RAUS AUS MÜNCHEN
T-Shirt Saison
Endlich gab uns das Wetter ja mal einen Vorgeschmack, wie er sich so anfühlen kann der Frühling. Draußen in die Sonne blinzeln, der Eiscafé am Sonnenbankerl, die erste Mass im Biergarten. Zeit, sich auch Gedanken zu machen, wie man die kommende Freizeit so vergnüglich, genussreich und erholsam wie möglich plant. Droht uns doch bereits ganz bald wieder ein Feiertag (25.5.), der mit einem Urlaubstag aufgepimpt sogar ganze vier freie Tage verheißt und sogar zur Kurzreise taugt. Und schließlich gibt es ja auch noch Väter, die ihren Ehrentag noch nicht organisiert haben.
Tapas, Spanien & München: Jámon Ibérico – das ist Genuss auf Spanisch! Und im wahrsten Sinne des Wortes das fleischgewordene Nonplusultra aller Schinken-Gourmets, der Inbegriff all dessen, was ein Schwein an Gaumenkitzel liefern kann. Diese Spezialität erzielt international allerdings nur Höchstpreise, wenn sie erstens tatsächlich vom sogenannten Ibérico-Schwein stammt (es ist u.a. dunkler als normale Hausschweine) und zudem die Mast zu einem Großteil freilaufend und durch Eicheln erfolgte. Jamón Ibérico de bellota und Jamón Ibérico de Recebo z.B. sind entsprechende Qualitätsnamen und zählen zu den besten Schinken der Welt. Nur dann kann sich auch diese unvergleichliche Textur entwickeln, die die hauchfein geschnittenen Scheibchen auf der Zunge schmelzen lässt und das unvergleichliche Aroma von Eichenwäldern und Kräutern freigibt. Er gilt deshalb auch als König der Tapas, alldieser kleinen, feinen Häppchen, die die spanische Speisekarte bereit hält. Tapas sind ein richtig starkes Stück Spanien, das tiefe, umfassende und authentische Einblicke in Kultur und Mentalität vermittelt. Die Bar, die Taverne, die Bodega, die auch immer ein bisschen Wohnzimmer mimt, wo man Freunde trifft und zum Glas Rioja, zur Cerveza (Bier) oder zum Wermut vom Fass eine Kleinigkeit isst. Zieht man von Bar zu Bar ist das ein tapeo. Tapas können neben dem berühmten Jamón auch Chorizos (Paprikawürste), marinierte Gemüse oder Fische, kleine Brote mit Sardellen, Olivenspießchen mit Fleisch ... u.v.m. sein. Je nach Region und Angebot. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen banderillas (einfachen Spießchen), montadidas (kleinen belegten Brotscheiben) und cazuelitas, meist regionalen Spezialitäten in kleinen Schälchen mit Soße.
Ideal für einen richtigen tapeo ist Madrid mit seinen klassischen Tavernen und modernen Lokalen – bevorzugt in der Altstadt, vor allem in Huertas und La Latina in der Nähe der Plaza Mayor. Hier gibt es u.a. die so populäre tortilla (saftiges Kartoffelomlett), patatas bravas (Kartoffeln mit scharfer Soße), frittierte Calamariringe, Klippfisch, Ochsenschwanz u.v.m.
Als typisch madrilenische tapa gelten u.a. callos (Kutteln). Pinchos oder pintxos heißen sie im Baskenland die kleinen feinen Häppchen und alleine Vitoria-Gasteiz, die Hauptstadt der autonomen Region ganz im Norden, bietet mehr als 20 Restaurants, die in namhaften gastronomischen Führern empfohlen werden. Viele davon preisgekrönt für die Qualität ihrer pintxos. Dazu trinkt man am besten einen Wein aus der Rioja Alavesa oder einen jungen Txakoli. Die meisten Tapas-Bars findet man auch hier in der mittelalterlichen Altstadt und im Zentrum. Ganz besonders ausgereift ist die Tapas-Kultur auch in Andalusien (ganz im Südosten). Heiterkeit und Lebensfreude pur versprüht dort Sevilla. Noch heute zeugen zahlreiche Spuren von der arabischen Vergangenheit der Hauptstadt dieser Region. Straßen und Plätze im historischen Zentrum z.B. im Viertel Triana oder La Macarena bieten Straßencafés, Kneipen und Bars, in denen man bei einem tapeo an einer der wichtigsten und geschmackvollsten Traditionen der Stadt hautnah und mit allen Sinnen teilhaben darf.
