Leseoase macht Schüler in Jedesheim schon am ersten Tag glücklich
Die Bibliothek in der Grundschule am Sonnenhang soll die Stadtbibliothek ergänzen. Kinder können es sich auf Sitzkissen bequem machen.
Für alle Bücherwürmer und Leseratten in der Grundschule am Sonnenhang in Jedesheim und solche, die es werden wollen, gibt es jetzt eine eigene Leseoase. Funkelnagelneu eingerichtet unterm Dach, können die jungen Leser dort schmökern, Wissen tanken, in die Welt der Bücher eintauchen. Nicht umsonst jedenfalls sangen die Viertklässler bei der flott gestalteten Eröffnungsfeier: „Bücher sind für uns der Hit.“
Vor einem Jahr etwa, sagt Schulleiterin Andrea Milde, sei die Idee entstanden. Denn: „Eine Schülerbibliothek hat gefehlt.“Der Impuls sei von einer Kollegin ausgegangen, die damals in Jedesheim unterrichtet habe: „Sie hat eine Bücherei an einer anderen Schule aufgebaut.“Ihr erster Gang führte die
Rektorin erst mal zur Stadt, „da sie Aufwandsträgerin der Schule ist.“
Was Andrea Milde besonders hervorhebt: „Was wir wollten, haben wir bekommen.“Alle Wünsche der Schule seien berücksichtigt worden. Maßgeschneiderte Regale aufgrund der Dachschräge, ein flauschiger Teppich, ein neuer Anstrich,
gemütliche Sitzkissen – die Leseoase, vormals als Lagerraum genutzt, hat alles, was eine ansprechende Bücherei braucht. Übrigens können Schülerinnen und Schüler auch den Vorraum nutzen, den die Polsterei Tischendorf nett und kuschelig ausgestattet hat. „Hier draußen darf man sich austauschen, drinnen herrscht eine Atmosphäre wie in einer Bibliothek“, so die Rektorin. Also leise sein bis gar nicht reden, wie sie es formuliert.
Zu den Kindern, die sich schon mächtig auf die Leseoase freuen, gehört Schülersprecherin Klara. „Ich finde Bücher spannend“, sagt die Neunjährige. Sie möge alle Stoffe, so richtige Favoriten habe sie keine. Dass man hingehen und auswählen könne, findet sie „cool“. Sie leihe immer etwas aus in der Illertisser Stadtbücherei, weil sie daheim nicht so viele Bücher habe.
Paul holt sich dort ebenfalls seinen Lesestoff. Seine Lieblingslektüre sind Fantasyromane. „Lesen macht Spaß“, erklärt der neun Jahre alte Junge. Da könne man abschalten. „Ich finde es gut, dass es die neue Bibliothek gibt“, meint er noch. „Wir sehen uns nicht als Konkurrenz zur Stadtbücherei, sondern als Ergänzung“, erklärt Andrea
Milde. Die Leseoase betrachtet sie neben der Spieleoase als zweiten Rückzugsort in der Schule.
Was Konrektorin Karin Steiner in ihrer Rede herausstreicht, sind die helfenden Hände beim Mitgestalten
des neuen Leseraums: Die Kinder hätten Leinwände gestaltet, Kollegen, Eltern sowie der Elternbeirat hätten mit angepackt. „Lesen spielt eine ganz zentrale Rolle“, nahm sie Bezug auf wissenschaftliche Studie. Ihr Wunsch: möglichst viele kompetente Leserinnen und Leser an der Grundschule.
„Die Kinder, die gerne lesen, sollen hier noch ein breiteres Angebot finden“, hofft Schulleiterin Andrea Milde. Und weiter meint sie: „Und die Kinder, die daheim nicht so mit Büchern in Berührung kommen, sollen die Leseoase als Bereicherung empfinden.“Bei manchen werde sie sicher dazu beitragen.
Ausgewählt wurden die Bücher in Zusammenarbeit mit der Münchner Ludwig-MaximiliansUniversität, so die Rektorin. Als nächste Aktion dürfen sich die Schülerinnen und Schüler unter dem Motto „Wünsch dir was“ihren Worten zufolge Buchtitel wünschen, die dann angeschafft werden sollen. Alle Jahrgangsstufen hatten sich für die Einweihung etwas einfallen lassen, der Elternbeirat bewirtete die zahlreichen Gäste.
Die Leseoase soll Kinder vom Lesen begeistern.