Konzert lässt Kinohits lebendig werden
Von Indiana Jones bis Star Wars: „The Music of Hans Zimmer & John Williams“begeistert das Publikum in der Ratiopharm-Arena in Neu-Ulm.
Ein Abenteurer mit Hang zu brenzligen Situationen, zudem noch Wissenschaftler, stets mit Hut und Peitsche unterwegs und etwas spitzbübisch. Na klar, damit ist Indiana Jones gemeint. Die Hauptrolle in der Filmreihe, die 1981 Premiere feierte, spielte Harrison Ford. In der tragenden Nebenrolle: die Musik zum Film, bei der man die Abenteuerlust und Aufbruchsstimmung förmlich spüren kann.
Was wäre aus „Indy“wohl ohne seine mitreißende Hymne geworden, man kann es sich kaum vorstellen.
Komponiert wurde sie von einem Meister seines Fachs, John Williams. Dass ihm und seinem deutschen Pendant Hans Zimmer wahre Geniestreiche in Sachen musikalischer Untermalung von Filmen gelungen sind, stellten 60 ukrainische Orchestermusiker am Freitag in der Ratiopharm-Arena in Neu-Ulm eindrucksvoll unter Beweis.
Durch den Abend führte Fernsehmoderator Max Moor, der sich immer wieder einen unterhaltsamen verbalen Schlagabtausch mit Dirigent Robert Emery lieferte und zudem mit witzigen Anekdoten rund um das Thema Film und Filmmusik glänzte.
Wer hätte zuvor schon gewusst, dass E.T.s legendärer Satz „Nach Hause telefonieren“im Original von einer alten Dame gesprochen wurde, die dafür mit nicht gerade fürstlichen 380 Dollar entlohnt wurde? Der Brite Robert Emery gewann schnell die Sympathie des Publikums, dirigierte er doch passend zu den Klängen von „Fluch der Karibik“als torkelnder Pirat Jack
Sparrow – Pardon: Captain Jack Sparrow –, tauschte beim Imperial March von „Star Wars“seinen Taktstock ganz stilecht gegen ein Laserschwert ein und zeigte anschließend beim Soundtrack von Superman, dass auch unter seinem Hemd das berühmte Logo prangt.
Doch es gab auch ernstere Töne: John Williams Musik zu „Schindlers Liste“ging nicht nur wegen des
Auftrittes der Solistin Bogdana Pivnenko unter die Haut und Hans Zimmers fulminante und mächtige Komposition zum vielleicht besten Batman aller Zeiten, „The Dark Knight“, ließ wirklich keinen kalt. Die Klänge der Kiewer Musiker entführten die Zuhörer in Filmwelten und punkteten auch mit einer ordentlichen Portion Nostalgie.
Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass sowohl Hans Zimmer als auch John Williams schon seit Jahrzehnten bei den größten und erfolgreichsten Hollywood-Filmen im wahrsten Sinne des Wortes den Ton angeben. Am Ende gab es in der Ratiopharm-Arena stehende Ovationen und Begeisterung darüber, dass die Musik heute einmal die wohlverdiente Hauptrolle gespielt hat.