Die Schranne wird zur Talentschmiede
Der Illertisser Bürgermeister Jürgen Eisen ehrt und fördert Jugendliche mit herausragenden Leistungen. Wir haben mit einigen Preisträgern gesprochen.
Illertissen Bürgermeister Jürgen Eisen hat die Illertisser Schranne wieder zur Talentschmiede gemacht. Zum achten Mal wurden junge Bürgerinnen und Bürger der Stadt für herausragende Leistungen in den Kategorien Ehrenamt, Musik und Sport geehrt. Der Rathauschef zitierte den Ordensgeistlichen Phil Bosmans mit seinen Worten „niemand weiß, was er kann, bevor er’s versucht“. Er ermunterte die Jugendlichen zu Selbstvertrauen, um über sich hinauswachsen zu können.
Eisen sagte: „Persönlich bin ich fasziniert, was junge Menschen auf die Beine stellen.“Manches Engagement werde bekannt, anderes geschehe im Verborgenen. 20 Jugendliche und Teams wurden geehrt, mit einigen hat unsere Redaktion über ihre Motivation gesprochen.
• Oskar Sennert, 18 Jahre: Er spielt Klavier und Saxofon gleichermaßen exzellent, wie das Publikum zu hören bekam. Als Grundschüler stieg er in die Bläserklasse ein, seit 14 Jahren hat er Klavierunterricht, 2022 folgte der Dirigierkurs für Einsteiger. Beim Klavierwettbewerb des Deutschen Tonkünstlerverbandes erreichte er Platz drei, bei „Jugend musiziert“in Ulm die Höchstpunktzahl 25. Als Saxofonist ist er in Jazzbands zu hören.
• Felix Beck, 12: Er ist bei der Jugendfeuerwehr und hat im Team an den Bayerischen Meisterschaften 2023 und am Bundeswettkampf 2024 teilgenommen. Er hilft als Schulsanitäter, zählt zur Jugendklettergruppe des DAV und ist erfolgreich im Reitsport, mit Platz drei bei der schwäbischen Ponynachwuchsmeisterschaft/Dressur und Platz eins beim Kreuzstilspringwettbewerb Illertissen.
• Raffael Reckert, 10: Er lief beim diesjährigen Grundschullauf „Kinder laufen für Kinder“der BischofUlrich-Grundschule mit. Als Einziger der dritten Klasse schaffte er 26 Runden, also 10,4 Kilometer. Selbst aus der vierten Klasse konnten wenige mithalten. Er holte hohes Spendengeld ein.
• Levin Zimprich, 17: Ab 2016 Ministrant in Tiefenbach, ist er seit 2023 alleine als Gruppenleiter für die Ministranten zuständig. An den Gruppenstunden nehmen etwa 19 Ministranten teil. Ein Beispiel ihrer Aktivitäten ist die Gestaltung eines Fensters im Tiefenbacher Adventskalender. Seit zehn Jahren spielt er Tischtennis und musiziert bei „Gspielt und Blosa“.
• Fabian Pöschl, 20: Er gehört seit neun Jahren der Feuerwehr Au an, ist Jugendsprecher, macht Öffentlichkeitsarbeit. Seit vier Jahren ist er beim Roten Kreuz und für sämtliches Sanitätsmaterial zuständig. Außerdem hilft er beim Katastrophenschutz in der schnellen Einsatzgruppe (SEG) Betreuung mit.
• Vincent Mayer, Peter Mühlberger (beide 14): Die Dartspieler haben an der Erhard-Vöhlin-Mittelschule eigenständig eine Gruppe initiiert, die schließlich zur Arbeitsgemeinschaft Darts wurde. Sie vermitteln Regeln, Techniken, veranstalten interne Turniere und bereichern das Schulleben.
• Elena Aschenbrenner, 22: In der Leichtathletikabteilung gilt sie als die gute Seele und übt seit 2018 eine betreuende Tätigkeit aus, ebenso beim Tischtennis. Derzeit absolviert sie ihr Lehramtsstudium in München und hält dennoch wöchentliche Trainingseinheiten in Illertissen ab.
• Julia Feldkircher, Hanna Lehner (beide 15): Seit 2017/18 beim Radsportverein Illertissen, erlangten sie in der Disziplin Paarkür 2023 Platz zwei in der Altersklasse U17, was sie zur Weltmeisterschaft 2024 nach Minnesota in die USA führt. Erste Plätze gab es in der Kleingruppenkür U15 bei den Bayerischen und Süddeutschen Meisterschaften wie in der Großgruppenkür 15 plus der Bayerischen Meisterschaften.
