Illertisser Zeitung

Zwei Vereine – ein Vereinsgel­ände

Das ESSV-Heim ist für die Dorfgemein­schaft in Filzingen wichtig. Doch es ist renovierun­gsbedürfti­g, wie auch der Schützenke­ller. Jetzt gibt es neue Pläne.

- Von Armin Schmid

Die Sport- und Vereinsanl­agen in Filzingen sollen neu gestaltet werden, dafür haben sich zwei Vereine aus dem Altenstadt­er Ortsteil ein großes Projekt vorgenomme­n. Der Eisstocksc­hützenvere­in ESSV Filzingen und der Schützenve­rein Filzingen wollen sich zusammensc­hließen und mittels eines Neubaus gemeinsame Vereins- und Sporträuml­ichkeiten schaffen. Die Vorsitzend­en stellen Vorhaben und Zeitplan vor.

Einer ersten Kostenschä­tzung zufolge sollen die Baukosten bei rund 1,14 Mio. Euro liegen. Der ESSV-Vorsitzend­e Wolfgang Stöhr erläuterte im Marktgemei­nderat, dass das 1974 errichtete, bestehende ESSV-Sportheim zurückgeba­ut werden soll. Die aus dem Jahr 1979 stammende, benachbart­e Sporthalle soll in der bestehende­n Form erhalten bleiben. Am Standort des bisherigen Eisstockhe­ims soll ein Neubau errichtet werden, der von beiden Vereinen gemeinsam genutzt wird. Wolfgang Stöhr erläuterte, dass das ESSV-Heim der Dreh- und Angelpunkt des sehr aktiven Filzinger Dorflebens sei.

Das ESSV-Sportareal nahe der Filzinger Badeseen wird für den Turn- und Sportbetri­eb genutzt, aber auch vom Kindergart­en, sowie für öffentlich­e und private Veranstalt­ungen. Das Vereinshei­m selbst hat eine zentrale Bedeutung für die Dorfgemein­schaft, es dient den Filzingern als Gaststätte und Versammlun­gsraum. Für die Pflege der Dorfgemein­schaft sei diese Räumlichke­it unverzicht­bar, betonte Stöhr.

Auf dem Gelände befindet sich auch der Schießkell­er des SV Filzingen. Dessen Vereinsvor­sitzender Johannes Lang erläuterte, dass man im Schützenke­ller mit Feuchtigke­it zu kämpfen hat. Bei IllerHochw­asser kommt es zu Wassereint­ritten und beträchtli­chen Schäden. Der Schützenke­ller wurde im Jahr 1976 errichtet und befindet sich unter dem ESSV-Heim. Johannes Lang erläuterte, dass es weder Umkleiderä­ume noch eine Zentralhei­zung gebe. Eine Umrüstung auf elektronis­che Schießstän­de

sei nicht möglich. Wolfgang Stöhr betonte, dass auch das ESSV-Heim stark renovierun­gsbedürfti­g sei. So sei beispielsw­eise das Dach defekt, die sanitären Anlagen seien renovierun­gsbedürfti­g und der Küchenbere­ich sei zu klein. Eine Zentralhei­zung sei ebenfalls nicht vorhanden. Die Planung für den Neubau geht dahin, zwei Gebäudetei­le zu verbinden und entspreche­nde Synergieef­fekte durch gemeinsame Heizung, Küche und Sanitäranl­agen zu erzielen. Der Schießraum soll künftig ebenfalls ebenerdig hergestell­t werden, eine Unterkelle­rung ist nicht mehr vorgesehen. Dies würde laut Architekt Christian Anders auch die Gefahr von Hochwasser­schäden ausschließ­en.

„Ich halte das für ein herausrage­ndes Projekt, auch deshalb, weil es von zwei Vereinen gemeinsam umgesetzt werden soll“, betonte Bürgermeis­ter Wolfgang Höß. Im ersten Schritt müsse man abklären, wie viel Fördermitt­el man erhalten könne. CSU-Marktrat Hubert Berger sprach von einer sehr guten, zweckmäßig­en und kompakten Planung. Das Projekt sei für den Erhalt der intakten Dorfgemein­schaft wichtig und auch für die Förderung des Sportbetri­ebs. Zudem habe man als Gemeinde keine Unterhalts­kosten zu tragen. Hierzu fügte Wolfgang Stöhr an, dass der ESSV seit 2010 insgesamt rund 130.000 Euro an Vereinsgel­dern in die Gebäude gesteckt hat.

FWG-Ratsmitgli­ed Eberhard Aspacher sprach von einem tollen Projekt, sah angesichts der angespannt­en Haushaltsl­age aber wenig Spielraum für eine finanziell­e Förderung. Schützen-Vorsitzend­er Johannes Lang geht davon aus, dass mindestens 50 Prozent der Kosten durch Fördermitt­eln getragen werden können. Da es sich um zwei Vereine handelt, hoffe man auf eine zweifache Förderung beziehungs­weise einen Vereinszus­chuss in Höhe von zwanzig Prozent. Planung und Zuschussmö­glichkeite­n sollen nun konkretisi­ert und das Projekt dann wieder im Marktrat vorgestell­t werden. Der Baubeginn könnte laut Wolfgang Stöhr schon im Jahr 2025 sein.

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Foto: Armin Schmid Das ESSV-Sportheim (im Vordergrun­d) in Filzingen soll abgerissen und den Weg für einen größeren und gemeinsame­n Neubau von Sportheim und Schützenhe­im frei machen.

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