Wolfram Seitz wagt sich in Illertissen an die Johannespassion
Hauseigene Ensembles und renommierte Solisten konzertieren Sonntag, 17. März, in der Stadtpfarrkirche. Ein Blick ins Halbjahresprogramm in St. Martin.
Mit den Aufführungen ums Karfreitagsgeschehen beginnt in Illertissen das kirchenmusikalische Jahr. Zusammen mit Hans Scherrer vom Förderkreis für Kirchenmusik und klassische Musik in St. Martin plant Kirchenmusiker Wolfram Seitz wieder allerlei spannende Musik in der und um die Stadtpfarrkirche. Ein Blick ins erste Halbjahr:
• Sonntag, 17. März, 17 Uhr: Die Johannespassion: Das Opus von Johann Sebastian Bach (1685 bis 1750) gilt als nicht einfaches, aber für konzertante Aufführungen beliebtes Werk in den Tagen vor Ostern. Wolfram Seitz, Kirchenmusiker in St. Martin, hat es schon mit verschiedenen Profi-Ensembles aufgeführt und studiert es nun auch in Illertissen mit hauseigenem Kammerchor, kleiner Orchesterbesetzung sowie renommierten Solistinnen und Solisten ein.
Bei dem Werk handelt es sich um eine Evangelienvertonung mit opernhaften Elementen, die vor 300 Jahren in der Leipziger Nikolaikirche 1724 uraufgeführt wurde. Es ist eine sogenannte oratorische Passion, welche im 18. Jahrhundert aufkam und neue Elemente aus der Oper und dem Oratorium übernahm: Rezitative und Arien in den Solopartien sowie aufwendig komponierte Chorsätze neben schlicht gehaltenen Choralmelodien. Wie im Oratorium gibt es zwar verteilte Rollen, jedoch keine szenische Aufführung. Der Text steht in der jeweiligen Landessprache statt in Latein. Zudem werden zusätzlich zu den Bibelworten auch freie Textpassagen aufgenommen. Der Chor übernimmt wechselweise die Rolle der Gemeinde oder die der an der Handlung beteiligten Menschenmenge. Der Tenorsolist singt etwa den Part des Evangelisten, der Bass den des Pilatus und ein weiterer Bass die Rolle von Jesus.
Seitz sagt, nicht nur das 300-jährige Jubiläum habe ihn dazu bewogen, die Johannespassion auf das Konzertprogramm in Illertissen zu setzen. Allgemein geht für den Dirigenten von Bachs musikalischer Sprache über das Leiden und Sterben Jesu eine große
Faszination aus. Es sind verschiedene Fassungen überliefert. Seitz hat sich für jene mit dem Einsatz „Herr, unser Herrscher“entschieden, um den Triumph über den Tod als Hauptaussage in den Fokus zu rücken. Zu den Solisten und Solistinnen: Den Solosopran übernimmt Verena Gropper, deren Arbeitsschwerpunkt
nach Studien in Barockgesang und Historischer Aufführungspraxis insbesondere im Bereich der Alten Musik liegt, wozu auch Bachs Johannespassion zählt. Mit Melanie Gleissner (Alt) sowie den in Illertissen bereits bekannten Brüdern Matthias (Bass) und Maximilian (Bass) Lika kommen gleich drei Mitwirkende aus Augsburg. Bernhard Schneider (Tenor) ist Mitglied des BR-Chors in München und ebenfalls erfahrener Solist im Bereich der Historischen Aufführungspraxis.
• Freitag, 29. März, 20 Uhr: Konzert am Karfreitag: Uraufführung einer Komposition von Wolfram
Seitz (geboren 1989) zu den Jesusworten „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“. Ergänzt von passender Musik aus verschiedenen Epochen. Es wirken mit Susanne Steinle (Sopran), Wolfram Seitz (Orgel) und Streicher.
• Sonntag, 7. Juli, 20 Uhr: Brunnenhofserenade: Auf dem Programm stehen berühmte Klassiker: Von Ludwig van Beethoven (1770 bis 1827) die 5. Sinfonie in c-Moll, auch Schicksalssinfonie genannt. Sodann sind von Joseph Haydn (1732 bis 1809) die Sinfonie mit dem Paukenschlag in G-Dur sowie die Kleine Nachtmusik, Serenade für Streicher in G-Dur, von Wolfgang Amadeus Mozart (1756 bis 1791) geplant.
• Jeden zweiten Samstag eines Monats 11 bis 12 Uhr: Carillonmusik zur Marktzeit: Darüber hinaus sind wie in den Vorjahren Carillonkonzerte geplant, deren Termine noch bekannt gegeben werden.
Karten für die Johannespassion gibt es im Vorverkauf bei der Buchhandlung Zanker unter der Telefonnummer 07303/3660 oder an der Abendkasse.