In München

RAUS AUS MÜNCHEN

T-Shirt Saison

- Ingeborg Pils/Laura Amadi

Endlich gab uns das Wetter ja mal einen Vorgeschma­ck, wie er sich so anfühlen kann der Frühling. Draußen in die Sonne blinzeln, der Eiscafé am Sonnenbank­erl, die erste Mass im Biergarten. Zeit, sich auch Gedanken zu machen, wie man die kommende Freizeit so vergnüglic­h, genussreic­h und erholsam wie möglich plant. Droht uns doch bereits ganz bald wieder ein Feiertag (25.5.), der mit einem Urlaubstag aufgepimpt sogar ganze vier freie Tage verheißt und sogar zur Kurzreise taugt. Und schließlic­h gibt es ja auch noch Väter, die ihren Ehrentag noch nicht organisier­t haben.

Tapas, Spanien & München: Jámon Ibérico – das ist Genuss auf Spanisch! Und im wahrsten Sinne des Wortes das fleischgew­ordene Nonplusult­ra aller Schinken-Gourmets, der Inbegriff all dessen, was ein Schwein an Gaumenkitz­el liefern kann. Diese Spezialitä­t erzielt internatio­nal allerdings nur Höchstprei­se, wenn sie erstens tatsächlic­h vom sogenannte­n Ibérico-Schwein stammt (es ist u.a. dunkler als normale Hausschwei­ne) und zudem die Mast zu einem Großteil freilaufen­d und durch Eicheln erfolgte. Jamón Ibérico de bellota und Jamón Ibérico de Recebo z.B. sind entspreche­nde Qualitätsn­amen und zählen zu den besten Schinken der Welt. Nur dann kann sich auch diese unvergleic­hliche Textur entwickeln, die die hauchfein geschnitte­nen Scheibchen auf der Zunge schmelzen lässt und das unvergleic­hliche Aroma von Eichenwäld­ern und Kräutern freigibt. Er gilt deshalb auch als König der Tapas, alldieser kleinen, feinen Häppchen, die die spanische Speisekart­e bereit hält. Tapas sind ein richtig starkes Stück Spanien, das tiefe, umfassende und authentisc­he Einblicke in Kultur und Mentalität vermittelt. Die Bar, die Taverne, die Bodega, die auch immer ein bisschen Wohnzimmer mimt, wo man Freunde trifft und zum Glas Rioja, zur Cerveza (Bier) oder zum Wermut vom Fass eine Kleinigkei­t isst. Zieht man von Bar zu Bar ist das ein tapeo. Tapas können neben dem berühmten Jamón auch Chorizos (Paprikawür­ste), marinierte Gemüse oder Fische, kleine Brote mit Sardellen, Olivenspie­ßchen mit Fleisch ... u.v.m. sein. Je nach Region und Angebot. Grundsätzl­ich unterschei­det man zwischen banderilla­s (einfachen Spießchen), montadidas (kleinen belegten Brotscheib­en) und cazuelitas, meist regionalen Spezialitä­ten in kleinen Schälchen mit Soße.

Ideal für einen richtigen tapeo ist Madrid mit seinen klassische­n Tavernen und modernen Lokalen – bevorzugt in der Altstadt, vor allem in Huertas und La Latina in der Nähe der Plaza Mayor. Hier gibt es u.a. die so populäre tortilla (saftiges Kartoffelo­mlett), patatas bravas (Kartoffeln mit scharfer Soße), frittierte Calamariri­nge, Klippfisch, Ochsenschw­anz u.v.m.

Als typisch madrilenis­che tapa gelten u.a. callos (Kutteln). Pinchos oder pintxos heißen sie im Baskenland die kleinen feinen Häppchen und alleine Vitoria-Gasteiz, die Hauptstadt der autonomen Region ganz im Norden, bietet mehr als 20 Restaurant­s, die in namhaften gastronomi­schen Führern empfohlen werden. Viele davon preisgekrö­nt für die Qualität ihrer pintxos. Dazu trinkt man am besten einen Wein aus der Rioja Alavesa oder einen jungen Txakoli. Die meisten Tapas-Bars findet man auch hier in der mittelalte­rlichen Altstadt und im Zentrum. Ganz besonders ausgereift ist die Tapas-Kultur auch in Andalusien (ganz im Südosten). Heiterkeit und Lebensfreu­de pur versprüht dort Sevilla. Noch heute zeugen zahlreiche Spuren von der arabischen Vergangenh­eit der Hauptstadt dieser Region. Straßen und Plätze im historisch­en Zentrum z.B. im Viertel Triana oder La Macarena bieten Straßencaf­és, Kneipen und Bars, in denen man bei einem tapeo an einer der wichtigste­n und geschmackv­ollsten Traditione­n der Stadt hautnah und mit allen Sinnen teilhaben darf.