• Hannah Fischer, Sarah Lehner (beide 13): Seit 2015 und 2018 beim Radsportverein, erlangten sie in der Disziplin Paarkürlauf unter anderem den ersten Platz bei den Bayerischen Meisterschaften U13 und den Süddeutschen Meisterschaften U15. Aufgrund ihrer guten Platzierungen haben sie sich ebenfalls für die Weltmeisterschaft 2024 in den USA qualifiziert.
• Mia Kasper, 13: Sie betreibt seit vier Jahren in Dornstadt beim DAV ganzjährig Biathlonsport. Durch regionale Leistungen qualifizierte sie sich 2022/23 deutschlandweit. So erlange sie zweimal den ersten, dreimal den zweiten Platz. Im deutschen Schülercup erreichte sie den Gesamtsieg ihrer Altersklasse, was einem Meistertitel gleichkommt.
• Amelie Hüttner, 15: Sie kam als
Vierjährige von der musikalischen Früherziehung direkt in die Musikschule. Seit 2013 nimmt sie Ballettunterricht, ihr Talent wurde erkannt, 2022 und 2023 erhielt sie den Förderplatz. Sie sucht sich ihre Tänze selbst heraus, studiert sie, tanzt sie und schneidert auch die Kostüme selbst. Ihr größter Auftritt war 2023 beim Bayerischen Musikschultag vor 225 anwesenden Musikschulen. Nach ihrer Motivation gefragt, sagt sie: „Meine Oma hat mit mir immer getanzt und damit wohl den Grundstein in mir gelegt.“Neben dem wöchentlichen Gruppenund Einzeltraining übt sie zu Hause täglich mindestens eine Stunde.
• Max Beck, 15: Er hat seit dem dritten Lebensjahr Kontakt zu Ponys. Ab 2019 ist er im Regionalkader Schwaben/Dressur, 2022 wurde er Süddeutscher Ponynachwuchsreiter
und erreichte 2023 bei den Schwäbischen Ponymeisterschaften Platz fünf. Und er spielt Volleyball beim TSV.
• Florian Ohmayer, 17:: Für den Bogenschützen war das Jahr 2023 sehr erfolgreich: Er wurde Schwäbischer, Bayerischer und Deutscher Meister jeweils in der Disziplin 3D. Bei den Schwäbischen und Bayerischen Meisterschaften erreichte er den dritten Platz in der Disziplin WA-Halle und wurde Vizemeister in der Disziplin WA-Freien bei den Schwäbischen wie den Bayerischen Meisterschaften. Nach seiner Motivation gefragt, sagt er: „Durch meinen Cousin bin ich auf das Bogenschießen gekommen und es hat mir sofort gefallen.“Er trainiert nur im Verein, was er aber durch den Wechsel von drinnen und draußen sowie die zählbaren Erfolge abwechslungsreich findet.
• Volleyballmannschaft Kolleg Illertissen: Die Jungs haben sich beim Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“in mehreren Qualifikationsturnieren bis ins Landesfinale Süd in Bayern durchgekämpft. Bei der Süddeutschen Meisterschaft beeindruckten sie mit einer herausragenden Gesamtleistung.
• Die „Fleißigen Helferlein“des TSV Illertissen: Bemerkenswert, wie sich die jungen Ehrenamtlichen im Alter von zwölf bis 14 Jahren als funktionale Gruppe gefunden haben. Sie unterstützen beim Durchführen der Kiss- und TSV-Sportstunden und zeigen großes Verantwortungsgefühl.
• Kunstturnmannschaft des TSV Illertissen: Ihr gehören Sieben- bis 20-Jährige an. Sie zeichnen sich durch Disziplin und Zusammenhalt aus. Gegenseitige Hilfe steht im Vordergrund. Hervorzuheben sind sportliche Erfolge wie beim Deutschen Turnfest, in der Bundesliga oder dem Iller-Donau-Cup.
• AG Catering der Erhard-Vöhlin-Mittelschule: Sie ist eine feste Institution und kümmert sich bei Schulveranstaltungen, Lehrerfortbildungen oder Terminen in der Schranne mit 200 Gästen um die Bewirtung. Dabei beweist sie Planung, logistische Feinarbeit und freundliches Auftreten.