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Rebers Neuer, von Flüssen, kurdischem, jüdischen Leben
Zwei Filme stehen noch auf dem Programm der 9. Jüdischen Filmtage. Der tragikomische Luftmenschen-Film Norman, Regie Joseph Cedar, erzählt vom New Yorker Möchtegern-Geschäftsmann Norman Oppenheimer (Richard Gere). Der hält sich für einen Finanzjongleur, pflegt ständig wichtige Kontakte, bringt aber nichts zuwege. Als einer seiner vielen Buddys unverhofft Premierminister in Israel wird, verursacht Norman mit seinen gspinnerten Plänen eine internationale Krise. In der Doku Bal El – The Hidden Jews of Ethopia geht es um die Juden Äthiopiens, die noch immer dort leben, im Verborgenen, als Fremde gesehen, während die Mehrheit ihrer Landsleute längst in Israel leben. (Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde, Do 8. Und Do 15.2.)
Natur! Seit 1968 gelten in die USA die „Wild & Scenic Rivers Acts“. In Europa, und speziell in Bayern, ist es mit dem Gewässerschutz, z.B. Stichwort Glyphosat, nicht weit her. Da ist das Flussfilmfest ein wichtiger Treffpunkt für alle engagierten Naturliebhaber, die sich vernetzen wollen. Mit Filmen über die wilden, gefährdeten Flüsse Amerikas, Lachse, Wölfe, gelebten Naturschutz, Hochwasserschutz, die Isar, die Donau, eine falsch verstandene Energiepolitik … und das Abreißen von Staudämmen. (Gasteig, Sa/So 17./18.2.)
Bahman Ghobadi ist ein weltbekannter, mit Preisen überhäufter kurdischer Regisseur. Ihm widmet die 4. Kurdische Filmwoche eine Retrospektive, Zeit der trunkenen Pferde (2000) und Schildkröten können fliegen sind nur die berühmtesten Beispiele. Die junge Generation, oft in Europa aufgewachsen, versucht, die Traumata der Eltern zu verstehen. Mano Khalil z.B. erzählt im Roadmovie Die Schwalbe von einem Mädchen aus der Schweiz, das nach Kurdistan reist, um den verschollenen Vater zu finden. Kae Bahar setzt sich in No Friends but the Mountains mit dem Traum von einem unabhängigen Kurdistan auseinander. Und Hüseyin Tabak porträtiert in Die Legende vom hässlichen König den genialen kurdischen Regisseur Yilmaz Güney, der aus dem Gefängnis heraus seinen Film „Yol“drehen konnte. (Mi 21. bis So 25.2., Gasteig, Programm unter www. vzfem.de).
Weißer Saft. Um die Lust geht es in Roland Rebers vergnüglich-melancholischer Erotik-Farce Der Geschmack von Leben. Nikki (Antje Nikola Mönning) kurvt über Land, immer auf der Suche nach neuen Blowjob-Stories für ihren Video-Blog, und trifft dabei auf allerlei Mannsbilder. (Ab 22.2., Premiere Mi 21.2. Museum-Lichtspiele).