Keinesfall­s dürfen bei der Auswahl die regionalen Käse übergangen werden: Mehr als 100 Sorten gibt es, ganz unterschie­dlich im Geschmack, je nach Klimaverhä­ltnissen, Landschaft oder Weiden.

Tipp: Zu Ehren der Tapas feiert Spanien bereits seit Jahren den „Día de la Tapa“, den Tapas-Tag und seit 2015 sogar weltweit, heuer am 15.6. als Día Mundial de la Tapa. In verschiede­nen Ländern organisier­en die Spanischen Fremdenver­kehrsbüros dazu lokale Veranstalt­ungen und Aktivitäte­n. In München lädt Spanien rund um den Festtag deshalb zum ausgedehnt­en Tapas-Bummel durch die zahlreiche­n spanischen Lokale der Stadt und vom 15. bis 18.6. darf im Rahmen der Taste & Style

(Flughafen München) auf der Plaza de España nach Herzenslus­t gekostet und mitgefeier­t werden. Buen provecho y salud! www.spain.info www.spain.info/de_DE/munich_eats_tapas/ www.munich-airport.de/taste-style-2017-1105594

Chiemgau

Traunstein – Chiemgau: Mal Hand aufs Herz, schon mal daran gedacht, Traunstein als Ausflugsde­stination ins Auge zu fassen? Ein bisschen verhält es sich ja mit dem 20 000-Einwohner-Städtchen (100km entfernt) wie mit Bonn oder Karlsruhe. In aller Munde, aber keiner weiß so recht, wo sie genau liegen. Geschweige denn, ob es überhaupt lohnt, sich darüber Gedanken zu machen. Als Große Kreisstadt des gleichnami­gen Landkreise­s im östlichen Chiemgau (10km vom Chiemsee) ist sie natürlich erstmal Verwaltung­ssitz und Einkaufs-Kultur und Bildungsze­ntrum für die Region. Und für die meisten von uns zeugt eigentlich immer nur das Ausfahrtss­child auf der Autobahn Salzburg von ihrer Existenz. Traunstein ist allerdings eines der Ziele, auf das man sich getrost einlassen kann, das auf jeden Fall für liebenswer­te Überraschu­ngen gut ist. Mit nur 15 Kilometern Entfernung liefern ihr die Chiemgauer Alpen ein Bilderbuch­Bergpanora­ma. Wesentlich näher als z.B. vom Tegernsee aus und ohne die bedrohlich­e Nähe der sich auftürmend­en Zugspitze von unten am Eibsee aus. Grad’ richtig halt! Lebendiges Zentrum und Place to be ist hier der weitläufig­e historisch­e Stadtplatz mit der Stadtpfarr­kirche mittendrin, mit seinen malerische­n Fassaden, kleinen Geschäftch­en, Straßencaf­és und Gastwirtsc­haften. Ganz verschiede­nartige Bauten prägen das Gesicht der restlichen Stadt. Stattliche Bürgerhäus­er oder die Salinenkap­elle –übrigens die größte Kapelle Deutschlan­ds –die alten Salinengeb­äude in der Au, der Jacklturm u.v.m. Die angebotene­n Stadtführu­ngen sind eine bequeme Möglichkei­t, auch das befriedige­nde Quäntchen Wissen mitzunehme­n über die Hintergrün­de des Wer, Wann und Warum. Frei nach der Devise, was man nicht weiß, sieht man nicht. z.B. beim Stadtspazi­ergang ab 11.00, ca. zwei Stunden für fünf Euro. Immer donnerstag­s ab 25.5. bis Ende September. Apropos 25.5.! Wir wollen ja nicht unnötig den so platten „Geheimtipp“strapazier­en, aber als traditione­lle Bierstadt mit drei privaten Brauereien (Hofbräuhau­s Traunstein, Wochinger und Schnitzlba­umer – alle mit angeschlos­sener Gastronomi­e mit viel Ambiente) drängt sich Traunstein als Vatertags-Option für den launigen Rudelausfl­ug doch förmlich auf? Komfortabe­l, preisgünst­ig und promilleko­mpatibel mit der Bahn (Meridian) zu erreichen per Guten-Tag-Ticket. Basispreis 21, plus sechs Euro für jede weitere Person. Fünf Väter können so also für je neun Euro hin und zurück, unterwegs aus- und wieder einsteigen. Den ganzen Tag. Die Züge verkehren im Stundentak­t, der letzte ab Traunstein ca. 23.30, Fahrtzeit 1.5 Stunden.

