Armselige Rentenpolitik
Zu „Ampel verspricht stabile Renten“(Seite 1) vom 6. März:
Die geplanten Maßnahmen, das Rentenniveau bei 48 Prozent zu sichern, ist doch nur ein weiteres hilfloses Herumexperimentieren am Rentensystem. Warum werden nicht einfach Beamte und Selbstständige in das gesetzliche System mit aufgenommen? Dass sich diese Klientel mit Händen und Füßen wehren wird, ist klar, lieber werden aber vom Bund jährlich 100 Milliarden Euro zugeschossen, statt hier endgültig eine klare gerechte Situation zu schaffen. Immer wieder liest man, dass Beamtenpensionen Bund, Länder und Kommunen an den Rand der finanziellen Belastbarkeit bringen. Es bleibt für unsere Regierung ein Armutszeugnis, hier die zunehmenden Probleme der Zukunft zu überlassen. Auch Angebote wie freiwillig länger zu arbeiten, sind doch nur Blendwerk. Trotz gebetsmühlenartiger Zusicherungen – die Rente sei sicher, die Beiträge werden nicht steigen – ist dies eher etwas für Gläubige, aber nichts für Realisten. Wenn man die Rentenentwicklung in der Schweiz anschaut, kann man neidisch werden. Obwohl dort 22 Prozent zur Rentenkasse abzuführen sind, werden wir, wenn es so weitergeht, von dieser Beitragshöhe nicht mehr weit weg sein, allerdings ohne Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie ohne 13. Rente. Helmut Rößle, Neusäß
Ohne Abschlag in die Rente? Zum Leitartikel „Zementiertes Mittelmaß: Die Ampel und die Rente“(Meinung & Dialog) vom 6. März: Nach 45 Versicherungsjahren ohne Abschläge in Rente? Beim Beratungsgespräch mit einem Mitarbeiter der deutschen Rentenversicherung wurde mir – Jahrgang 1963, nächstes Jahr meine 45 Versicherungsjahre voll – mitgeteilt, dass ich überhaupt erst mit 63, mit 47 Versicherungsjahren, Rente beziehen könnte. Und auch nur, wenn ich dafür jeden Monat Abschläge in Höhe von 13,8 Prozent in Kauf nehmen würde! Ich hoffe, dass sich mein Rentenberater geirrt hat. Ansonsten wäre es schön, von der Mär, nach 45 Versicherungsjahren ohne Abschläge in Rente zu gehen, nichts mehr zu lesen.
Helmut Angerer, Ottobeuren
Mehr Sorgfalt bitte!
Zu „EU verbietet Verpackungen“(Seite 1) vom 6. März:
Ja, Überschriften sollen kurz sein, aber nicht so kurz, dass sie falsch sind oder unguten Zeitgeist befeuern: „EU verbietet Verpackungen.“EU-Skeptiker und -Kritiker klopfen sich auf die Schenkel, sehen sich bestätigt. Dabei stimmt die Aussage hinten und vorne nicht. Nur bestimmte Einweg-Verpackungen sollen verboten werden, ist im Artikel zu lesen. Ja bitte! Jeder, der sich schon über sinnlose oder zu große Verpackungen geärgert hat, der von Verpackungsmüllbergen aus den Wohlstandsländern in Entwicklungsländern Kenntnis hat, der die Berichte von Verpackungsmüll in den Weltmeeren gehört hat, wird sagen: Hoffentlich kommt da noch mehr an Verordnungen. Bitte mehr Sorgfalt beim Verfassen der Überschriften. Dr. Hermann Stickroth, Augsburg
Nicht alle Bauern betrifft es Zum Leitartikel „Die Bauern brauchen echte Entlastungen“(Meinung & Dialog) von Sonja Dürr: Vollständigkeitshalber: Die Autorin schreibt, in fünf Jahren würden die kleinen Höfe verschwinden, wenn die Anbindehaltung verboten wird. Allerdings sollte auch erwähnt werden, dass nur „kleine“Höfe mit über 50 Kühen betroffen sind. Darunter bleibt alles beim alten, wenn die Kühe im Sommer auf die Weide dürfen. Außerdem gibt