Musik als Religion
Das Klangfest und das Gamelanfestival werfen ihre Schatten voraus…
Dactah Chando präsentiert dieses Jahr sein nunmehr sechstes Album mit dem sinnigen Titel „Global Cityzen“, was für den umtriebigen Sänger aus Teneriffa außerdem mehr als ein guter Grund ist, erneut durch Europa zu touren und dabei auch München zu besuchen. Internationale Erfolge führten den charismatischen Kanaren bereits derart von einer Seite des Planeten auf die andere, dass er sich den Weltbürgertitel sicherlich verdient hat. Shows in Mauretanien und Venezuela gehörten in der Vergangenheit ebenso zur Hausordnung des Großmeisters des Canarian-StyleReggae, wie Festival- und Clubshows in Deutschland, Spanien und dem Rest Europas, wo zahlreiche Reggae-Festivals ihn bereits nicht nur einmal als Headliner listeten. (19.5. beim Klangfest im Gasteig und 23.5. Backstage Club)
Die vier Musiker um die ausdrucksstarke Sängerin Angie Martinez kurz AngieMar stammen aus Kolumbien, Peru, Venezuela und München. Davon genetisch quasi beeinflusst huldigen sie einem kunterbunten Mix aus Cumbia, Reggea, Folklore, Afro und Latin, der nicht nur die Lebensgeister weckt sondern auch die Tanzbeine in Verzückung versetzt. (20.5. Import Export)
Ihren Record Release zelebrieren dieser Tage Sentilo Sono. Diese sind stadtbekannt für eine extrem eingängige und tanzbare Mischung aus Ska, Punkrock und Reggae. In ihren Texten beschreiben sie dabei mit wortwitzigem Tiefsinn und einem guten Schuss Selbstironie die kleinen Zoten und großen Kapitel des Lebens. Hierbei wird bewusst auf englische Verse verzichtet und stattdessen auf Deutsch, Spanisch, Französisch, sowie Italienisch gesungen. (22.5. Substanz)
Einen quirligen Mix zwischen Weltmusik und Folklore bietet das spielfreudige Trio Monsieur Doumani aus der zyprischen Hauptstadt Nikosia. Bewaffnet mit Tzouras, Posaune, Flöte und Gitarre bringen einem Antonis Antoniou, der regelmäßig auch bei der Rembetiko-Formation Trio Tekke anzutreffen ist, Demetris Yiasemides und Angelos Ionas die drei den mediterranen Sound ihrer Heimat nahe. (25.5. ebenfalls Import Export)
Der Rhythmus ist der Herzschlag und das Herz schlägt bei der zwölfköpfigen Percussion-Brass-Truppe Brass’ n’Stick für Latin, Funk, Brasil, Cubano, Afro. Saxophon, Posaune und Tuba ergeben im Einklang mit den erdigen Trommelgrooves und manchmal fröhlichen, manchmal funkigen, immer aber auch swingenden Melodien ein völlig neues Hörerlebnis, das zudem stark in die Beine gehen soll, wie man hört ... (8.6. Interim)
Das demnächst auf der Agenda jedes Weltmusikreisenden stehende Internationale Gamelanfestival präsentiert mit Gruppen aus Indonesien und Europa verschiedene Musikkulturen aus Bali und Java, deren besonderes Merkmal das Ensemblespiel ist. Bei OpenAir-Veranstaltungen auf dem Mariahilfplatz z.B. tritt das größte Carillon Süddeutschlands in Dialog mit einem Gamelan-Ensemble. Die Konzerte finden im Münchner Stadtmuseum und bei den Kooperationspartnern BR oder Gasteig statt. Ein Symposion mit namhaften Referenten bietet zudem gute Möglichkeiten, diese einzigartigen und unbekannten Hochkulturen näher kennenzulernen. (8.-17.6. ebenda, weitere Infos unter: muenchner-stadtmuseum.de)
„Music is my religion“behauptet Al Gromer Khan und spielt am liebsten indische Ragamusik im Stil der legendären Vilayat Khani Gharana. In das berühmte indische Musikhaus von Sitarspielern wurde er 1975 aufgenommen. Wie das echte Yoga arbeitet die klassische Musikform mit der Kraft der Konzentration und der genuinen Verinnerlichung: „Für mich hat die indische Ragamusik erst durch langjähriges Üben jene Farbe angenommen, diesen magischen Effekt, den man ihr in den traditionellen Schriften zuspricht.“(10.6. Gasteig Kleiner Konzertsaal)