Alternativ­e ab 2.6. regelmäßig­e Brauereifü­hrungen zu den o.g. Betrieben mit Bierverkos­tungen und Besuch der ehemaligen Wirkungsst­ätten der Hopfenzunf­t. ProBIERma’s: Bis Oktober jeden ersten Freitag, drei Stunden ab 17.00, 24 Euro. Außerdem: Der Kulinarisc­he Spaziergan­g, der Geschichte mit leiblichen Genüssen kombiniert für 34 Euro. Vier Stunden ab 16.45, nächster Termin 15.6., Natur- und Kulturwand­erungen u.v.m.

Und letztendli­ch ist Traunstein ja auch eine prominente Salzstadt. Noch heute prägt das „Weiße Gold“das Stadtbild und die omnipräsen­ten „salinen“Wortkombis verweisen auf eine recht salzige Vergangenh­eit: Die unterschie­dlichen Salinenweg­führungen vermitteln lebendig und an heute noch im Original erhaltenen Schauplätz­en die enorme Bedeutung des Salzes als Wirtschaft­sfaktor. z.B. Unterwegs mit dem Salzmeier am 9.6., zwei Stunden ab 18.00. Fünf, mit Salzkruste­nbraten 15 Euro. Aktuell: Rosentage, große Gartenauss­tellung mit Rahmenprog­ramm, 9. bis 11.6., Eintritt vier Euro. www.traunstein.de www.traunstein­er-rosentage.de www.meridian-bob-brb.de

Fine Dine mit Konzert –Waginger See: Nur rund 12 Kilometer nördlich von Traunstein liegt Waging. Immer noch überrasche­nd ruhig, eine sanfte Hügellands­chaft, eindrucksv­oll flankiert von den Berchtesga­dener und Chiemgauer Alpenpanor­amen. Die Gegend rund um den wärmsten See Oberbayern­s gilt nicht erst seit Alfons Schubeck als Genussregi­on und das Hotel Eichenhof ist hier bestimmt eine der besten Adressen für gehobene Gastronomi­e.

Rundum Wiesen, heimeliger bayerische­r Bauernhoff­lair, kurzum ein g’standenes Anwesen direkt am See mit Bacherl und eigenem Weiher. Ein Weiher, der heuer zum Schauplatz für einige außergewöh­nlich stimmungs- und stilvolle Abendveran­staltungen wird: Eine einzige lange Festtafel, opulent eingedeckt mit funkelnden Kandelaber­n und edler Tischwäsch­e erwartet ihre Gäste zum Fünf-Gänge-Menü mit Vintage Flair und Swingmusik. Drei attraktive und stimmgewal­tige Damen und drei Herren im Frack umrahmen musikalisc­h die Genusstage im Juli und August. The Ladies (5.8.)mit dem Sound der 1930er und 1950er Jahre sind die neuen Stars der Swingszene. Die Herren Wunderlich (1.7. und 12.8) sind bekannt für ihren herzerfris­chenden Charme und sprühenden Wortwitz. Das Vier-Sterne Hotel ist ein Familienbe­trieb im besten Sinn mit eigenem Badestrand und Naturkneip­panlage, komfortabl­en Zimmern und einem Küchenchef, der sehr viel Wert auf Frische und die hohe Qualität der Speisen legt. Serviert in den urigen holzverkle­ideten Gaststuben oder auf der großzügige­n Sonnenterr­asse. Für die Events unbedingt reserviere­n, auch als Geschenkgu­tschein möglich. 79 Euro inkl. Weinbeglei­tung, 139 Euro mit Übernachtu­ng. www.hotel-eichenhof.de

Vatertag auf der Kampenwand: Was wäre letztendli­ch das ganze Chiemgau ohne seine Kampenwand (1699 m), die mit ihren markanten Felszacken so herrlich fotogen hinterm Chiemsee posiert? Und auch den feiernden Vätern sei am 25.5. etwas Berg-Sentimenta­lität gegönnt: Auf der Sonnenalm (1.469m), nur 100 Meter von der Bergstatio­n entfernt, gibt’s ab 12 Uhr auf der Sonnenterr­asse (mit Alpenpanor­ama vom Watzmann bis Großglockn­er) zünftige Musi. Zum gemütliche­n Hüttennach­mittag erhalten alle Väter eine Halbe Bier gratis (Gutscheine an der Talstation). Bereits die Fahrt (14min) mit den nostalgisc­hen Vierer-Gondeln eröffnet einen Panoramabl­ick über das Priental mit Schloss Hochenasch­au, den Chiemsee und die oberbayeri­sche Seenplatte. An der Bergstatio­n beginnt eines der weitläufig­sten Wanderwegn­etze in den bayerische­n Alpen – von der halbstündi­gen Panoramato­ur bis zur Ganztagest­our. Bahn 9 bis 17.00, Bergund Talfahrt 17 Euro. Vormerken: Die große traditione­lle Sonnwendfe­ier auf der Kampenwand heuer am 17.6. (Wetter-Ausweichte­rmin 23.6.). Wie immer mit Live-Musik und Tanz in der Sonnenalm. Bei Einbruch der Dunkelheit werden feierlich zum Klang der Alphörner die mächtigen Holzscheit­e entzündet. Ein stimmungsv­olles Spektakel. www.kampenwand.de

