Alles Käse, oder was?
Nein, der Käse um den es hier geht hat mit all dem „Käse“der jetzt gerade völlig entrüstet in Bild und Fernsehen durch die Chemie gezogen wird nichts, aber auch gar nichts zu tun. Wir sind auf einer Käse- und Weindegustation in der Genussmeisterei Neuhausen, einem kleinen Einkaufs- und Brotzeit-Eldorado in der Elvirastraße. Obst und Gemüse, Bio-Eis, Kaffee, Wein, mediterrane Schinken- und Wurstspezialitäten, kleine Mittags-Snacks und eben die feinen, meist aus Rohmilch hergestellten Käse vom „Tölzer Kasladen“kann man hier in lässigem Marktflair genießen. Wir sitzen nach Marktschluss am Abend mittendrin in diesem Lebensmittelparadies, auf alten Schulstühlen an schönen Holztischen und sind durchaus gespannt: Tania Lautenbach, an der Käseakademie ausgebildete Fromeliére, wird uns 18 verschiedene, handwerklich hergestellte und in den Reiferäumen des „Tölzer Kasladens“affinierte Käse aus ganz Europa vorstellen. Dazu gibt es ausgesuchte Weine und eine „kleine Geschichte“der Käseherstellung, die wohl vor mehr als 5000 Jahren ihren Anfang bei den guten alten Sumerern hatte. Sehr interessant, höchstamüsant und kurzweilig ist das, so die einhellige Meinung der bunt gemischten, staunend zuhörenden Käsejünger-Schar, vom achtmonatigen Säugling der zwecks fehlender Babysitterin im Wagerl mitdurfte bis zum kursbeschenkten Großvater. Persönlicher Höhepunkt der verkosteten Käse war ein Roquefort aus Frankreich in Verbindung mit einem 15 Jahre alten Tawny Port – selbst unter all den anderen höchst köstlichen Käsehighlights das Aha-Erlebnis schlechthin!