Keinesfalls dürfen bei der Auswahl die regionalen Käse übergangen werden: Mehr als 100 Sorten gibt es, ganz unterschiedlich im Geschmack, je nach Klimaverhältnissen, Landschaft oder Weiden.
Tipp: Zu Ehren der Tapas feiert Spanien bereits seit Jahren den „Día de la Tapa“, den Tapas-Tag und seit 2015 sogar weltweit, heuer am 15.6. als Día Mundial de la Tapa. In verschiedenen Ländern organisieren die Spanischen Fremdenverkehrsbüros dazu lokale Veranstaltungen und Aktivitäten. In München lädt Spanien rund um den Festtag deshalb zum ausgedehnten Tapas-Bummel durch die zahlreichen spanischen Lokale der Stadt und vom 15. bis 18.6. darf im Rahmen der Taste & Style
(Flughafen München) auf der Plaza de España nach Herzenslust gekostet und mitgefeiert werden. Buen provecho y salud! www.spain.info www.spain.info/de_DE/munich_eats_tapas/ www.munich-airport.de/taste-style-2017-1105594
Chiemgau
Traunstein – Chiemgau: Mal Hand aufs Herz, schon mal daran gedacht, Traunstein als Ausflugsdestination ins Auge zu fassen? Ein bisschen verhält es sich ja mit dem 20 000-Einwohner-Städtchen (100km entfernt) wie mit Bonn oder Karlsruhe. In aller Munde, aber keiner weiß so recht, wo sie genau liegen. Geschweige denn, ob es überhaupt lohnt, sich darüber Gedanken zu machen. Als Große Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises im östlichen Chiemgau (10km vom Chiemsee) ist sie natürlich erstmal Verwaltungssitz und Einkaufs-Kultur und Bildungszentrum für die Region. Und für die meisten von uns zeugt eigentlich immer nur das Ausfahrtsschild auf der Autobahn Salzburg von ihrer Existenz. Traunstein ist allerdings eines der Ziele, auf das man sich getrost einlassen kann, das auf jeden Fall für liebenswerte Überraschungen gut ist. Mit nur 15 Kilometern Entfernung liefern ihr die Chiemgauer Alpen ein BilderbuchBergpanorama. Wesentlich näher als z.B. vom Tegernsee aus und ohne die bedrohliche Nähe der sich auftürmenden Zugspitze von unten am Eibsee aus. Grad’ richtig halt! Lebendiges Zentrum und Place to be ist hier der weitläufige historische Stadtplatz mit der Stadtpfarrkirche mittendrin, mit seinen malerischen Fassaden, kleinen Geschäftchen, Straßencafés und Gastwirtschaften. Ganz verschiedenartige Bauten prägen das Gesicht der restlichen Stadt. Stattliche Bürgerhäuser oder die Salinenkapelle –übrigens die größte Kapelle Deutschlands –die alten Salinengebäude in der Au, der Jacklturm u.v.m. Die angebotenen Stadtführungen sind eine bequeme Möglichkeit, auch das befriedigende Quäntchen Wissen mitzunehmen über die Hintergründe des Wer, Wann und Warum. Frei nach der Devise, was man nicht weiß, sieht man nicht. z.B. beim Stadtspaziergang ab 11.00, ca. zwei Stunden für fünf Euro. Immer donnerstags ab 25.5. bis Ende September. Apropos 25.5.! Wir wollen ja nicht unnötig den so platten „Geheimtipp“strapazieren, aber als traditionelle Bierstadt mit drei privaten Brauereien (Hofbräuhaus Traunstein, Wochinger und Schnitzlbaumer – alle mit angeschlossener Gastronomie mit viel Ambiente) drängt sich Traunstein als Vatertags-Option für den launigen Rudelausflug doch förmlich auf? Komfortabel, preisgünstig und promillekompatibel mit der Bahn (Meridian) zu erreichen per Guten-Tag-Ticket. Basispreis 21, plus sechs Euro für jede weitere Person. Fünf Väter können so also für je neun Euro hin und zurück, unterwegs aus- und wieder einsteigen. Den ganzen Tag. Die Züge verkehren im Stundentakt, der letzte ab Traunstein ca. 23.30, Fahrtzeit 1.5 Stunden.