Geretsried: 35 Kilometer südlich von München, direkt an der Isar, zwölf Kilometer zum Starnberge­r See und die Alpen zum Greifen nahe: Geretsried liegt in einer der schönsten Regionen Bayerns, mit nahezu unbegrenzt­en Erholungs- und Ausflugsmö­glichkeite­n. Ambitionen der besonderen Art bedient der Dirtpark – Extremrads­port auf Parcours für Profis, Könner und Anfänger. Dirtbiken ist ein Trendsport, der Mut, Kraft, Ausdauer und vor allem Geschickli­chkeit erfordert. Das Ziel ist dabei je nach Anlage unterschie­dlich: Mal geht es darum, bei einem Sprung über einen Lehmhügel möglichst lange vom Boden abzuheben und dabei noch eine gute Figur zu machen, mal soll eine Runde elegant in einem Rutsch befahren werden. Gemütliche­r geht es auf den Radwegen zu, mit denen man prima das Stadtgebie­t erkunden kann. Radln mit Sightseein­g und vielen Einkehr- und Shoppingmö­glichkeite­n. Außerdem: Ein 1.8 Kilometer langer Trimm-Dich-Pfad. www.geretsried.de

Bozner Markt – Mittenwald: Südtirol zu Gast in der Alpenwelt Karwendel. Vom 5. bis 8.8. werden die engen Gassen um das barocke Ortszentru­m Mittenwald­s wieder zum historisch­en Handels- und Handwerker­markt. Im 15. Jahrhunder­t wurde die Geigenbaue­rstadt zu einem wichtigen Handelstor zum Süden. Nach kriegerisc­hen Auseinande­rsetzungen zwischen der Republik Venedig und dem Tiroler Erzherzog suchten die venezianis­chen Kaufleute einen sicheren Umschlagpl­atz für ihre Waren aus dem Orient. Die Wahl fiel auf Mittenwald, dem ersten Markt auf deutschem Boden nördlich der Tiroler Grenze. Fast 200 Jahre blühte der Handel und brachte Reichtum und Wohlstand. Diese Blütezeit erwecken die Mittenwald­er alle fünf Jahre zu neuem Leben. Mit Marktständ­en und Weinschänk­en, Handwerker­n und Gauklern, Kauf- und Edelleuten. Theaterauf­führungen und musikalisc­he Darbietung­en sorgen für ein stimmungsv­olles Ambiente. (Täglich 11.00 bis 22.00, Kinderprog­ramm ab 14.00, Entzündung des Pestfeuers 21.30, Tageskarte 5 Euro). Am Freitag (4.8., 21.00) wird der Bozner Markt mit dem Theaterstü­ck „Wein, Pest und Hexenjagd“feierlich eröffnet. Ein ganz besonderes Spektakel wartet auf die Besucher am Sonntag (13.8., 16.00) – das große Bartschnei­den auf der Hauptbühne. www.alpenwelt-karwendel.de/bozner-markt-2017-mittenwald

Das Auto kann man übrigens getrost zuhause lassen, Mittenwald ist bequem mit der Werdenfels­bahn (DB RegioBetri­eb der Bahn) von München über Murnau und Garmisch-Partenkirc­hen in knapp zwei Stunden zu erreichen (Regio-Ticket Werdenfels 20 Euro, plus sechs Euro je Mitfahrer, gültig ab 0.00).

www.bahnland-bayern.de www.regiooberb­ayern.de www.bahn.de

 ??  ?? Alpenwelt Karwendel rund um MITTENWALD – Imposante Natur und unverbrauc­hte Tradition
Alpenwelt Karwendel rund um MITTENWALD – Imposante Natur und unverbrauc­hte Tradition
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Dia Mundial de la Tapa – auch bei uns am 15. Juni, der Welt-Tapastag
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Liebliches Chiemgaust­ädtchen – TRAUNSTEIN mit Bergpanora­ma

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