein Rundweg mit verschiedenen Hindernissen errichtet, den man zügig abläuft und sich dabei körperlich betätigt. Dafür sorgen zum Beispiel Klimmzugstangen, Balancierbalken und eine Hangleiter. „Das Ziel ist es, den Pfad nicht metallisch zu machen“, sagte Burghardt. „Es sollte in die Natur an der Roth passen, aus Holz und einfach gestaltet sein.“
Pfundig möchte bei seinen Plänen möglichst viel selbst finanzieren. Anhand der Spenden aus dem Ufersausen könnte der Verein die Gerätschaften und das Material vermutlich größtenteils selbst bezahlen, sagte Burghardt. Auch ein Kneippbecken fänden die Mitglieder toll, zum Beispiel an den Metallrindern neben der Roth.
Mit der Pfaffenhofen-App, dem großen Vorhaben des Vereins, laufe es ebenfalls gut. Das Grundgerüst der Software sei programmiert und Pfundig und die anderen Pfaffenhofer Vereine seien bereits im Austausch für die Planung. Müller sagte, dass die App voraussichtlich im
März fertig sein wird. Der Verein möchte damit eine Plattform schaffen, auf der sich Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Firmen austauschen können. Dabei geht es um Datenbanken, Veranstalten und sonstige Informationen, die fürs Dorfleben wichtig sein können: „Vom Gelben Sack bis zum Kirchentermin“, wie Vereinsmitglied Jens Hagg zu Beginn der Planung sagte.
Der junge Verein plant in Pfaffenhofen außerdem zwei Flohmärkte: einen ersten im April (mit einer Pflanzentauschbörse) und einen zweiten im September. Die dritte Runde des „Ufersausens“sei bereits auf den 3. Oktober terminiert. Dann werden wieder Hunderte Läuferinnen und Läufer durch Pfaffenhofen joggen und Spenden sammeln. Zudem sei am 18. Februar ein Funkenfeuer geplant, wo genau müsse noch geklärt werden. Zuletzt war vom alten Raiffeisengelände die Rede. Für die kalte Jahreszeit plant Pfundig ein „Adventsglühen“, das vermutlich am 6. Dezember stattfinden werde.
Der Verein plant auch zwei Flohmärkte.