Alternative ab 2.6. regelmäßige Brauereiführungen zu den o.g. Betrieben mit Bierverkostungen und Besuch der ehemaligen Wirkungsstätten der Hopfenzunft. ProBIERma’s: Bis Oktober jeden ersten Freitag, drei Stunden ab 17.00, 24 Euro. Außerdem: Der Kulinarische Spaziergang, der Geschichte mit leiblichen Genüssen kombiniert für 34 Euro. Vier Stunden ab 16.45, nächster Termin 15.6., Natur- und Kulturwanderungen u.v.m.
Und letztendlich ist Traunstein ja auch eine prominente Salzstadt. Noch heute prägt das „Weiße Gold“das Stadtbild und die omnipräsenten „salinen“Wortkombis verweisen auf eine recht salzige Vergangenheit: Die unterschiedlichen Salinenwegführungen vermitteln lebendig und an heute noch im Original erhaltenen Schauplätzen die enorme Bedeutung des Salzes als Wirtschaftsfaktor. z.B. Unterwegs mit dem Salzmeier am 9.6., zwei Stunden ab 18.00. Fünf, mit Salzkrustenbraten 15 Euro. Aktuell: Rosentage, große Gartenausstellung mit Rahmenprogramm, 9. bis 11.6., Eintritt vier Euro. www.traunstein.de www.traunsteiner-rosentage.de www.meridian-bob-brb.de
Fine Dine mit Konzert –Waginger See: Nur rund 12 Kilometer nördlich von Traunstein liegt Waging. Immer noch überraschend ruhig, eine sanfte Hügellandschaft, eindrucksvoll flankiert von den Berchtesgadener und Chiemgauer Alpenpanoramen. Die Gegend rund um den wärmsten See Oberbayerns gilt nicht erst seit Alfons Schubeck als Genussregion und das Hotel Eichenhof ist hier bestimmt eine der besten Adressen für gehobene Gastronomie.
Rundum Wiesen, heimeliger bayerischer Bauernhofflair, kurzum ein g’standenes Anwesen direkt am See mit Bacherl und eigenem Weiher. Ein Weiher, der heuer zum Schauplatz für einige außergewöhnlich stimmungs- und stilvolle Abendveranstaltungen wird: Eine einzige lange Festtafel, opulent eingedeckt mit funkelnden Kandelabern und edler Tischwäsche erwartet ihre Gäste zum Fünf-Gänge-Menü mit Vintage Flair und Swingmusik. Drei attraktive und stimmgewaltige Damen und drei Herren im Frack umrahmen musikalisch die Genusstage im Juli und August. The Ladies (5.8.)mit dem Sound der 1930er und 1950er Jahre sind die neuen Stars der Swingszene. Die Herren Wunderlich (1.7. und 12.8) sind bekannt für ihren herzerfrischenden Charme und sprühenden Wortwitz. Das Vier-Sterne Hotel ist ein Familienbetrieb im besten Sinn mit eigenem Badestrand und Naturkneippanlage, komfortablen Zimmern und einem Küchenchef, der sehr viel Wert auf Frische und die hohe Qualität der Speisen legt. Serviert in den urigen holzverkleideten Gaststuben oder auf der großzügigen Sonnenterrasse. Für die Events unbedingt reservieren, auch als Geschenkgutschein möglich. 79 Euro inkl. Weinbegleitung, 139 Euro mit Übernachtung. www.hotel-eichenhof.de
Vatertag auf der Kampenwand: Was wäre letztendlich das ganze Chiemgau ohne seine Kampenwand (1699 m), die mit ihren markanten Felszacken so herrlich fotogen hinterm Chiemsee posiert? Und auch den feiernden Vätern sei am 25.5. etwas Berg-Sentimentalität gegönnt: Auf der Sonnenalm (1.469m), nur 100 Meter von der Bergstation entfernt, gibt’s ab 12 Uhr auf der Sonnenterrasse (mit Alpenpanorama vom Watzmann bis Großglockner) zünftige Musi. Zum gemütlichen Hüttennachmittag erhalten alle Väter eine Halbe Bier gratis (Gutscheine an der Talstation). Bereits die Fahrt (14min) mit den nostalgischen Vierer-Gondeln eröffnet einen Panoramablick über das Priental mit Schloss Hochenaschau, den Chiemsee und die oberbayerische Seenplatte. An der Bergstation beginnt eines der weitläufigsten Wanderwegnetze in den bayerischen Alpen – von der halbstündigen Panoramatour bis zur Ganztagestour. Bahn 9 bis 17.00, Bergund Talfahrt 17 Euro. Vormerken: Die große traditionelle Sonnwendfeier auf der Kampenwand heuer am 17.6. (Wetter-Ausweichtermin 23.6.). Wie immer mit Live-Musik und Tanz in der Sonnenalm. Bei Einbruch der Dunkelheit werden feierlich zum Klang der Alphörner die mächtigen Holzscheite entzündet. Ein stimmungsvolles Spektakel. www.kampenwand.de
Geretsried: 35 Kilometer südlich von München, direkt an der Isar, zwölf Kilometer zum Starnberger See und die Alpen zum Greifen nahe: Geretsried liegt in einer der schönsten Regionen Bayerns, mit nahezu unbegrenzten Erholungs- und Ausflugsmöglichkeiten. Ambitionen der besonderen Art bedient der Dirtpark – Extremradsport auf Parcours für Profis, Könner und Anfänger. Dirtbiken ist ein Trendsport, der Mut, Kraft, Ausdauer und vor allem Geschicklichkeit erfordert. Das Ziel ist dabei je nach Anlage unterschiedlich: Mal geht es darum, bei einem Sprung über einen Lehmhügel möglichst lange vom Boden abzuheben und dabei noch eine gute Figur zu machen, mal soll eine Runde elegant in einem Rutsch befahren werden. Gemütlicher geht es auf den Radwegen zu, mit denen man prima das Stadtgebiet erkunden kann. Radln mit Sightseeing und vielen Einkehr- und Shoppingmöglichkeiten. Außerdem: Ein 1.8 Kilometer langer Trimm-Dich-Pfad. www.geretsried.de
Bozner Markt – Mittenwald: Südtirol zu Gast in der Alpenwelt Karwendel. Vom 5. bis 8.8. werden die engen Gassen um das barocke Ortszentrum Mittenwalds wieder zum historischen Handels- und Handwerkermarkt. Im 15. Jahrhundert wurde die Geigenbauerstadt zu einem wichtigen Handelstor zum Süden. Nach kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen der Republik Venedig und dem Tiroler Erzherzog suchten die venezianischen Kaufleute einen sicheren Umschlagplatz für ihre Waren aus dem Orient. Die Wahl fiel auf Mittenwald, dem ersten Markt auf deutschem Boden nördlich der Tiroler Grenze. Fast 200 Jahre blühte der Handel und brachte Reichtum und Wohlstand. Diese Blütezeit erwecken die Mittenwalder alle fünf Jahre zu neuem Leben. Mit Marktständen und Weinschänken, Handwerkern und Gauklern, Kauf- und Edelleuten. Theateraufführungen und musikalische Darbietungen sorgen für ein stimmungsvolles Ambiente. (Täglich 11.00 bis 22.00, Kinderprogramm ab 14.00, Entzündung des Pestfeuers 21.30, Tageskarte 5 Euro). Am Freitag (4.8., 21.00) wird der Bozner Markt mit dem Theaterstück „Wein, Pest und Hexenjagd“feierlich eröffnet. Ein ganz besonderes Spektakel wartet auf die Besucher am Sonntag (13.8., 16.00) – das große Bartschneiden auf der Hauptbühne. www.alpenwelt-karwendel.de/bozner-markt-2017-mittenwald
Das Auto kann man übrigens getrost zuhause lassen, Mittenwald ist bequem mit der Werdenfelsbahn (DB RegioBetrieb der Bahn) von München über Murnau und Garmisch-Partenkirchen in knapp zwei Stunden zu erreichen (Regio-Ticket Werdenfels 20 Euro, plus sechs Euro je Mitfahrer, gültig ab 0.00).
www.bahnland-bayern.de www.regiooberbayern.de www.bahn.de